Woran erkennt man ein gutes Angebot für eine private Rentenversicherung?

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Die Problematik geht schon früher los. Zuerst muss festgesetllt werden, ob eine private Rentenversicherung überhaupt sinnvoll für dich ist. Eine gute Altersvorsorgeberatung schließt alle drei Schichten der Altersvorsorge mit ein. die private Rentenversicherung ist nur in Schicht 3.


• Schicht 1 Basisversorgung: gesetzliche Rentenversicherung und Basisrente (Rürup-Rente)

• Schicht 2 Zusatzversorgung: betriebliche Altersvorsorge und Riester-Rente

• Schicht 3 Kapitalanlagen: Private Renten- bzw. –Kapitallebensversicherungen, Investmentfonds, besonders Aktienfondssparpläne sind eine weitere hervorragende Möglichkeit in dieser Schicht Altersvorsorge zu betreiben.

Die steuerliche Belastung in den drei Schichten ist während der Einzahlungs- und Auszahlungsphase unterschiedlich. Hier muss eine ganz individuelle Beratung erfolgen.

Wie du siehst ist das ganze nicht so einfach. Weshalb man das hier auch nicht umfassend beantworten kann. Du solltest mit einem banken- und versicherungsunabängigen Berater deines Vertrauens sprechen. (Finanz- oder Versicherungsmakler). Denn es ist nicht nur wichtig die richtige Altersvorsorge sondern auch den richtigen Mix zwischen Rendite, steuerlicher Förderung und zukünftiger steuerlicher Belastung zu finden.

Es sind immer verschiedene Fragen zu beantworten. Dazu gehören das persönliche Sicherheitsbedürfnis, die steuerliche Situation nur um ein paar Beispiele zu nennen.

Und ja, bei jeder Entscheidung für einen langfristigen Sparplan kann man viele Fehler machen.

Speziell bei einer privaten Rentenversicherung sind zu beachten:

Den richtigen Versicherer, nur 3 bis 4 Versicherer sind in Deutschland langjährig unter denen mit der besten Rendite (falls kapitalbasiert) und die restlichen 40 sind mehr oder weniger Schrott. Gleiches gilt für die Kosten und Fondsauswahl bei fondsbasierten Rentenversicherungen.

Worauf achten? Kosten vergleichen. Jeder Versicherer muss inzwischen die Gesamtkosten offenlegen. Und Renditen der letzten 5 Jahre des Deckungsstockes nennen lassen und vergleichen.

Einfacher ist es einen Versicherungsmakler einzuschalten und sich entsprechende Vergleiche zeigen lassen. Der haftet dann auch dafür.

Und bei der Fondsauswahl kann man richtig viel falsch machen - hier sprengt jede Empfehlung den Rahmen.

Dann - welche Art soll es denn sein. Privatrente, Rüroprente, Riesterrente? Hängt von der beruflichen Situation, der steuerlichen Situation und der privaten Situation ab (muss evtl. zwischen durch über das Geld verfügt werden, sind Kinder oder Ehefrau zu versorgen).

Sorry, aber Selbstdiagnose hilft nicht bei Krankheit (es sei denn man ist Arzt) und auch nicht bei Geldanlagen.

Niklaus hat schon einige wesentliche und wichtige Punkte genannt.

Des Weiteren gilt es auch zu beachten, welche Ziele verfolgt man mit der Vorsorge. Soll das Kapital als Einmalzahlung zur Verfügung stehen, als lebenslange Rente oder als Kombination aus beidem? Wie soll man es vererben können? --> Also auch hier der Rat von mir: Unbedingt einen (oder auch mehrere) unabhängige/n Berater aufsuchen. Durch Internetrecherche ist das Thema nicht so abzudecken, dass sie als "Laie" eine sichere Entscheidung treffen können.

