Woher weiß ich, ob mein Steuerberater gut ist? Wie kann ich die Steuerersparnisse* nachvollziehen & ist das (*St.espar) die Fähigkeit an dem ich ihn beurteile?

1 Antwort

Bei dieser Fragestellung würde ich gerne den menschlichen Faktor (Nettigkeit etc.) aussen vorlassen

Das halte ich für richtig. Nicht, weil ich ein trockener Typ bin und gegenüber Mandanten immer eine gewisse Distanz halte, sondern weil Schnaps, Schnaps ist und ordentliche Arbeit, ordentliche Arbeit.

Ich mache, inklusive Ausbildungszeit, seit über 50 Jahren Steuerberatung (01.04.1972) und hatte vor einigen Tagen (17. 01.) mein 45jähriges Bereufsjubiläum.

In meinen Augen zeichnet sich ein guter Steuerberater durch eine gewisse Wissbegierde aus. Er fragt seine Mandanten viel. Einen Investitionsabzugsbetrag kann ich nur bilden wenn ich weiß, was der Mandant vor hat, also muss ich ihn fragen.

Um die optimale Steuerlast zu erreichen muss ich alle Vorschriften kenne, ein alter Hut. Nur wenige andere Berufe haben einen so hohen Fortbildungsbedarf, aber das ist heute leichter als vor 40 Jahren, als es noch kein Internet gab.

Ich weiß noch, wie Anfang der 80er Jahre die erste Steeurrechtsdatenbank bei der DATEV entstand, habe aber selbst noch ein paar Meter Fachliteratur.

Aber ein Steuerberater ist eben nicht täglich dabei und sieht dem MAndanten über die Schulter.Man setzt sich 4-6 mal im Jahr zusammen, wenn man die Quartale bespricht und die Abschlussvorbesprechung hat, bzw. den Abschluss bespricht.

Was hilft es, wenn ich dem Mandanten sagen muss "Ihr Leasingvertrag für den neuen Wagen, ist für Sie nicht optimal" udn der Mandant dann sagt, warum haben Sie mir das nicht früher gesagt, wenn er mir von der geplanten Investitione nichts vorher gesagt hat?

Kurze Mail, "ich brauche einen neuen Kombi, habe das Angebot zum Kauf auf Kredit und ein Leasingangebot, die ich als Anlage dran gehängt habe, was empfehlen Sie mir?" Dann kommt nach ein paar Stunden eine Antwort. Eben auch eventuell eine Erinnerung "Sie hatten mir voriges Jahr gesagt, dass die Entscheidung anstehen würde und wir haben einen Investitionsabzugsbetrag gebildet, also müssen Sie kaufen, sonst zahlen sie die gesparte Steuer nach."

Optimale Steuer, kann es nur bei optimalem Austausch von Informationen geben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Steuerbevollmächtigtenprüfung 1979, Steuerberaterprüfg .1986
wilees  22.01.2024, 13:34
Optimale Steuer, kann es nur bei optimalem Austausch von Informationen geben.

Ähnlich sie hinsichtlich Informtionsfluß zwischen Rechtsanwalt und Mandanten aus.

3
wfwbinder  22.01.2024, 15:17
@wilees

So ist es. Wenn ich dem Rechtsanwalt wichtige Tatsachen verschweige, bin ich mitschuldig an falscher Beratung.

Aber Rechtsanwälte udn Steurberater müssen auch einen Riecher für die richtigen Fragen haben, denn nicht jeder Mandant weiß, was wichtig ist.

1
MarkCon2022 
Fragesteller
 23.01.2024, 04:06

Also mein Steuerberater meldet sich kaum im Jahr bei mir, höchstens telefonieren wir 2-3 mal, eine Regelmäßigkeit wie 4-6 mal und das auch noch mit einer klaren Struktur zu jedem Quartal, hat bisher nie stattgefunden.

Ich muss dazu sagen, dass ich selbst erst seit einem Jahr viel Umsatz mache und davor 2-3 Jahre 15-20k Umsatz im Jahr gemacht habe, ich denke hier gab es nicht den größten Beratungsbedarf.

weiterhin muss ich sagen, dass ich meine Buchungsunterlagen IMMER verspätet abgebe. Früher musste ich es quartalsweise tun, jetzt jeden Monat. Ich mache meine Buchhaltung aber nach wie vor alle 3 Monate - und zahle auch schon Verspätungsgebühren ans Finanzamt. (Procrastination)

Ist das vielleicht der Grund, warum mein Steuerberater kein großes Interesse an meiner Beratung hat? Oder sollte ich über einen Wechsel nachdenken?

0
wfwbinder  23.01.2024, 06:13
@MarkCon2022
weiterhin muss ich sagen, dass ich meine Buchungsunterlagen IMMER verspätet abgebe.

Damit machst Du Dich weder beim Finanzamt, noch beim Berater beliebt. Du zeigst, dass Dir Deine Buchhaltung lästig ist, dass du Dich kaum interessierst, warum sollte DEin Berater da in einer Tour hinter Dir herlaufen.

Beispiel aus meiner Praxis:

Ich hatte Mandanten, die, wenn ich Ihnen die Abschlüsse erkläre wollte, nur sagten, "ist mir egal, was muss ich zahlen, wo muss ich unterschreiben."

Als der nach einer Betriebsprüfung sagte, "das hätten Sie mir aus sagen können," habe ich ihn rausgeschmissen.

Ich lasse mich doch nicht veralbern.

0