Barkauf besser als SchuldzinsAbschreibung bei vermiet.Immobilie?

4 Antworten

Klarer Rat: Szenarien rechnen und gegenüberstellen!

Die Tilgungsaussetzung bzw. das endfällige Darlehen beinhaltet zusätzliche Risiken. Die Finanzierung wird i.d.R. auf mehrere Jahrzehnte angelegt. In dieser Zeitspanne kann/wird sich vieles ändern. Denn: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Deshalb die Szenarien rechnen: Einfach mal Stück für Stück die verschiedenen Parameter verändern und man bekommt ein Gespür dafür, wann das Model kippt. In der Vergangenheit sind übrigens die wenigsten klassischen Modelle mit Tilgungsaussetzung über Kapitalversicherungen für die Darlehensnehmer gut ausgegangen.

DER Deutsche wenn Steuerersparnis hört ist meist sowieso erblindet auf mindestens einem Auge. Deshalb finde ich die Frage allein schon wunderbar.

Allerdings dürfte eine solch vereinachte Gegenüberstellung nicht wirklich weiter helfen. Am ende wird es immer eine Grenzkostenrechnung werden in die folgende Faktoren einfliessen sollten. 1. Was für andere Abschreibungen kann ich auf das Gebäude geltend machen, z.B. Erwerbsnebenkosten, Renovierungen im Rahmen des Erwerbs, sonstige Kosten die im Betrieb ausgelöst werden. Da gibt es einen weiten Gestaltungsspielraum jenseits der reinen Zinsabschreibung die, im Falle einer Wahlmöglichkeit sehr viel mehr Sinn machen können. Seit dem Verbot der Gegenrechnung von Verlusten aus verschiedenen Einnahmequellen ist ein über die Erträge hinausgehender Verlust nicht mehr verrechenbar, verpufft also.

2.tens stellt sich die Frage, was mache ich mit der Liquidität die ich nicht in der Immoblie anlege. Bin ich z.B. bereit diese in einen alternativen Energienfonds anzulegen, gibt es einige Angebote die jenseits der 6% rentieren wäre das kontraproduktiv. Was zu der Frage führt:

3tens welches Risikoprofil will ich für die Geldanlage. Soll in erster Linie ein Werterhalt sicher gestellt werden (auch wieder die Frage wo ist dieser größer, ich teile die derzeitige Panikmache nicht) oder mische ich.

4tens ist der Bonitätszuschlag zu sehen welcher den Zinssatz steigert sobald ich über die 50% Beleihungsgrenze gehe, im Extremfall leicht 1%.

Finanzierung ist immer ein Hebel den ich einsetzen kann, wenn die entsprechende Liquidität vorhanden ist, damit hebele ich aber auch immer das Risiko. Andererseits, eine Immobilie ist auch immer eine Sicherheit, die ich jederzeit heranziehen kann, falls diese unbelastet ist, um andere Investitionen zu tätigen.

Die Reduktion der Sichtweise alleine auf die Steuerersparnis macht also mit Sicherheit keinen Sinn. Das Gesamtkonzept ist entscheidend und das sollte bei solch einer Investition immer vorab und auf die jeweilige Immobilie bezogen vorhanden sein.

Pauschaler Rat hilft da nie weiter. Aber der Mittelweg düfte bei einer Finanzierung mit dem niedrigst möglichen Zinssatz liegen, also irgendwo bei 50% Finanzierung. Erst mal gehen ja die Zinsen weg vom Konto. Es gibt genügend Beispiele von sehr gut verdienenden Investoren die über die Steuereinsparungsgier pleite gegangen sind.

einen klaren Rat gibt es nicht... wie hypokontor beschreibt, sind verschiedene Faktoren relevant, insbesondere die Verzinsung der Alternativ-Anlage. Ein (stark vereinfachtes) Beispiel:

Annahme: Ich habe 100 T€ und erwerbe eine Immobilie für 100 T€. Effektiv-Zins für Kredit liegt aktuell bei 3,5% pa. Mit einem Infrastruktur-Fonds-Indien erziele ich 6% pa (nach Steuer). Miteinnahmen sind 300€/Monat

1.) Barzahlung: 3600€ Mieteinnahmen * 0,7 (Steuersatz 30%) = 2520€ Netto-Einnahme pro Jahr. 2.) Kredit: 3600€ Mieteinnahmen - 3500€ Zinsen = 100€ *0,7 = 70 € Netto-Einnahme aus Vermietung. Mein Infrastruktur-Fonds bringt aber nochmal 6000€ pa. also in Summe 6070€ Einnahmen.

Hier gewinnt klar die Fremdfinanzierung, das steht und fällt aber mit der Alternativanlage. Bringt diese nur noch 2% sieht's ganz anders aus.

Grüße,

Oli

Es lohnt sich dann Kredit zu finanzieren wenn man sein eigenes Geld besser anlegen kann. Sonst lohnt es sich nicht.
Mit 100000 kann man eine Wohnung kaufen oder zwei zur Hälfte zahlen.

Ob sich das rechnet muss man "ausrechnen". Im Einzelfall. Es gab mal eine Untersuchung einer großen Zeitung die haben ermittelt das "private" Anlegen mit Wohnungen eher Geld verbrennen als machen.
Der einzge Vorteil ist das man 30 Jahre nicht mehr an das Geld kommt und dann zu alte ist das zu verbrassem