Ich möchte die Hälfte meines Einfamilienhauses auf meine Freundin übertragen, wie ist es dann mit der Grunderwerbssteuer?

Hallo,

meine Fragen beziehen sich auf die Höhe der zu entrichtenden Grunderwerbsteuer bei der Übertragung die helfte eines Einfamilienhauses (in NRW) auf meine neue Freundin (keine Ehegatte/eingetragene lebenspartnerin).

Folgende Eckdaten sind zu beachten: Das Haus wurde 2008 zu einem Kaufpreis von € 290.000 gekauft. Eigentümer: ich zusammen mit meine Ex-Freundin. Wir sind jeweils mit 50 Prozent im Grundbuch eingetragen. Ein Kredit in Höhe von € 255.000 wurde ebenfalls zu jeweils 50 Prozent von uns beiden aufgenommen. € 50.000 flossen als Eigenkapital von meine Seite in die Immobilie.

Inzwischen wurde der Kredit teilweise zurückbezahlt. Die Restkredit liegt nun bei € 248.000.

Jetzt soll nur der Eigentumsanteil von mijn Ex (50 Prozent) auf meine neue Freundin übertragen werden. Weiter soll sich nichts ändern. Auch das Kredit bleibt so wie es ist (50/50). Natürlich übernimmt meine neue Freundin dabei das 50 Prozent Kreditanteil - also € 124.000 - von meinem Ex. Die 50.000 Euro, die ich aus Eigenmitteln eingebracht hat, bleiben auch unangetastet.

Ich weiß nicht genau was der Wert des Hauses im moment ist. Der Wert kann jetzt veilleicht niedriger sein als der ursprüngliche Kaufpreis von € 290.000.

Meine Fragen sind nun:

  • Wie wird die Grunderwerbsteuer bemessen? Wird der damalige Kaufpreis (€ 290.000) zu 50 Prozent veranschlagt? Oder wird bemessen nach der heutige Wert (dann is eine Bewertung erforderlich)? Oder wird bemessen nach der Gegenleistung von € 124.000?;

  • Falls Gegenleistung: Wie müssen wir das Steueramt informieren von diese Gegenleistung? Reicht ein Kaufvertrag zwischen mein Ex und meine neue Fruendin, wobei der vereinbarte Kaufpreis € 124.000 ist?

  • Wenn das Haus immer noch € 290.000 wert sein soll, kann es dann so sein dass Schenkungsteuer bezahlt werden muss? 290.000 – 248.000 = 42.000. Davon 50% ist € 21.000 und damit genau € 1.000 mehr als das Freibetrag. Wie wird sowas berechnet?

Mir ist klar, dass es viele Fragen sind, aber ich bin sehr gern gut vorbereitet.

SEHR vielen Dank im voraus für Ihre Antworten!

Mit freundlichen Grüßen,

Roy

Grunderwerbssteuer, Hausverkauf, Immobilien, scheidung, Schenkungssteuer
Gibt es eine Befreiung von der Grunderwerbssteuer bei Hauskauf in gerade Linie?

Hallo,

zu erst: Ich erwarte keine fundierte Rechtsberatung oder ähnliches. Ich hab viel gestöbert zu dem Thema und bin immer nach 3-4 Links hier bei euch gelandet. Das was ich bisher gelesen habe war erheblich besser Qualifiziert als die meisten Aussagen auf der (Scheinbar) Partnerseite gutefrage.net. Dort sind jede Menge Unsinn und Halbwahrheiten im Umlauf.

Kurzum: Ein Lob für euer Forum.

Folgende Situation: Wir junges unverheiratetes Paar (Verlobung ja, ist aber in der Situation nichts wert) wollen das Haus Ihrer Eltern kaufen. Gemeinsam einen Kredit, Teilung 50/50, Vollfinanziert. Kaufpreis ca 135.000 Euro. Selbst genutzt. Ohne Makler.

Geplanter Hauskauf bisher: 1.März. Einzug Ende März. Heirat Mitte Juni. (Fixer Termin) Wohnungen sind noch nicht gekündigt.

Jetzt hab ich mich mehr über das Verfahren eines Hauskaufs informiert, wer was für Aufgaben übernimmt usw. Dabei stellte ich fest: Verkäufe in Gerader Linie sind von der Grunderwerbssteuer befreit.

Plan A: Hauskauf vor Heirat. Laut meinem Empfinden würde bei Teilung der Steuer zu 50/50 Ihr Anteil befreit und meiner von immer hin 4387 Euro fällig (6,5% von 135.000 = 8750 Euro.)

Ist meine Annahme korrekt?

Plan B: Der kam mir jetzt in den Sinn: Hauskauf verschieben bis nach der Heirat. Hat meiner Meinung nach den Vorteil: Als Kind / Schwiegerkind wären wir komplett von der Grunderwerbssteuer befreit und würden so ohne weitere Nachteile ?? Geld in beachtlicher Höhe Sparen. Einziger Nachteil: Ich könne das Haus erst Ende Juni Anfang Juli erwerben.

Eine Schenkung ohne Übernahme der Schulden wäre meiner Meinung nach nicht möglich da mit unserem (geliehenen) Geld ja der aktuell laufende Kredit ausgelöst wird und wir somit ein Haus ohne Vermerke im Grundbuch erwerben können. Es also als gewöhnlicher Hauskauf bewertet würde.

Eine Schenkung des Hauses (knapp über 10 Jahre im Besitz der Eltern) incl Übernahme der noch erheblichen Schulden (Anrechnen auf Kaufpreis: ca 100.000 Euro Restschuld zu 135.000 Kaufpreis: 35.000. Freibetrag Eltern/Kind 400k.) würde sích vermutlich auch nicht lohnen. Oder?

Ich hoffe auf konstruktive Beiträge und vielleicht auch Möglichkeiten die ich bisher überhaupt nicht bedacht habe.

Vielen Dank schon mal im Voraus.

Grunderwerbssteuer