Ein Punkt, der mir ganz besonders wichtig ist (und ich ihn deswegen hier gesondert aufführe, trotz der Komplexität des Themas) ist folgender: Wenn es um eine fondsgebundene private Rentenversicherung (3. Schicht) geht, dann ist das Stichwort Rentengarantiefaktor aus meiner Sicht das Wichtigste. Es legt fest wie hoch deine monatliche Rente je 10.000 Euro Fondsguthaben ist. Legt die Versicherung sich hier nicht von vornherein zu 100% fest, dann können sich die Fonds noch so gut entwickeln. Wenn am Ende für 10.000 Euro Fondsguthaben nur 10 Euro Rente stehen, dann sieht man alt aus. Also unbedingt darauf achten, dass der Rentenfaktor zu 100% garantiert ist und zwar auf das volle Fondsguthaben...

Niklaus  31.05.2011, 12:58

Ich frage mich allen ernste was dieser Rentengarantiefaktor bewirken soll. Was bedeutet denn eine Garantie von 25 € pro 10.000 €. Bei einem Endkapital von 100.000 sind das 250 € Rente. Ist es nicht besser, wenn man darauf achtet, dass das Endkapital möglichst groß wird. Z.B. 130.000 €. Dann braucht man nur noch eine flexible Rentenlösung(Marktoption) und man hat mehr Rente als mit dem Garantiefaktor. Warum muss sich ein Mensch, der heute Vorsorge betreibt, schon entscheiden in welcher Form er seine Rente will. Es kann doch noch so viel passieren. Jegliche Garantie kostet Geld. In Form von echten Kosten und in Form von Rendite.

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Blitzomano  31.05.2011, 13:20
@Niklaus

Der Rentengarantiefaktor nimmt mir ja nicht die Flexibilität das Kapital doch als Einmalzahlung auszahlen zu lassen und anschließend eine andere Anlage zu suchen. Er gibt mir aber wenigstens die Sicherheit, dass ich eine gute Rente für mein Kapital erhalte. Es kann ja auch sein, dass ich in Zukunft bei keinem Versicherer mehr einen Faktor von 25 erhalte (im Übrigen erachte ich eher einen Faktor deutlich jenseits der 30 für gut). Dann fahre ich mit einem Vertrag der mir als Endkapital 100.000 bringt bei einem Faktor mit 30 --> mtl. Rente von 300 € besser als mit dem Kapital von 130.000 und einem Faktor von 22 --> 286 € mtl. Rente

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Niklaus  31.05.2011, 13:46
@Blitzomano

Ich finde keinen Faktor gut, er kostet nur unnötiges Geld.

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Awando  31.05.2011, 13:58
@Niklaus

Das Problem ist das man ohne Faktor am Ende eine Wette eingeht und keinerlei Sicherheit hat. Am Ende dann muss man eine Versicherung wählen oder hat einen Fonds der eine sauteure Versicherung wählt die davon ausgeht das ein Großteil der Menschen 95 wird und ab 85 greift und 20% meines Kapitals aufzehrt. Wenn ich mit z.B. 65 erst mein Kapital verrenten möchte bekomme ich darüber hinaus kaum noch adäquate Angebote. Wenn ich z.B. in einem Fonds gespart habe geht erst einmal ein Teil für die Abgeltungssteuer weg, ich muss dann eine teure Versicherung kaufen und kann dort nur das Kapital nach Abgeltungssteuer anlegen.

Natürlich sollte man die Produkte objektiv gegenüber stellen. Der wichtigste Faktor ist den Menschen aber immer noch die Sicherheit. Und ohne Faktor habe ich nun einmal keine Sicherheit.

Darüber hinaus finde ich die Aussagen zum Faktor in Foren auch immer ganz wichtig. Denn 100% garantiert nun wiederum niemand. Darüber hinaus spielt neben dem Faktor auch der zugrunde gelegte Verrechnungszins eine Rolle. Und der kann ja auch nur bei 1% liegen ;-)usw. usw.

