Kauf einer Eigentumswohnung mit Eigenkapital oder Finanzierung bei Vermietung an eigene Mutter?
Hi,
ich bin ein Student mit kleinem Eigenkapital welches mir mein Vater vererbt hat. Meine Mutter ist Frührentnerin und lebt von 700€ / Monat.
Nun ist es so, dass dieses Geld welches aktuell auf einem Tagesgeldkonto (für absolut keine Zinsen) verstaut ist, dafür verwendet werden soll eine Eigentumswohnung zu kaufen in welche meine Mutter einziehen soll. Die Immobilie ist bereits gefunden und der Kaufpreis von ca. 90.000,- € lässt sich prinzipiell vollständig sofort bezahlen, entspricht jedoch gleichzeitig auch fast dem gesamten, zur Verfügung stehendem Kapital.
Ob und wieviel Miete sie mir dann bezahlt ist offen. Persönlich bin ich im Rahmen eines Werkstudentenjobs während des Studiums finanziell versorgt, wenngleich auch sehr knapp bei Kasse.
Was ist nun die sinnvollste Vorgehensweise in Hinblick auf zukünftige Steuererleichterungen:
Soll ich lieber einen Teil finanzieren, oder den Preis vollständig begleichen? Wie sieht es aus mit Absetzen der Zinsen von Steuern die ich zahle? Wie verhält sich das, wenn ich meiner Mutter die Wohnung übergebe?
Über eine Rückmeldung, oder auch nur Hilfestellung an wen ich mich hiermit wenden kann würde ich mich sehr freuen!
Beste Grüße (:
TL;DR:
- Werkstudent.
- Kapital von 100.000 € vererbt bekommen.
- ETW Kauf für 90.000 €.
- Vermietung (kostenfrei) an eigene, mittellose Mutter.
- Finanzierung?
5 Antworten
Zu dem Kaufpreis kommen noch die Kaufnebenkosten, und dann sind die 100.000,-€ wohl wirklich verbraucht.
Als Wohnungseigentümer hast Du ein Hausgeld zu zahlen. Wenn dann evtl. größere Maßnahmen/Sanierungen von der Eigentümerversammlung beschlossen werden und die Rücklagen nicht ausreichen, mußt Du nachschießen.Auch bist Du natürlich für Reparaturen zuständig, die nur Deine Wohnung betreffen.
Du kannst also nicht die komplette Erbschaft für den Wohnungskauf einsetzen, Du mußt liquid sein.
Wenn Du einen Kredit aufnimmst, müßte die Miete Deiner Mutter also sowohl das Hausgeld als auch die Kreditrate abdecken.Sie kann also auf keinen Fall mietfrei wohnen.
Dann sind Einnahmen aus Vermietung auch noch zu versteuern.
Würde sich denn die Situation Deiner Mutter durch diesen Wohnungskauf/ihren Umzug verbessern? Was zahlt sie denn jetzt an Miete?
Ich glaube eher nicht, dass das Ganze so eine gute Idee ist. Sorry, das war jetzt kein Steuertip und ich gab auch keine Fachkenntnisse.

Bitte beachte, dass zu dem Kaufpreis noch die Grunderwerbssteuer, Notarkosten, Gerichtskosten, u.U. noch Maklergebühren hinzukommt.
Möglich wäre auch, dass Reparaturkosten für die Wohnung erforderlich sind. Dies merkt man meistens erst dann, wenn die Wohnung leer ist.
Außerdem erkundige dich, wie hoch die bestehenden Rücklagen für das Gebäude, bzw. den Gebäudekomplex sind.
Und außerdem auch welchen Ausgaben für die nächsten Jahre schon beschlossen sind und von den jeweiligen Eigentümer zu tragen sind.
Bitte auch beachten, dass Reparaturen am Sondereigentum vom Mieter selbst zu zahlen sind.
Bevor du dich für den Kauf entscheidest, lasse dir auch eine Teilungserklärung und eine Übersicht der jährlichen Nebenkosten und Rücklagen aushändigen.
Nachdem hier alle Informationen über deine regelmäßigen Einkünfte fehlen, kann man dir nicht raten, eine Miete von deiner Mutter zu fordern, bzw. einen Teil des Objektes zu finanzieren.
Sinnvoll wäre aber, dass die Mutter die Nebenkosten, wie auch die mtl. Kosten die nicht auf den Mieter umgelegt werden kann (Verwaltungsgebühren, Rücklagen, usw.) übernimmt.

Als Student könnte es schwierig werden, überhaupt ein Darlehen von einer Bank (oder anderem Darlehensgeber) zu bekommen. Dreh- und Angelpunkt wird sein, ob Ihr aktuelles Einkommen nachhaltig ist (z.B. unbefristetes Arbeitsverhältnis usw.). Dabei sollten Sie auch daran denken, dass Banken in der Regel Immobilienfinanzierungen erst ab einem Betrag von 50.000 Euro anbieten.
Wie bei jedem Kauf einer Eigentumswohnung sollten Sie u.a. Einsicht in die Protokolle der Eigentümerversammlung, Wirtschaftsplan usw. nehmen und diese -zusammen mit der Teilungserklärung- von einem Fachmann prüfen lassen (z.B. über den örtlichen Grundeigentümerverband). Aus diesen Unterlagen ergibt sich u.a., ob und in welchem Umfang Modernisierungs- und Instandhaltungskosten auf Sie zukommen.
Bei dem geringen Einkommen Ihrer Mutter sollten Sie sich auch schlau machen, ob Ihre Mutter Wohngeld o.ä. bekommen kann.