Darf mein Anwalt meinen ganzen Monatslohn verlangen?

6 Antworten

Im Ausgangspunkt irrst Du:

https://dejure.org/gesetze/RVG/9.html

Kostenvorschuss darf der Anwalt schon von Gesetzes wegen verlangen.

Und was die Höhe betrifft: Ansprüche orientieren sich nicht an der Leistungsfähigkeit des Schuldners. Das gilt in allen Lebensbereichen.

Die Höhe der vorgeschlagenen Stundungszinsen erscheint mir allerdings so happig, dass ich darüber verhandeln würde.

Als Laie würde ich eher zu einem JA tendieren.

Sehe es positiv. Wenn deine Anwältin Erfolg hat, bekommst du ein vielfacher zurück - oder ein paar Jahre weniger Knast.

Da bleibt wohl nur ein Kredit bei einer Bank.

Airuseok 
Fragesteller
 19.07.2023, 08:13

Alles klar, danke!

Ja, die Bank ist wohl meine einzige Option.

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Wenn von 14000 auf 10 Monate verteilt dein ganzer Lohn ist, dann frag ich mich, ob dir nicht Prozesskostenhilfe zusteht wenn du nur 1400 im Monat verdienst. Aber das muss man meiner Meinung nach vorher beantragen, nicht wenn das ganze schon angelaufen ist.

Es wird immer wieder empfohlen, sich einen Notfallgroschen von 3-5 Gehältern anzusparen, das währen dann schomal die ersten 7000 €, dazu dann noch nen 2fachen Dispo 3000 € und die restlichen 4000 werden abestottert oder du beleihst eine Lebensversicherung. Oder du versuchst es mit einem Verbraucherkredit über die Gesamtsumme.

Keine Ahnung was du angestellt hast oder gegen was du vorgehen willst, man weis vorher, das Anwälte Geld fressen und erstmal Kosten verursachen bevor sie was bringen, wenn sie überhaupt was bringen. Weswegen man genau überlegt, welche Prozesse man wirklich durchfechten will und welche nur Geld Zeit und Nerven fressen und im Endefekt selbst wenn du Recht bekommst dennoch mehr verloren hast.

Und ansonsten, Verträge sind einzuhalten, du hattest ein Vorgespräch mit der Anwältin, die wird dir alles erklärt haben. Du hast eingewilligt, jetzt gibt es keinen Grund zum Rumheulen.

Die Anwältin beansprucht nicht Deinen Lohn, sie beansprucht einfach nur, dass Du Rechnungen bezahlst.

Der "Blöde" bist im Übrigen DU, nicht die Anwältin.

Du hättest das nämlich vorher ansprechen/besprechen müssen, nicht erst dann, wenn plötzlich die vertraglich vereinbarten Rechnungennkommen!

Und die Anwältin muss sich auf eine Ratenzahlung überhaupt nicht einlassen, macht das dennoch freiwillig. Und 10% Zinsen sind absolut ok!

Airuseok 
Fragesteller
 19.07.2023, 08:12

Ich habe nicht gefragt, wer hier der Blöde ist. Wäre toll, wenn du deine Mitmenschen auch nicht gleich als Blöd beleidigst. Wir sind nicht zum schlecht reden oder beleidigen hier, oder?

Es war vorher abgesprochen. Ich kann es ja auch bezahlen, wenn ich die Zeit kriege. Und die Zeit kann sie mir auch geben, wenn sie will. Sonst hätte ich ja gar nicht unterschrieben. Man kann auch nur ein Haus in Raten abbezahlen und plötzlich nicht mehr, wenn einem die Zeit extra weggenommen wird.

Aber egal. Danke für die Antwort.

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Alarm67  19.07.2023, 10:12
@Airuseok

"Man kann auch nur ein Haus in Raten abbezahlen und plötzlich nicht mehr, wenn einem die Zeit extra weggenommen wird."

Richtig, was aber VORHER vertraglich vereinbart wird!

Und das hast Du wohl in deinem Fall versäumt.

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Du hast das mit der Anwältin vertraglich so vereinbart und wunderst dich nun darüber? Sorry aber da bist du selbst Schuld. Warum hast du nicht VOR der Beauftragung über Kosten und Fälligkeiten gesprochen?

Nun wirst du zahlen müssen. Auch Anwälte arbeiten natürlich nicht umsonst.

Airuseok 
Fragesteller
 19.07.2023, 08:01

Ich habe davor mit ihr gesprochen und ihr gesagt, dass ich nicht alles auf einmal zahlen kann. Da meinte sie noch, dass sei ja kein Problem und das kann man irgendwie schon klären.

Ich weiß, dass das meine eigene Schuld ist. Und ich weiß auch, dass sie nicht umsonst arbeitet. Sie zu bezahlen wäre auch kein Problem, wenn sie mir keinen Zeitdruck machen würde. Ich laufe ja nicht weg.

Aber sie entscheidet bewusst dafür, mir Druck zu machen. Sie muss das nicht tun. Sie kriegt ihr Geld sowieso. Und das ist es eher, was mich überrascht und nicht, dass ich jetzt zahlen muss.

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UndertakerOWL  19.07.2023, 08:11
@Airuseok

Auch wenn du das anders siehst, minimiert die Anwältin hier nur ihr Risiko. Wenn aus den Klagen nichts erlöst werden kann, geht sie nämlich ansonsten leer aus, da du offenbar nur knapp über der Pfändungsfreigrenze verdienst. Warum also sollte die Anwältin das Prozessrisiko tragen?

Im Übrigen macht sie dir keinen Druck, sondern rechnet vertragsgemäß ab.

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