Arbeitszeugnis - welche Note?

5 Antworten

Hör nicht auf die Babbler hier. Das entscheidende ist sind die Begriffe "stets" und "vollste". Das ist ne glatte 1. Besser geht nicht. Der Rest ist in so einem Fall Füllmenge. Liegt die Note drunter, nutzt man die Umschreibungen für das was fehlt. Bei dir könnte man da rauslesen, das eigener Antrieb und eigenverantwortung gefehlt haben. Dann wäre das aber nicht stets zur vollsten gewesen.

In regionaler Umgebung kennen Personaler die Schreibstile ihrer Kollegen und brauchen für die Übersetzung kein Handbuch mehr.

"Bei dir könnte man da rauslesen, das eigener Antrieb und eigenverantwortung gefehlt haben. Dann wäre das aber nicht stets zur vollsten gewesen."

Was würde hier für eine gute Bewertung geschrieben werden?

0

An sich klingt das Zeugnis extrem positiv (Note 1-2). Die Formulieren sind manchmal etwas merkwürdig.

Aber: Alles positive kann man auch negativ verstehen. Das hängt dann im Zweifelsfalle von dem Gesamteindruck der Bewerbung (Formulierung des Anschreibens, Lebenslauf (ganz wichtig!), etlichen anderen subjektiven Faktoren und letzten Endes wohl auch von der Laune des Personalverantwortlichen ab. Wenn man will, kann man das Zeugnis auch "zu positiv" finden, besonders wenn der sonstige Eindruck nicht in gleichem Maße überragend ist. "Zu positiv" bedeutet möglicherweise, dass der AG einfach nur keine Lust hatte, sich wegen dem Zeugnis herumzustreiten und ggf. einen Arbeitsgerichtsprozess vermeiden wollte. Oder sogar erst gerichtlich dazu gebracht worden ist, das Zeugnis aufzuhübschen. Ich würde in so einem Fall einfach mal den alten Arbeitgeber anrufen. Wenn der Mitarbeiter tatsächlich so positiv in Erinnerung geblieben ist, wie das Zeugnis glauben machen will, werde ich ohne Probleme ein paar (datenschutzrechtlich wenig bedenkliche) Aussagen zu dem Bewerber bekommen. Wenn ich hingen keine Stellungnahme bekomme, ist das schon Aussage genug ⟶ Papierkorb.

Klint soweit nach einer Zwei, wenn mann hier noch die Formulierungen entsprechend anpassen würde:

XXX war zu jeder Zeit eine erhliche, pünktliche, motivierte und korrekte Mitarbeiter.

Klaut, lügt, kommt ständig zu spät, lustlos und macht nur Fehler (lese ich hier raus)

XXX arbeitete absolut zuverlässig und gewissenhaft und erledigte die täglich anfallenden Arbeiten stets sicher und effizient.

Nicht zufriedenstellend

XXX verfügt über ein fundiertes und umfassendes Fachwissen. XXX war eine außergewöhnlich einsatzfreudige Mitarbeiter, die immer einen sehr hohen Einsatzwillen zeigte. Auch stärkstem Arbeitsanfall war XXX gewachsen und erzielte daher jederzeit sehr gute Arbeitsergebnisse.

Hast dich immer um die Arbeit gedrückt

Aber, das ist nur meine persönliche Einschätzung. Zeugnisse formuliert jeder nach seinem Stil. Deins kann gut gemeint, aber dennoch einfach nur falsch formuliert sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Könnte das sein, dass es in verschiedenen Industrien anders bedeutet? Ich war in dem Lebensmittel/Einzelhandel tätig und habe dann für Bürotätigkeiten in anderer Industrie beworben (ich studiere BWL). Hilft dieses Zeugnis überhaupt?

0
@arahmawa

Nein, das spielt keine Rolle, in welchem Job, oder welcher Industrie du arbeitest

0
@NMAFFM

Die HR Manager hat vorgestern für ein Arbeitszeugnis gefragt und habe ich es heute Vormittag nachgereicht. Ich habe ein Interview am Freitag für diesen Job. Hätte ich es überhaupt nicht vorgelegt? :(

0
@arahmawa

Hast du den Termin bekommen, bevor die das Zeugnis gesehen haben, oder erst nachdem du es geschickt hast?

0
@arahmawa

Ach, komm. Die wissen ja auch, dass die Zeugnisse mittlerweile selbst, statt von den Vorgesetzten geschrieben werden. Auf Zeugnisse lege ich ohnehin nichts, nur ein Stück Papier. Wenn, dann hole ich Referenzen ein.

1
@NMAFFM

Es wurde aber von einer Geschäftsführerin unterzeichnet.. jetzt mache ich mir ein bisschen Sorgen haha

0
@NMAFFM

das stimmt so nicht ganz. Im Einzelhandel z.B. als Kassierer wird das Nennen von Ehrlichkeit ausdrücklich gewünscht, bei allen Berufen sollte Ehrlichkeit und Pünktlichkeit nicht genannt werden, da es sich um Selbstverständlichkeiten handelt. Also es gibt schon einzelne Unterschiede

0

Sorry .... aber Deine Einschätzung halte ich für absurd.

0

Man muss nicht aus jedem Satz vollautomatisch das jeweils gegenteilige rausziehen.

0
@jgobond682

Stimmt, muss man nicht. Aber ein Personaler interpretiert eben aufgrund der Fakten: Position, Unternehmen, Betriebszugehörigkeit, Position, auf die man sich bewirbt

0

Ich habe an diesem Zeugnis - für einen Studenten - nichts auszusetzen.

https://www.berufsstrategie.de/bewerbung-karriere-soft-skills/arbeitszeugnis-formulierungen.php

meinst du? Ich dachte mit allen superlativen adjektiven, dass es mindestens ein OK Zeugnis war

0
@arahmawa

Ich erachte dieses Zeugnis als gut / positiv.

0
@wilees

ja das habe ich auch gedacht.. thanks man

0

Wenn mir sowas auf dem Tisch landet, dann klingeln bei mir alle Alarmglocken. Entweder, man will dich wegloben, oder der Personaler ist von 19 hundert vor dem Krieg.