Wieso muss ich bei 900€ Einnahmen 249€ nachzahlen (Kleingewerbe nebenbei)?

2 Antworten

Wieso Du bei 900,- Einnahmen aus einem Nebengewerbe 249,- Euro Nachzahlen musst (Einkommensteuer) kann ich Dir sagen. Weil zu Deinen übrigen Einkünften die 900,- dazu gekommen sind.

Wenn Du aber nur die Einnahmen angegeben hast, dann hast Du mit Sicherheit Geld verschenkt, bzw. solltest dringend Einspruch einlegen (wenn es schon der Bescheid ist und nicht die Vorabberechnung aus Elster), denn demnach hättest Du Deine Kosten nicht abgezogen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Steuerbevollmächtigtenprüfung 1979, Steuerberaterprüfg .1986
frieda1105 
Fragesteller
 02.11.2017, 11:02

Ich hatte die Steuererklärung mit meinem Mann zusammenveranlagt. Bescheid Erstattung 140 €. Ich hatte leider vergessen die Einnahmen von 900€ einzutragen. Hab ich nachgereicht 900€ Einnahmen, 120€ Ausgaben (tanken, Parken) Rechnungen November und Dezember. Nun kam der Bescheid dazu 249€ nachzahlen. Ich habe das Kleingewerbe schon ewig, und musste noch nie nachzahlen. Irgendwie versteh ich das nicht, dann würde ich mit einen MInijob wohl besser fahren.

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Bankrevisor  02.11.2017, 11:18
@frieda1105

249.- Euro / 780.- Euro (Gewinn nach Abzug der Ausgaben) = 31,9% Steuersatz. Das ergibt sich ja durch das sonstige gemeinsame Einkommen und klingt soweit plausibel.

Woran es liegt, dass bislang keine Nachzahlung erforderlich wurde, kann viele Gründe haben. Bspw. Kompensation im Rahmen der gesamten Einkommensteuer durch Spenden, außergewöhnliche Belastung, Steuerklassen in Verbindung mit Splittingtarif usw. usw. Da müsste man die genauen Details kennen. Sicher ist, dass wenn du bislang Einkünfte aus Gewerbebetrieb im ähnlichen Umfang wie hier angegeben hast, auch darauf immer eine entsprechende Steuer erhoben wurde. Nur hast du die ggf. nicht "erkannt", weil eben wie beschrieben durch andere Faktoren keine Nachzahlung erforderlich wurde.

Zur Aussage des Minijobs: Ein Minijob ist ein Angestelltenverhältnis, ein Gewerbe eine selbstständige Tätigkeit. Da stellt sich die Frage, wie es möglich sein soll, einfach so von der einen in die andere zu wechseln?

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wfwbinder  02.11.2017, 11:19
@frieda1105

OK, dann waren es 720,- Euro Gewinn. Sind die Einkünfte Deines Ehemann aus nichtsselbständiger Arbeit (Anstellung)? 

Dann sollte noch ein Härteausgleich von 100,- Euro abgezogen worden sein.

Etwas wundert mich, das "Tanken" abgezogen wurde, denn der Wagen wird ja wohl kein Betriebsvermögen sein. Da wäre eher mit der Kilometerpauschale zu arbeiten sein.

Telefon abgezogen? Bürobedarf? Internet?

Das bisher jeweils keine Nachzahlung war, könnte daran liegen, das in den anderen Posten der Einkommensteuererklärung höhere Abzüge waren, die die Gewinne aus der Nebentätigkeit kompensiert haben.

Genau kann man das nur sagen, wenn man den Bescheid gesehen hat.

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wfwbinder  02.11.2017, 11:25
@Bankrevisor

  Irgendwie versteh ich das nicht, dann würde ich mit einen MInijob wohl besser fahren.

Beim Minijob, würdest Du aber vermutllich vom Auftraggeber weniger bekommen. Wenn ich einen Unternehmer beauftrage, ist für mich die Sache mit Zahlung der Rechnung erledigt . Sagen wir mal Deine 900,- Euro. 

Würdest Du die gleiche Arbeit als Minijobber machen, hätte ich als Arbeitgeber ja die pauschalen Abgaben zu tragen. Sind 32 %.

Also einfache Rechnung:

900,- Euro / 1,32= 681,81 Euro.

Also anstatt Dir zweimal 450,- Euro zu überweisen, gegen eine Rechnung, bekämst Du somit zweimal 340,90 Euro als Minijobberin.

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frieda1105 
Fragesteller
 02.11.2017, 11:26
@wfwbinder

Erstmal schönen Dank für deine Antwort. Wahrscheinlich haben die meine tankrechnung nicht anerkannt. Ist mir in den letzten Jahren nicht aufgefallen. Ich werde zum Bescheid Einspruch einlegen und eine Kilometerpauschale angeben. Mein Mann ist nicht selbstständig. Bei DHL eingestellt. Mein Verdienst 2016 im Job ca. 18.000€.

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Weil du es vermutlich noch nicht versteuert hast.

Steuersatz von 27,7 % ist doch ok, wenn du noch andere Einkünfte hast.

frieda1105 
Fragesteller
 02.11.2017, 11:00

Ich hatte die Steuererklärung mit meinem Mann zusammenveranlagt. Bescheid Erstattung 140 €. Ich hatte leider vergessen die Einnahmen von 900€ einzutragen. Hab ich nachgereicht 900€ Einnahmen, 120€ Ausgaben (tanken, Parken) Rechnungen November und Dezember. Nun kam der Bescheid dazu 249€ nachzahlen. Ich habe das Kleingewerbe schon ewig, und musste noch nie nachzahlen. Irgendwie versteh ich das nicht, dann würde ich mit einen MInijob wohl besser fahren.

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