Muss die Gastronomie allein bluten?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Andere Ansicht 55%
JA zurück auf 19 %, der Staat braucht Geld 45%
Die unterschiedlichen Sätze sind Quatsch 7 % soll bleiben 0%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Andere Ansicht

Bei Steuern geht es um Einnahmen, nicht um Gerechtigkeit. Derartigen Firlefanz wie Gerechtigkeit weben unsere Politiker nur als Propaganda um ihre Entscheidungen zu beschönigen.

Wirklich verstehen kann unser Steuerrecht aber niemand. Ausländer staunen oft über das, was sich bei uns ereignet.

Vor 10 Jahren habe ich in Begleitung einer Schweizerin München erkundet. Bei Schloss Nymphenburg wollten wir einen Kaffee trinken. Für meine Begleitung unfaßbar standen auf der Preisliste 2 unterschiedliche Preise:

Kaffee zum Mitnehmen und Kaffee zum Verzehr vor Ort. Der erste mit 7 und der zweite mit 19% Umsatzsteuer belastet. Meine Erklärungsversuche brachten bei meiner Begleitung keine höheren Erkenntnisse.

Wieso nur macht man unser Steuerrecht immer komplizierter statt einfacher? Die unterschiedlichen Steuersätze bei der Umsatzsteuer ist da nur ein Detail von vielen.

Was die Gastronomie betrifft, so fehlt mir der Glaube, dass die so vielfach beschworene Katastrophe eintreten wird. Auswärts essen ist immer teuer gewesen. Wer sparen will oder muss geht schon heute nicht ins Restaurant.

Die Idee dahinter für die 7% auf Lebensmittel ist doch eher, Grundbedürfnisse/Nahrungsmittel zu begünstigen. Dazu gehört nicht ein Restaurentbesuch, bei dem ich ja nicht nur die Lebensmittel bezahle, sondern auch Dienstleistung, Ambiente, Raummiete etc.

Eigentlich handelt es sich bei der Steuersenkung für eine Branche um einen Corona/Energie/Mindestlohn/Inflationsausgeich. Das würden viele andere auch gerne haben. Nun trommelt natürlich die Gastronomie.

Mir persönlich wäre es lieber, wenn das FA mir monatlich 50,-€ Einkommensteuer erlässt. Und ob ich dann davon essen gehe, Konzerte besuche oder lieber meine Heizkosten bezahle, entscheide ich dann selbst :)

Und übrigens profitieren von diesem Steuergeschenk nur diejenigen, die es sich überhaupt leisten können, Gastronomie in Anspruch zu nehmen.

JA zurück auf 19 %, der Staat braucht Geld

Bereits im Juli 2020 hat die Deutsche Bundesregierung aufgrund der Corona-Pandemie entschieden, dass die Mehrwertsteuer für Speisen, die in der Gastronomie konsumiert werden, reduziert wird. Ziel war es, damit die stark von der Corona-Pandemie betroffene Gastronomie zu entlasten.

Corona ist vorbei...ergo Ziel erreicht, die 19 % hätten schon längst wieder hochgezogen werden müssen.

Ich denke, das die Lokale klagen, hat vielfach andere Gründe, irgendwas stimmt mit der Preispolitik da nicht.

Mal ein blödes Beispiel, wo ich mich Anfang des Jahres recht stark drüber geärgert hatte.

Ich besuche recht oft ein Gartencenter, wieauchimmer, der Eigentümer des Gartencenters(hat in der Umgebung 3 große Center) hat ein Cafe, kuchen etcetc...aber auch "Strammer Max". Strammer Max ist ein einfaches Gericht aus Mischbrot, Schinken und Spiegelei.

Im Gartencenter kostete dieses Gericht 7,50Euronen, immer gerne dort gegessen.

Dann war keine 1 kilometer weiter ein Lokal, das bietet das gleiche Gericht für sage und schreibe 15,50 Euronen.... Brot kann nicht viel kosten, die 2 oder 3 Eier auch nicht, von den Schinkenscheiben ganz zu schweigen.

