Zukunft der Fort- und Weiterbildung? Steuerberater?
Guten Morgen!
ich selber werde in den nächsten Jahren meine Prüfung zum Steuerberater machen und habe mich natürlich auch über mögliche Branchen und co informiert. Eine Branche, die ich sehr interessant finde ist die der Fort und Weiterbildung. Hierbei sehe ich immer wieder Firmen wie Graf, Ifu oder Haas.
Da ich gerne auch selbstständig werden möchte, wollte ich hier mal fragen, inwiefern ihr die Zukunft in einer solchen Branche bewertet. Also bezogen auf Konkurrenz, aber primär auch wegen der Künstlichen Intelligenz. Denkt ihr solche Firmen werden in Zukunft noch benötigt?
Ich habe schon einen Businessplan und habe mir schon viele Gedanken gemacht, will jedoch einfach mal die Meinung von Außenstehenden hören ;)
vielen Dank!
2 Antworten
Ich war selber beim Lehrgangswerk Haas und hätte damals, wenn ich mich beworben hätte vermutlich eine Anstellung bei denen bekommen können.
Den Stress wollte ich mir aber nicht antun. Daher würde ich auch kein Lehrgangswerk gründen. Dazu noch die Frage, bist Du so gut in Deinem Fach, dass Du es machen könntest?
Thyen und Meier, die damaligen Chefs von Haas, die schwarze Barbara (Entschuldigung bitte, den Familiennamen habe ich mir nicht gemerkt, obwohl es nur 47 Jahre her ist, seit ich dort war), Lauritzen und die anderen Dozenten, waren alle top fit udn damit meine ich top fit, wenn man höchste Ansprüche anlegt.
Wenn Du kein absoluter 2er Kandidat bist, dann hake den Teil Deiner Planungen schon mal ab.
KI habe ich schon verschiedentlich getestet mit Steuerfragen. Im Allgemeinen kann die KI nicht einmal die Fragen richtig erfassen, geschweige denn lösen.
Wenn Du mit Weiterbildung Geld machen willst dann eröffne ein Lehrgangswerk und biete Schulungen für Leute an, die vom Jobcenter aus eine Fortbildung machen sollen. Wir gut bezahlt udn der Standard ist relativ gering, wenn man den Kenntnisstand eines StB zugrunde legt.
ICh persönlich würde aber, wenn ich schon die StB Prüfung habe, auch als solcher arbeiten. Zwei, drei Jahre als Angestellter udn dann selbständig machen.
Wenn Du gut bist kannst Du auch in 2, höchstens 3 Jahren meinen Laden übernehmen, dann ziehe ich mich nämlich nach Juan Dolio zurück und werde nicht nur 1-2 mal die Woche Golfen, sondern täglich.
Mein schon vor Jahrzehnten verstorbener Vater war Steuerberater.
In den 70er-Jahren war schon einmal die Sprache davon, dass man das Steuerrecht so vereinfachen will, dass man keine Steuerberater mehr braucht. Fand mein Vater sehr lustig und meinte, dass keiner von uns beiden das je erleben.
Wenn KI jemals in der Lage sein sollte die Arbeit des Steuerberaters zu übernehmen wird das auch für alle anderen Berufe gelten.
Das dann denkbare Szenario ist von Science Fiction Autoren bereits beschrieben worden:
Entweder die Weltherrschaft der Maschinen oder deren völlige Zerstörung und Rückkehr zum Planet der Affen.
Ich selber glaube nicht daran, dass es auf die nächsten 100 Jahre gesehen Maschinen geben wird die den Steuerberater vollständig ersetzen können. Das sollte nicht Dein Problem sein.
Dein Problem bei der Neugründung einer Kanzlei wird aber sein einen Mandantenstamm aufzubauen. Fast alle Unternehmen haben doch schon einen steuerlichen Berater und die mußt Du erst mal überzeugen zu Dir zu kommen.
Mein Vater hatte es da in mehrfacher Sicht einfacher:
Er hat in den 50er-Jahren angefangen, also in einer Aufbauzeit.
Er war vorher Finanzbeamter und zwar des Typs Leben und Leben lassen. Etliche Steuerpflichtige sind bei ihm Mandanten geworden.
Und er war ein Kommunikationsgenie und konnte Menschen davon überzeugen, dass er der richtige Berater ist.
Mit einigen Unzufriedenen bekommt man keinen Mandatenstamm zusammen. Und das Problem des Personalmangels hat der Newcomer noch stärker als der Alteingesessene da Interessenten ja nun auch die Sicherheit einer etablierten Kanzlei schätzen.
Aus meiner persönlichen Sicht ist der beste Weg des Einstiegs, sich als angestellter Steuerberater zu verdingen und sich so unentbehrlich zu machen, dass ihm Aufnahme in die Sozietät angeboten wird.
Dass Steuerberater keine kleinen Klienten annehmen, liegt vermutlich eher am fehlenden Fußvolk, also SteuerfachangestelltInnen, die für weniger als 200 p.h. arbeiten. Ob diese Arbeit der Angestellten von KI übernommen werden kann, keine Ahnung.
Gefragt war ohnehin nach dem Fortbildungsmarkt. "Hey Leute, ich hab vor 3 Wochen meine Steuerberterprüfung bestanden und ich biete nun Fortbildungen an, mit langjährigem Praxishintergrund". Möglicherweise klappt das sogar als Steuer-Influencer über social media:)
Ich hätte eine normalgroße kanzlei, die ich wohl übernehmen könnte.. aber würde mich ja auch eher auf die Fort und Weiterbildung fixieren, aber die Kanzlei auch haben, damit ich selber auch Fachwissen generiere
und viele Steuerberater lehnen aktuell wirklich Klienten ab
und die Instagram Steuerberater sind fast alle samt Quatsch 😅 und unseriös. Hab dazu mal einen guten Vortrag gehört, ob es bei insta die besseren Steuerberater gibt. Das war bei der Steuerberaterkammer SH glaube ich. Sehr interessant
aber danke für die Antwort!
"Dein Problem bei der Neugründung einer Kanzlei wird aber sein einen Mandantenstamm aufzubauen. Fast alle Unternehmen haben doch schon einen steuerlichen Berater und die mußt Du erst mal überzeugen zu Dir zu kommen."
Sorry, das sehe ich aktuell total anders!
Die meisten Steuerberater lehnen heute die Aufnahme neuer Mandanten ab. Weil die sowas von überlaufen sind, dass die das nicht bewältigen können.