Ich habe ca. 50.000 € Eigenkapital, würdet Ihr eine Eigentumswohnung kaufen und vermieten oder das Geld als Anzahlung für das eigene Haus nutzen?

7 Antworten

BicMac:

Eine Modellrechnung zum besseren Verständnis:

Eigengeld 50.000 € = 30 % der Gestehungskosten, davon Erwerbskosten = rd. 17.000 €,  zur Kaufpreisteilfinanzierung verbleiben rd. 33.000 € = 20 %, 100 % = 165.000 = Kaufpreis der Eigentumswohnung, Fremdmittelbedarf 80 % = 132.000 €, Annuität langfristig 6 % = 7.920 € jährlich, Qm-Preis angenommen 2.500 €, entspricht einer Wohnungsgröße von 66 qm, Hausgeld angenommen 3 €/Wohnfläche = jährlich 2.376 €, Jahresbelastung 10 296 € : 66 qm : 12 Monate = Monatsmiete 858 € = 13 €/qm.

Fazit: Du würdest, wenn überhaupt, nur an einer Wertsteigerung partizipieren. Deshalb: Siehe Antwort Privatier.

Was bei Deiner Berechnung nicht paßt ist, daß Du keine Wohnung mit nur 2.500€ qm bekommst bei einer Miete von 13€ qm. Der Preis dürfte um mind. 500€ qm höher liegen und der Preis der Wohnung um die 200.000€. Somit stimmt Deine Berechnung nicht mehr. Oder wo meinst Du kannst Du heute noch 13€ qm verlangen? In meiner Umgebung liegt der Mietpreis um die 7,5€/qm. 

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@althaus

althaus: 13 Euro netto kann man in beliebten Kölner Stadtteilen wie Neustadt/Nord und Neustadt/Süd für eine gut sanierte Wohnung locker erreichen.Allerdings werden dann für Eigentumswohnungen auch Quadratmeterpreise zwischen 4000 und 5000 Euro verlangt.

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@Privatier59

Na, sagte ich doch! Der Quadratmeterpreis stimmt dann hinten und vorne nicht, daher ist die Berechnung ein Humbug. ....Ich weiss, daß es Stadtteile gibt mit bis zu 15€/qm. Aber da möchte ich nicht wohnen. Zu viele Snobs und keine Normalos mehr. 

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Ein typisches Reihenhäuschen mit 160 m² Wohnfläche und etwas Garten kostet vielleicht (wild geschätzt - rechne das für Deine Gegend selbst aus) um die 280.000 EUR. Da fallen dann zusätzlich ca. 10% allerlei Kosten für Grundbuchnotar, Grunderwerbsteuer, Makler etc. an, d.h. 28.000 EUR sind schnell weg. Umzug und für das neue Haus erforderliche, neue Möbel etc. kosten locker die restlichen 22.000 EUR (manche Leute stecken das alleine in ihre Einbauküche, normalerweise nimmt man für diese Kosten nochmals ca. 10% an). Darlehen sind dann günstig, wenn sie max. 80% des Immobilienwerts beleihen, d.h. in diesem Fall fehlen Dir sogar noch mind. 56.000 EUR an Eigenkapital.

Willst Du eine eigene Immobilie, sollte Dein Ziel sein, das Eigenkapital aufzustocken.

Willst Du keine eigene Immobilie, so ist eine Immobilie für die Vermietung immer eine sehr langfristige Sache, d.h. Du wirst nicht das große Geld scheffeln und es gibt auch Risiken dabei - vom Leerstandsrisiko mal ganz abgesehen (wie das in Deiner Lage aussieht, musst Du selbst beurteilen).

Willst Du also keine eigene Immobilie und auch die Risiken einer vermieteten nicht auf Dich nehmen, wäre für den mittel- bis längerfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge etwas zu tun. Das können Aktien- oder aktienlastige Fonds sein, das können Rentenprodukte sein, das können aber auch bestimmte Versicherungen sein.

Du benötigst umfassende Beratung. Suche einen neutralen Berater (nein, nicht den Spaßkassen-Kollegen von der Sparkasse).

Da fallen dann zusätzlich ca. 10% allerlei Kosten für Grundbuchnotar, Grunderwerbsteuer, Makler etc. an,

Eben fand ich diesen Artikel, der auch bereits "Immobilienpreis plus zirka 10 Prozent genügen" als Mythos deklariert:

http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/risiko-baufinanzierung-mythen-und-irrtuemer-der-immobilienfinanzierung/12198442.html

Erstaunlicherweise ist in diesem Artikel in Bild 8 offenbar auch dies ein Mythos: "Das Zinstief befeuert eine Immobilienblase.", was ich eher geglaubt hätte. Dort heißt es vielmehr:

"

So ist zum Beispiel der Eigenkapitalanteil bei Baufinanzierungen seit 2008 gestiegen. Der Finanzierungsanteil über Kredite ist seitdem von durchschnittlich 75 auf 72 Prozent gesunken. „Das historisch niedrige Zinsniveau geht demzufolge nicht mit stark steigenden Kreditvolumina einher“, sagt Goris von Interhyp. Eine Immobilienblase ist daher nicht in Sicht.