Also was ich damit sagen wollte, es geht nicht um die 19% es geht um die einzelne Kostennote, die jeder Laden hat.

Wer klagt ist selber schuld, muß sich was einfallen lassen, wer kein Personal hat, muß sich fragen, warum hat man sie nicht in der Coronazeit zumindest gehalten, als zu kündigen und jetzt zu klagen.

Johann Lafer hat vor Monaten seine Lokale hingeschmiessen, Sternelokale, weil sich das nicht mehr rentiert.... hallo????

Also meine Meinung ist, das vielmehr Missmanagement und Fehler in der Kostennote ursächlich sind.... einer nimmt für ein Gericht 7,50... der andere 15,50.... jeder so wie er mag...

Andere Ansicht

Man sollte grundsätzlich den Steuersatz einheitlich festsetzen.

Diesen Mist mit mal 7% und dann mal 19% sollte man abschaffen. Zumal man oftmals überhaupt keinen Sinn und Zweck bei den Unterscheidungen feststellen kann.

Und ich schließe mich Privatier59 an. Wer heute noch essen geht, den tangiert es vermutlich nicht, ob 7% oder 19%. Ärgern und wundern ja, aber leisten werden die sich das dennoch können.

Tiiii  24.11.2023, 13:24

Das könnt ich auch für gut heißen. Insbesondere hafermilch etc. Die nicht unter die 7 fallen sind unverständlich.

Aber nicht eine Ausnahme verlängern...

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Andere Ansicht

ja die SPD schraubt ja gerne an Steuern und Steuersätzen. Wurde nicht die MWST auf Gerichte to go von 7% auf 19% in der Vergangenheit schon einmal heraufgesetzt auf damals 16%.

Warten wir ab in D ist die Mwst jedes Jahrzehnt meist zu beginn des Jahrzehnts erhöht. Um uns herum ist die Mwst überall höher als bei uns. Das kommt, ist nur eine Frage der Zeit. Die Grundsteuer B wird ab 2024 kräftig steigen, ohne das die formell erhöht wurde.

Irgendwo muss das Geld für die vielen Prestige Objekte ja her kommen. Am besten überall U-Bahnen und Bahnhöfe unter die Erde graben. Damit das Geld weg kommt und gewisse Unternehmen davon profitieren.

Wo kommen wir denn hin, wenn jeder seinen Strom selbst erzeugt und keinen Sprit mehr kauft?

Eifelia  24.11.2023, 14:52

"Warten wir ab in D ist die Mwst jedes Jahrzehnt meist zu beginn des Jahrzehnts erhöht."

Das ist dann wohl Bauchgefühl?

Entwicklung der Mehrwertsteuersätze

Jahr Steuersatz (regulär)

1968 (Januar)10 %

1968 (Juli)11 %

1978 (Januar)12 %

1979 (Juli)13 %

1983 (Juli)14 %

1993 (Januar)15 %

1998 (April)16 %

2007 (Januar)19 %

2020 (Juli)*16 %

2021 (Januar)19 %

Der ermäßigte Steuersatz betrug bis 1983 übrigens immer die Hälfte des Regelsteuersatzes, seither blieb er auf 7 % (mit Ausnahme des 2. Hj . 2020). Er diente und dient dazu, dass elementare Produkte und Dienstleistungen für den Verbraucher günstiger sind. Dass es in Zusammenhang mit der gesetzlichen Definition dieser Produkte zu Verwerfungen kommt, halte ich für normal - das berühmte Esel/Maultier-Beispiel mag ja ganz unterhaltsam sein, aber im wirklichen Leben betrifft es kaum jemanden. Die Zuordnung "neuer" Lebensmittel wie Süßkartoffeln oder Milchersatz könnte natürlich schneller von Statten gehen, zugegeben.

Und das wir hier einen der niedrigsten USt-Sätze in der EU haben, wird auch gern ignoriert- noch niedriger liegen nur Luxemburg und Malta!

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