Trotz sofortiger Kaufzusage führte der Immobilienmakler weitere Besichtigungen durch. Übliches Vorgehen?

"Zwischenzeitlich", also bis die Finanzierungsbestätigung eines Interessenten vorliegt, ist das absolut üblich. Der Markt kann ja jeden Tag kippen und wenn er zwei Wochen untätig auf die Finanzierungszusage wartet, wäre er unprofessionell.

Hier in München ist (natürlich nur bei gebrauchten Immobilien) ein Verkauf im "Bieterverfahren" häufig. Für Makler und Verkäufer ein Traum. Für den Käufer ein Horror!

Wie verhalten? Er wird sich mit der Antwort auf die Aufforderung, dass du jetzt einen Notartermin möchtest, ein paar Tage Zeit erbeten. Wenn er dem Verkäufer berichtet, dass wahrscheinlich mehr drin ist, wird der sagen, dass er zum alten Preis nicht verkaufen wird und unter euch Interessenten (trotz des dann problematischen Ankerpreises) ein Bieterverfahren veranstalten.

Nur ist das schon der GAU. Vielleicht hat er auch nur - wie üblich - bis zu eurer Finanzierungszusage Besichtigungen durchgeführt und redet jetzt von anderen Interessenten, damit ihr blos nicht auf die Idee kommt zu Handeln!

Die richtige Reaktion von dir ist also, einen Maklertermin zu fordern.

Das sind die Auswüchse eines aus den Fugen geratenen Immobilienmarktes.

Auf einen schnellen Notartermin zu drängen wäre die einzige Möglichkeit sich Nachbesserungen zu entziehen.

Ob's hilft? Kommt auf anderen Angebote an.

Solange du nicht beim Notar warst ist nichts verkauft. Daher macht der Makler erst einmal weiter. Verkaufen wird der Verkäufer, der kann wenn es genug Kaufzusagen hat, auch den Preis nach oben treiben lassen.

Frag den Makler nach einem Notartermin. Macht er einen hast du die Immobilie fast sicher.

Dem Makler sind die letzten tausend Euro Kaufpreis - mehr oder weniger - egal.