"

Dieses Argument geht allerdings nur auf die Eigenkapital- bzw. Fremdkapitalquote ein. Offen bleibt, ob die dabei gewählte Zinsbindungsdauer bei den Krediten wegen des niedrigeren, billigeren(?) Zinssatzes nicht doch zu kurz ist, was somit in ca. 10 Jahren - bei "normalem", höheren Zinsniveau - zu einer Immobilienblase mit Zwangsverkäufen führen könnte (das hatten wir schon mal vor einigen Jahrzehnten:-(.   

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@LittleArrow

Die Erfahrung zeigt, daß real ca. 20% an Mehrkosten zum eigentlichen Immobilienpreis anfallen, da man ja auch Wünsche hat. Die 10% sind eher als Untergrenze gedacht, denn selbst bei dieser minimalen Betrachtung reicht das genannte Eigenkapital nicht.

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Die Immobilienmaerkte schlagen derzeit Kapriolen. Mir sind Fälle bekannt wo Eigentumswohnungen zum 30 bis 40 fachen der erzielbaren Jahreskaltmiete verkauft werden. Wenn man da dann den Kapitaldienst und alle nicht auf den Mieter umlegbaren Nebenkosten abzieht bleibt dem Vermieter nicht mal eine schwarze Null übrig. Und was mit der Wertsteigerung ist, steht in den Sternen. Kaum besser ist es bei Einfamilienhäusern. Wenn die Zinsen erst mal steigen platzt die Preisblase und man bekommt Sonderangebote aller Orten.

Ich würde eher in Aktienfonds anlegen. Das aber in Raten und nur dann, wenn man einen langen Anlagehorizont hat.

Mir sind Fälle bekannt wo Eigentumswohnungen zum 30 bis 40 fachen der erzielbaren Jahreskaltmiete verkauft werden.

Da wäre doch BicMac genau der richtige Käufer für eine Deiner ETWs;-) Er sucht ja offenbar dringend eine ETW als Kapitalanleger.

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@LittleArrow

Wie heißt es so schön: Wohnungseigentum ist die ideale Verbindung der Nachteile von Miete und Eigentum. Demzufolge kommen mir ETW´S nicht in die Tüte und für ein komplettes Haus reichen die hier genannten Eier als Eigenkapital dann auch nicht.

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@Privatier59

Du könntest doch in Deinem x-Familienhaus (angenommen x = 8) die Wohnungen in ETWs aufteilen und davon nur 1 an BigMac und eine weitere an althaus verkaufen und den Rest behalten;-) Da wäre Euch allen geholfen: Du hättest die Mehrheit, BigMac seine ETW und althaus mal ein positives ETW-Vermietungserlebnis. Die Wohnungsverwaltung wäre doch bei Dir in besten Händen!

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Schön, dass Du € 50.000 hast. Ich habe sie leider nicht.

Was würdest Du denn damit anfangen wollen und warum?

Wo muss man denn für das eigene Haus etwas anzahlen? Ich kenne nur, dass der Verkäufer sein Geld komplett haben will und nicht noch Kredit gewährt. Ob Du Dir mit einer zusätzlichen Finanzierung und Deinem Eigenkapital ein eigenes Haus leisten kannst, kann man aus Deiner Teilfrage leider nicht entnehmen. Die richtige Teilfrage lautet also für Dich "Wieviel Haus kann ich mir leisten?". Hier findest Du vielleicht die Antwort für Dich:

http://www.immobilienrechner.org/

Auch wenn dieser Rechner Schwächen hat, wäre es ein Start in Deine Überlegungen. Aber macht nichts, bei Deiner nächsten Frage kannst Du noch den Link "Weitere Details hinzufügen" anklicken und   n u t z e n! Bis bald!

Alle genannten Möglichkeiten wären möglich und denkbar, eine weitere wäre das Geld weiter verzinslich anzulegen. Wofür Sie sich letztlich entscheiden hängt unter anderem von der Lebenssituation und den eigenen Prioritäten ab. 

Lebenssituation und den eigenen Prioritäten

Richtig, billy. Sehe ich auch so!

Aber leider macht BigMac dazu keine Angaben, sondern fragt uns, die wir in einer - voraussichtlich - völlig anderen Lebenssituation mit andern Prioritäten leben. Die gestellte Frage kann er also knicken:-(

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@LittleArrow

Richtig, und genau aus diesem Grund habe ich so geantwortet wie ich geantwortet habe. Eine substanzlose Frage ohne Fakten und Hintergründe kann auch nur genau so und stark verallgemeinert beantwortet werden. Eigentlich nicht im Interesse des Fragenden, aber was soll´s ….-;))

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