Kann man Ausgabeaufschläge von Fonds verhandeln?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Rabatte auf den Aufschlag Nicht alle Anleger zahlen den vollständigen Ausgabeaufschlag. Wer beim Kauf von Investmentfonds auf persönliche Beratung verzichtet, kann viel Geld sparen. Discountbroker wie comdirect oder Direktbanken wie die Netbank und Diba verkaufen viele Fonds mit stark reduzierten Ausgabeaufschlägen. Wird auf 5 Prozent Ausgabeaufschlag etwa ein Rabatt von 25 Prozent gewährt, beträgt er nur noch 3,75 Prozent. Die Tabelle „Der Ausgabeaufschlag nagt an der Rendite“ zeigt, wie positiv sich Rabatte auf die Rendite auswirken.

Anleger sollten aber bedenken, dass das entscheidende Kriterium beim Fondskauf nicht die Rabatte sind, sondern Strategie und Qualität eines Fonds.

Fonds ohne Ausgabeaufschlag Inzwischen werden viele Fonds auch ohne Ausgabeaufschlag, so genannte No-Load-Fonds, angeboten. Das klingt verlockend. Nachteil: Diese Fonds haben häufig hohe Verwaltungsgebühren. Die Grundregel lautet daher: Je länger das Geld angelegt bleibt, desto wichtiger ist eine niedrige Verwaltungsgebühr, weil sie in der Regel jährlich vom gesamten Fondsvermögen abgezogen wird.

No-Load-Fonds sind besonders für Anleger attraktiv, die schnell wieder den Fonds wechseln oder ihr Geld nur für kurze Zeit anlegen.

aus: http://www.test.de/themen/geldanlage-banken/meldung/ABC-fuer-Anleger-Ausgabeaufschlag-1105457-2105457/

Aber es wird auf Beratung verzichtet.

Bisher haben 90% der Kunden, die ihr Geld allein ohne Beratung angelegt haben, mehr verloren als die 5% AA, die eine Beratung gekostet hätte. Wir backen nicht unsere Brötchen selbst, wir reparieren nicht unsere Autos allein, wir verschreiben uns selbst keine Medikamente - machen alles Fachleute für uns. Aber Geld versenken können wir alle ganze allein mit dem Helfer Internet :-)

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@Candlejack

Wieso denn Geld allein ohne Beratung anlegen?Wer nicht auf Beratung verzichten möchte aber trotzdem keinen Ausgabeaufschlag zahlen will, der kann sich an einen Honorarberater wenden. Denke mal spätestens ab einer Summe von 10.000 € rechnet sich das für den Kunden.

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Schön, dass Du das so siehst, klingt aber nach der gig-Mentalität von Saturn - bloß keine Gebühren zahlen. Der Ausgabeaufschlag wird einmalig fällig. Bei einem geringriskanten Immobilienfonds mit 5% Performance p.a. bleiben nach einem Anlagehorizont von z.B. 5 Jahren immernoch 4% nach AA übrig. Und bei einem riskanteren Aktienfonds von 8% bleiben bei einem Anlagehorizont von 10 Jahren immernoch 7,5% übrig - ganz starke Renditekiller ;-) Anlageberatung ist ein schweres Pflaster mit vielen Risiken für Kunde und Berater. Fachleute, die eine ordentliche Analyse machen und Dir eine gute Anlageempfehlung aussprechen für die sie auch haften, haben auch den kompletten AA verdient. Kein Bäcker, keine Kassiererin, kein Fleischer, kein Autoverkäufer arbeitet umsonst. Warum sollen das dann Anlageberater machen ?

Sie muß nicht unbedingt die Bank wechseln. Wenn sie nicht eine AA-Reduzierung verhandeln kann, soll sie (trotzig beim Bankberater) den Fonds an der Börse Stuttgart kaufen. Das kostet max. 1 % vom Kaufpreis.

Das ist clever. Beratung im Fachgeschäft, kaufen bei Saturn Hansa.

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@Niklaus

Hier wurde in der Fragestellung nicht davon gesprochen, dass eine Beratung erfolgte, sondern ein Fonds angeboten wurde. Da sollte man nichts hinzudichten. Die Angebotsmotivation des Bankangestellten können wir nur vermuten.

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Der normale Bankangestellte hat einen Spielraum von 10% des AA. Bis 50% muss er sich von seinem Filialleiter absegnen lassen und das macht der wiederum nur für Gute Kunden, ne ordentliche Geldeinlage oder wenn noch mehr Geschäft gemacht wird. Der Banker hat also gar keine Chance, einen größeren AA-Rabatt zu verhandeln. So ist doch die Realität. Wer immer nur auf Kosten schaut, soll es selbst machen. Von den "Erfolgsstorys" kenne ich allerdings jede Menge in den letzten Jahren. Und die stecken dann alle anderen an mit "Fonds sind böse". Manchmal ist der Fonds aber nicht böse, nur der Ottonormalverbraucher ist ohne Fachmann zu blöd anzulegen. Das meine ich gar nicht böse. Ich bin auch zu blöd, ein Brötchen zu backen und mein Auto zu reparieren. Dafür habe ich meine ausgebildeten Fachleute. Die nehmen auch einen versteckten Ausgabeaufschlag ;-)

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Ausgabeaufschläge sind mit dem Vermittler verhandelbar. Meiner hat mir 100% Rabatt eingerichtet, nachdem ich mit einem Wechsel "gedroht" habe. Ich zahle also keinen Ausgabeaufschlag mehr. Doch der Vermittler muss deshalb trotzdem nicht am Hungertuch nagen. Er bekommt vom Fondsmanager nämlich noch eine laufende Zahlung aus der jährlichen Management Fee, den sog. Kick-Back. Auch hier ist es möglich, eine Erstattung zu verhandeln. Interessant sind auch sog. Honorarberater. Dort fallen keine Ausgabeaufschläge an und Kick Backs werden vollständig an den Anleger weitergegeben. Dafür zahlt dieser eine feste Beratungsgebühr. So ist gewährleistet, dass der Berater nicht einfach den Fonds mit dem für ihn höchsten Kick Back empfiehlt.

Natürlich ist der Ausgabeaufschlag verhandelbar.

Nur macht das nicht jede Bank gleich. Die Möglichkeiten des Mitarbeiters sind also begrenzt und was geht hängt von der Verhandlungsposition ab.

Unabhängige Berater, die oft mehr Vermögen verwalten als Banken, haben da ganz andere Möglichkeiten und brauchen - weil sie auch ganz andere Kostenstrukturen haben - nur im Ausnahmefall den vollen Ausgabeaufschlag. Es gibt auch sehr gute Berater, die schon ab 100 oder 200 TEU ganz auf den Ausgabeaufschlag verzichten. 50 % Rabatt sind praktisch immer drin.

Wenn der Bankberater deiner Mutter aber den Verdacht hat, dass deine Mutter keine Alternativen kennt und hat, muss sie darauf eingehen, was ihr angeboten wird und das kann auch nur der Volle Ausgabeaufschlag oder der volle Ausgabeaufschlag sein.

Ich habe es jedenfalls auch schon erlebt, dass mehr als eine Million € nicht genug war, damit die Bank auf den Ausgabeaufschlag verzichtet. Der Bank ist es scheinbar egal aber nett für mich ;)