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Niklaus  31.05.2011, 14:09
@Awando

Sorry aber Garantie ist etwas typisch deutsches. Die Flexibilität der freien Rentenauswahl, brauche ich wenn ich in Rente gehe. Zeitrente, Hinterbliebenenschutz, Verrenkung des Restkapitals bei Tod nach Renteneintritt oder Auszahlung des Restkapitals. Alles Dinge die ich erst entscheiden kann, wenn es soweit ist. Wenn ich dann noch entscheiden für welche Versicherung ich mich entscheide, nehme ich eben die, die mir die höchste Rente und Flexibilität bietet.

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Niklaus  31.05.2011, 14:12
@Niklaus

Hier hat mir dei Rechtschreibprüfungen einen Streich gespielt.

Es soll natürlich heißen Verrentung statt Verrenkung

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Blitzomano  31.05.2011, 14:40
@Awando

Ich stimme Awando zu. Die anderen Lösungen sind auch nicht gerade perfekt. Vor allem was die Zeit nach 85 angeht. Ging doch die letzten Tage auch durch die Presse, dass sich bspw. bei der Riester-Rente insofern ein Konstruktionsfehler ergeben hat, dass bei Fondssparplänen eben nicht die avisierten max. 10 % des Fondsguthabens für die Versicherung der Rente ab dem 85. Lebensjahr nötig sind, sondern eben ca. 20 %...

Und zur Frage "100 % garantiert doch niemand" hier mal Auszug aus dem Bedingungswerk eines deutschen Versicherers: "Wir haben Ihnen im Versicherungsschein Rentenfaktoren angegeben, die ausdrücken, welche monatliche Rentenhöhe sich zum jeweiligen Rentenbeginn nach versicherungsmathematischen Grundsätzen aus 10.000 EUR Rentenkapital ergibt. Diese Rentenfaktoren sind Bestandteil Ihres Versicherungsvertrages. Die Rentenfaktoren sind maßgeblich zur Berechnung der garantierten Rente aus dem Rentenkapital. Bei der Kalkulation der Rente bzw. der Rentenfaktoren haben wir bei Vertragsbeginn als Rechnungsgrundlagen die Sterbetafeln DAV2004R M/F und als Rechnungszins 2,25 % angesetzt. Die so berechneten Rentenfaktoren gelten grundsätzlich auch für die Berechnung der Rente aus dem Teil des Rentenkapitals, welches aus Zuzahlungen (vgl. § 12) gebildet wurde. Ergibt sich zu Rentenbeginn aus den bei uns für neu abzuschließende vergleichbare Rentenversicherungsverträge geltenden Rechnungsgrundlagen ein höherer Rentenfaktor, so wenden wir diesen für die Berechnung der garantierten Rente an." Also hier ist die Garantie des Rentenfaktors auf 100 % des Fondsguthabens (geleistete Zahlungen inklusive aller Überschüsse) sowie ggf. geleistete Sonderzahlung. Dazu gibts auch noch die Besserstellungsoption: Sollte der Rentenfaktor in 40 Jahren höher sein, dann bekomme ich den höheren auch angerechnet. Und das alles bei einer garantierten Rente i.H.v. 36,20 € je 10.000 € Fondsguthaben.

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Niklaus  31.05.2011, 15:31
@Blitzomano

Auf den Garantieverzinsung kann man wohl getrost verzichten. Das ist zwar besser als nichts aber jedenfalls nicht viel.

Das Beispiel mit der Rente ab 85 hat überhaupt nichts mit einer privaten RV zu tun.

Ich bin der Meinung eine Marktoption ist immer das bessere Modell.

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Blitzomano  31.05.2011, 16:11
@Niklaus

Klar ist die Garantieverzinsung nicht das ausschlaggebende Kriterium. Es werden ja ohnehin (hoffentlich) höhere Überschüsse erwirtschaftet. Wichtig war mir nur, dass in diesen Bedingungen auch geregelt ist, dass der Rentengarantiefaktor auch auf die erwirtschafteten Überschüsse Anwendung findet...

