Ist es auch als Akademiker sinnvoll eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen?

6 Antworten

Auch als Akademiker ist es sehr sinnvoll sich für eine BU-Versicherung zu entscheiden. Besser gesagt: gerade als Akademiker ist es sogar wichtig sich dafür zu entscheiden.

Warum?

  • die Hauptaufgabe der Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Absicherung der Lebensstellung in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht. Wer also ein geringes Einkommen und eine geringe soziale Stellung hat, der braucht nicht so dringend eine BU-Versicherung wie jemand mit hohem Einkommen und hohem sozialen Ansehen.
  • Irrtümlich wird vermutet, dass Akademiker gar nicht berufsunfähig werden können - außer sie verlieren beide Arme und Beine. Auch das stimmt nicht. Insbesondere psychische Erkrankungen sind immer weiter auf dem Vormarsch. Zudem kann sich auch ein Akademiker von Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen nicht freisprechen. Hinzu kommen Muskel- und Nervenkrankheiten, Rückenleiden und und und.
  • Akademiker ist nicht gleich Akademiker. Sprich: der Arzt (und auch hier ist Arzt nicht gleich Arzt) hat ganz andere Anforderungen an seinen Beruf als ein Ingenieur. Und jeder Ingenieur hat ein komplett anderen Arbeitsablauf / Tagesablauf.

Letztenendes kann man natürlich auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung verzichten. Verhungern oder unter einer Brücke schlafen wird man deswegen nicht müssen.

Aber: man muss seinen kompletten Lebensstandard aufgeben, seine (fast) kompletten Ersparnisse aufbrauchen, seine Altersvorsorge (außer Riester- und Basis-Renten) verzehren, seine gesamte Position im Berufsleben hinter sich lassen für die man (Akademiker ja mehr als "normale" Berufe) Jahrelang studiert und gelernt hat.

Wenn man das möchte bzw. damit kein Problem hat, dann braucht man keine BU-Police.

Wer sich hingegen seinen Lebensstandard erhalten möchte, der sichert sich ab. Und wenn, dann richtig.

Ein paar weitere Infos findet ihr zum Beispiel hier https://der-buprofi.de/wichtige-tipps-um-als-akademiker-die-passende-berufsunfaehigkeitsversicherung-zu-bekommen

Gehts noch pauschaler? Ein Zahnarzt ist schon berufsunfähig wenn er dem rechten Zeigefinger nicht mehr bewegen kann. Ein Anwalt erst dann, wenn der Kopf ab ist.

Das ist dann aber ziemlich gründlich "Berufsunfähigkeit."

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Ein Anwalt erst dann, wenn der Kopf ab ist.

Beim Anwalt geht es um Denkvermögen, Konzentratiosnvermögen, Erinnerungsvermögen, Ausdauer, Auferksamkeit, Sitzen, Sehvermögen, Ausdrucksvermögen... es gibt mehr als genug Möglichkeiten, als Anwalt BU zu sein, ohne dass der Kopf ab ist. Und wenns ein Tumor wird, Muskelerkrankung, Stoffwechsel etc. ? Dann ist der Kopf auch nicht ab, aber der Anwalt BU.

Es ist also etwas komplizierter als "Kopf ab". Solche Argumente höre ich eher von pauschalisierenden Kunden !

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@Candlejack

Der Satz stammt von einem mir bekannten Anwalt und es ist ja was Wahres dran. Es gibt Anwälte die im Rollstuhl sitzen, ein Chirurg oder besagter Zahnarzt müßte da längst in Rente gehen. Richtig ist allerdings, dass es noch Vorstufen zum "Kopf-ab" gibt und das sind dann die, mit denen man sich mit der BU-Versicherung heftig streiten wird. Meiner Erinnerung nach ist das ja ein Versicherungszweig in dem das wohl schon üblich ist.

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@Privatier59

Dass der Satz von der Zielgruppe stammt, macht die Aussage nicht richtiger. Ich habe schon einige getroffen, die eine BU eher widerwillig machten, weil sie ja auch mit Kopf unterm Arm noch können, und dann wegen weniger aussteigen mussten ;-)

Natürlich gibt es Anwälte die im Rollstuhl sitzen und von denen auch genügend, die NICHT mehr arbeiten. Die Frage bei einer BU ist ja nicht, ob Du erwerbsunfähig bist, sondern ob 50% BU erfüllt sind. Nicht jeder möchte sich am blutigen Stumpf zur Arbeit schleifen und die BU gibt Dir auch die Möglichkeit dazu ;-)

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Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung macht in diesen Fall auf jeden Fall Sinn. Denn vom Staat erhält man in der Regel keinen Schutz. Die bestehende Erwerbsminderungsrente, reicht in vielen Fällen nicht aus, um den Alltag damit bestreiten zu können. Auch die berufspezifischen Versorgungswerke sind ehr schlecht. Da die erst ab einer Arbeitsunfähigkeit von 100 Prozent zahlen. Die meisten Versicherer zahlen bereits ab 50 Prozent. Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es auch auf http://www.deutsche-berufsunfaehigkeitsversicherung.de/sinnvoll/ .

Sinnvoll kann es sein. Ich habe mich dagegen entschieden, weil es mir zu teuer ist und ich es mir nicht leisten kann. was kann denn passieren? Wenn man beide Arme/Hände verliert kann man glaube ich nicht mehr arbeiten, Schwerschnittsgelehmt auch nicht. aber ich erachte es im Preis / Leistung bei mir nicht mehr angebracht. bin 27 und Familienvater. Kollegen bei Edeka hatten eine BU vom AG und die war echt billig. Vllt. bietet dein AG sowas auch an?

Ob nun "schwerschnittgelehmt" oder nicht. Berufsunfähig kann fast jeder werden.

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Ich bin in der Versicherungsbranche, wenn ich aus irgendeinem Grund nicht mehr reden kann bin ich BU.

Sobald du "Rücken" oder "Kreislauf" hast, wirst du deine Entscheidung evtl. bereuen. Dann bist du nur wahrscheinlich zu alt oder zu krank und keiner mag dich mehr versichern.

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weil es mir zu teuer ist

was genau ist für Dich zu teuer ? Wenn Du noch 30 Jahre 80 EUR zahlst, kostet Dich die BU 28.800. Wenn Du in der Zeit 1.500 verdienst, ist das Risiko 540.000 EUR hoch ! Die Kollegen hatten bestimmt eine BU über die Entgeldumwandlung. Da kostet die genauso viel, durch die Vorteile der BAV zahlst Du allerdings knapp die Hälfte real. Habe ich bei meiner Schwester so gemacht.

Jeder vierte wird BU. 10% Unfall, 90% Krankheit: Herz, Kreislauf, Gefäße, Schlaganfall, Durchblutung, Knochen, Muskeln, Gliedmaßen, MagenDarm, Stoffwechsel, Krebse und Tumore... Wenn Du das alles verhindern kannst du vorsichtiges Leben, dann viel Erfolg !

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Also gilt.

Lieber Arm dran als Bein ab.

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Akademiker können keine Krankheiten - auch mitunter psychischer Natur - bekommen welche sie zu mind. 50% einschränken ihren Beruf weiter auszuüben?

Ich bin der Meinung die Gefahr besteht durchaus, von daher sollte JEDER eine BUV haben, der kein Nettovermögensmillionär ist und irgendwie aktives Arbeitseinkommen oder Einkünfte aus selbständigen Tätigkeiten benötigt um seinen Lebensstandard zu erschaffen.