Mann selbstständig, ab welchem Einkommen "rentiert" sich ein Job für Frau?
Hallo,
wir sind verheiratet unser Sohn ist fast 5, im KiGa bis 14:00 Uhr.
Ich bin selbstständig tätig, freiwillig GKV, maximal-Satz von ca. 900€ / Monat.
Meine Frau ist Hausfrau - würde so langsam gern wieder etwas arbeiten.
Bei 450€ Job fällt keine weitere KV für sie an und sie zahlt dann auch keine Einkommenssteuer, wenn ich das richtig recherchiert habe?
Falls sie einen "richtigen" Job finden würde, wäre es wahrscheinlich nur ein 60% Stelle (wegen KiGa).
Dann wohl: Brutto - Steuerklasse 5 - GKV - Sozialversicherungen - Spritgeld etc. = Netto?
Falls sie sich ebenfalls selbstständig machen würde, dann sicher ähnlich wie bei mir?
Umsatz - Ust - GKV - Einkommensteuer = Netto?
Alles ganz grob, nur um sicher zu gehen und ein paar Gedanken "laut auszusprechen" um eure Meinung zu lesen.
Bei einem 60% Job mit 2000 Brutto, Steuer, GKV, Sozialversicherungen, Sprit etc. bleiben vielleicht 600€ übrig?
Zur gleichen Zeit ist mein Max. Beitrag GKV aktuell 300 / p. P.
Mit meiner Frau in einem Arbeitsverhältnis wäre es dann 450 / p. P. (wenn man das so rechnen will)
4 Antworten
1.) Minijob 520,- Euro
2.) Selbständigkeit bis zu einem monatlichen Gewinn von 485,- Euro.
Der monatliche Gewinn ist im Durchschnitt des Jahres zu rechnen. Er kann somit in einigen Monaten auch schon mal höher liegen. So war das bei meiner Frau.
https://www.brutto-netto-rechner.info/
Jeder einfache Brutto-Netto-Rechner errechnet Dir/ Euch ein evtl. Nettoeinkommen Deiner Frau.
Bei einem 60% Job mit 2000 Brutto, Steuer, GKV, Sozialversicherungen, Sprit etc. bleiben vielleicht 600€ übrig?
Bei 2000 Euro Brutto - LStKl V läge das Nettoeinkommen bei etwas über 1200 Euro .
Wobei letztendlich wohl Dein Nettoeinkommen durch Steuerprogression etwas sinken würde.
Andererseits wäre langfristig auch zu berücksichtigen, dass sich Deine Frau eine eigene Rentenanwartschaft erarbeiten würde.
Die Rente ist halt semi-interessant, das stimmt.
Ich rechne etwas rum.
Brutto / Netto ist klar, das ist weniger das Thema.
Mir geht es hauptsächlich um die "Netto-Mehrkosten" die durch eine Arbeit entstehen - wenn man das so ausdrücken kann.
Das einzige, was sich aus meiner Sicht nicht lohnen würde, wäre eine Selbständigkeit mit einem Gewinn knapp über 485,-€ monatlich. Dann wäre ja der Mindestbeitrag für die GKV fällig und sie würde dann für "netto" 280,-€ arbeiten.
Ein Minijob wäre für Euch steuerneutral.
Bei einer Anstellung hätte sie aber nicht LSK V, da Du ja gar keine LSK hast. Ein Brutto von 2.000 macht dann netto 1.463,-€ bei LSK IV.
Steuerlich profitierst Du momentan von ihrem Freibetrag. Wenn sie selbst steuerpflichtiges Einkommen hat, natürlich entsprechend weniger.
Die Umsatzsteuer muss man natürlich immer zuerst rausrechnen, ist ja nur ein durchlaufender Posten.
Das zwei gut verdienende Selbständige auch zwei KV-Beiträge zahlen, finde ich nun nicht so schrecklich. Die kostenlose Familienversicherung ist halt eine Art Sozialleistung bei Bedürftigkeit, gesponsort von allen Beitragszahlern.
Inwiefern kostet Dich Ihr Einkommen etwas? Bei Zusammenveranlagung wird halt ihr zvE zu Deinem zvE addiert und die Splittingtabelle angewandt, die Grundfreibeträge sind dort schon eingearbeitet.
Mein zvE berechne ich so: Gewinn minus KV (18,8%). Dann in den Rechner eingeben. Dort steht dann auch der Durchschnittssteuersatz und der Grenzsteuersatz.
Der Lohnsteuerabzug hat eigentlich gar keine Aussagekraft, wenn Ihr Euch gemeinsam veranlagen lasst. Dann musst Du einen Steuerrechner bemühen. Kennst Du Dein zvE und Deinen Grenzsteuersatz?
Ihr zvE bei brutto 24.000 (2.000 p.m.) wäre ungefähr 19.000. Bei einem Grenzsteuersatz von 35% fallen dann entsprechend 6.650,-€ zusätzliche Steuer an, wovon sie 1.500 schon als Lohnsteuer abgeführt hat.
Der Grenzsteuersatz betrifft aber genauso Deine nächsten 500,-€, die Du zusätzlich einnimmst.
Jeder Job wird sich lohnen. Man darf nicht nur ihr netto sehen. Denn die Steuerklasse, insbesondere mit 5, lassen das netto schlechter aussehen, wie es für das Familieneinkommen ist.
Warum wird sich jeder Job lohnen? Falls da (mit den Mehrkosten durch doppelte KV, Sprit o. Ä.) ein effektiver Netto-Stundenlohn von 4€ raus kommt, dann würde ich dafür doch lieber aus dem Fenster schauen und 2 x pro Monat Nachbars Rasen mähen o. Ä. (ganz provokant gesagt - oder halt lieber Minijob mit Kernkompetenz und dafür deutlich weniger Stunden)
Sind neben 4€ je Stunde (was so gering kaum machbar sein wird), etwas zu tun, etwas wofür sie Anerkennung erhalten kann, etwas für ihre Zukunft tut, unter Leute kommt etc...
Selbstständig liegt der Tagessatz in ihrem Bereich zw. 500 und 850 wie wir von Headhuntern gehört haben. Wenn man da bei 500€ / ansetzt mit 60% und 5 Tage Woche liegt der Umsatz bei ca. 6200€.
Wenn man dann Ausfälle für Urlaub, Krankheit etc. raus rechnet, dann Umsatzsteuer, Einkommenssteuer und GKV sind wir monatlich bei Netto grob 2k€ (ohne Rentenanspruch).
Wie berechne ich für mich die höheren Kosten?
Sprich: GKV kostet jetzt "300€ mehr" und wie viel niedriger ist mein Freibetrag?
Wird das dann als Haushalt berechnet - sprich:
2 x Gewinn nach Umsatzsteuer - Freibetrag = Grundsatz zur Berechnung des Einkommens?