Elektrogeräte (elek. Orgel) durch Stromausfall beschädigt? Wer bezahlt für die Reparatur?
Ich wohne seit mehr als einem Jahr in einem gemieteten Haus mit alter Elektroanlage. Der Strom fällt oft aus, wenn ich die Waschmaschine oder meine elektronische Orgel (Musikinstrument) einschalte, und manchmal sind Funken aus den Steckdosen zu sehen. Sowohl die Orgel als auch die Waschmaschine liegen auf zwei unterschiedlichen Stromkanälen. Nach einem Jahr fiel die CPU der Orgel aus. Der Techniker meinte, es sei nicht nachweisbar, dass es sich um den Stromausfälle handele. Die Orgel wurde am 15. August repariert und war wieder funktionsfähig. Ein paar Tage später wollten wir einigen Freunden zeigen, wie die Orgel funktioniert. Wir haben versucht, sie einzuschalten, aber der Strom fiel zweimal hintereinander aus. Zum dritten Mal schalteten wir die Orgel ein und stellten fest, dass sie sich nicht mehr einschalten ließ! Kein Lebenszeichen, Bildschirm leuchtet nicht, nichts. Kann nachgewiesen werden, dass das Problem mit dem Stromanlge zusammenhängt? Die Orgel hat fast 15.000 € gekostet und jetzt funktioniert sie nicht mehr. Wir hatten schon letztes Jahr den Vermieter über das Problem informiert, aber er sagte, es könne nichts gemacht werden.
Ich habe Angst, eine neue Orgel zu kaufen, nur um dann zu sehen, wie sie kaputt geht. Mein Mann und ich nutzen sie für die Arbeit.
5 Antworten
Zunächst einmal ist die Auslegung der Sicherungen der einzelnen Stromkreise zu prüfen. Die Stromlast darf zu keinem Zeitpunkt diese Werte übersteigen. Dabei sind auch Einschaltströme (die deutlich höher als Betriebsströme sein können) zu berücksichtigen.
Wird beispielsweise eine Klimaanlage an einen Stromkreis angeschlossen, der dafür zwar ausgelegt ist, aber bei Zuschaltung des Kühlaggregats einen höheren Einschaltstrom liefert muss, so wird die Sicherung auslösen. Das ist auch korrekt so. Für die anderen Geräte am Stromkreis bedeutet das einen Ausfall.
Du kannst nun entweder Strombegrenzer verwenden, die Einschaltströme vermeiden, oder einfach entsprechende Geräte verwenden, die die max. Stromlast pro Stromkreis nicht übersteigen. Verbraucher mit hohen Einschaltströmen sollten an eigene Stromkreise mit einer Strombegrenzung angeschlossen werden.
Wenn Dein Gerät empfindlich auf Stromunterbrechungen und -schwankungen reagiert, so empfiehlt es sich, eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) mit entsprechender Kapazität vorzuschalten. Dadurch werden Brownouts (kurzfristige Spannungsabfälle und -schwankungen), Blackouts (Stromausfälle, auch wegen einer herausgesprungenen Sicherung), Whiteouts (kurzfristige Überspannungen) und Überspannungen (z.B. durch Blitzschlag) aufgefangen. Das Gerät erhält eine stabile Stromversorgung und puffert sogar Ausfälle.
Ich habe alle wesentlichen elektronischen Geräte (Telefonanlage, Router, NAS, PCs, Bildschirme, Fernseher, DVD-Player, ...) hinter USV. Solche Geräte kosten nicht viel, sind jedoch Lebensretter für die Geräte. Du glaubst gar nicht, wie viele Schwankungsereignisse es im Verlauf eines Monats gibt.
Genau dafür gibt es Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz.
Nachdem wir in einem Lager mit schwankendem Strom uns hintereinander verschiedene Geräte zerschossen haben. Haben wir für alle Geräte Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz gekauft und seitdem ist den Geräten nichts mehr passiert.
PS Alle Steckdosenleisten haben Schalter und bei nichtnutzung schalten wir die Leisten zusätzlich aus, sodass die Geräte nicht dauerhaft mit Strom versorgt werden.
Funken aus den Steckdosen sprechen nicht für schwache Leitungen, sondern
eher für schlechte Kontakte
oder einen Fehler im "Stromkasten"
Schwache Leitungen würde ja eher für zu wenig Spannung als für Funken sprechen.
Ich empfehle Dir dringen durch einen Elktriker den richtigen/festen Anschluss des Nullleiters im "Stromkasten" überprüfen zu lassen !!
Durch einen Stromausfall geht kein Elektrisches Gerät kaputt. Sonst müsstest du jedes Gerät reparieren lassen, wenn du es mal ausschaltest.
Nicht durch den Stromausfall an sich sondern durch Stromschwankungen und Überspannung.
"Wir hatten schon letztes Jahr den Vermieter über das Problem informiert"
Meldet den Mangel schriftlich und nachweisbar dem Vermieter und fordert zur Mängelbeseitigung auf.
Kommt der dem nicht nach, letzte perfesten Datum benannte Frist setzen.
Lässt der auch diese verstreichen, Miete mindern, hierzu solltet ihr aber besser zum Mieterverein oder Anwalt gehen!
Da wäre ich vorsichtig. Bei alten Gebäuden ist klar, dass der Strom nicht auf heutige volle Last ausgelegt ist. Stellt nicht zwingend einen Mangel dar. Würde auch zur komplett Baustelle über Wochen führen.