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Awando  31.05.2011, 20:44
@Blitzomano

Öhm, im Beispiel werden nicht 100% des Fondsguthabens garantiert. So weit ich die vermutlich hinterlegten Bedingungen mal so im Kopf habe wird ein Rentenfaktor zu 100% aufs einbezahlte Kapital incl. Rechnungszins garantiert. Aber nicht 100% des errechneten Rentenfaktors. Denn dieser wird zwar aus den Sterbetafeln errechnet, aber von der Gesellschaft selber festgelegt.

Kein deutscher Anbieter garantiert 100% eines Fondsguthabens ;-)

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DerMakler  05.06.2011, 18:57
@Awando

Niklaus, Niklaus, ..deine oft von dir immer wieder eingestellte Basisantwort zu dieser oder ähnlichen Fragen der private Rentenversicherung zeugt von Fachkompetenz, deine aber deutliche ausgegebene Wehemenz gegen "typisch deutsche" Forderungen wie Garantien, Rentenfaktoren, Garantieverzinsungen als persönlich unnötig und "Geld kostenend" zu bezeichnen, mag deine persönliche ,aber Gott sei Dank nicht jedermann Meinung zu sein

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Was haben uns die von dir so hochgelobten Alternativen gebracht ..ob sie nun typisch angelsächisches (smile) ,englischer oder amerikanischen Urspungs gewesen sind und von Deutschland übernommen wurden ? : NICHTS ! Gar nichts ,im Gegenteil ..die mit dem gleichen Wasser kochenden nicht Garantierer ,die hinter so "sicheren" Aktienfonds und Beteilungen stehenden Anbietern, müssen immer mehr erklären ,warum sie doch nicht so abgehen, wie versprochen ..Banksparpläne mit gewissen hochgelobten Fonds, werden genauso gegen die Wand gefahren ,wie Gesellschaften die nicht wissen ,was sie tun..

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DerMakler  05.06.2011, 19:03
@DerMakler

Wenn ich typisch deutsch als Selbstständiger wählen könnte (und auch dazu beraten werde)laß ich mir bestimmte Garantien ,auch zu B.U. / Tod/ Pflege / Beitragsbefreiung etwas kosten, wenn ich dann eine lange Zeit ohne gesätzliche Zusätze und auf mich persönlich angewiesen als Arbeitskraft angewiesen bin..Müßte ich beide Selbständige ,den einen ohne ,den anderen mit Garantien seine Ansprüche von privaten Verträgen ,den Tipp geben müssen,rechtlich gesehen das durch zusetzen ,was ihm zustände, würde der Richter im zweiten Fall nach fünf Minuten sagen : Haben sie das schriftlich ? und der Selbständige sagt : "Ja" ..im ersten Fall käme wahrscheinlich ein "Sie wußten das sie eine Form unterschrieben haben, wo keine ausdrücklichen Garantiewerte eingedruckt waren ?? Garantie kosten Geld, fürwahr, aber sie können extenziell auch den Ar... retten wenn ich Selbständig bin..Hut ab vorm den Kollegen ,die das lobenwerterweise auch anders sehen, als der Trend immer vorgauckelt ! HG DerMakler

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Blitzomano  06.06.2011, 14:01
@Awando

Das prognostizierte Fondsguthaben wird natürlich nicht garantiert. Aber die Anwendung des Rentenfaktors auf 100% des zu Renteneintritt vorhandenen Fondsguthabens wird garantiert.

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DerMakler  07.06.2011, 08:27
@Blitzomano

Ich glaube ,davon war auch die ganze nicht die Rede, aber das vielleicht richtige "Sicherheits/ Garantiegefühl" eines Selbstständigen als "typisch deutsch" von jemanden bezeichnen zu lassen ,ist da schon etwas komisch ! HG DerMakler

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