Fachanwalt für Steuerrecht & Steuerberater - lohnt sich das?
Ich bin vor der Entscheidung entweder Jura zu studieren, mit dem Ziel Fachanwalt für Steuerrecht oder BWL mit dem Ziel Steuerberater zu werden. Beides reizt mich sehr - daher kam mir die Frage bzw. Idee auf, zunächst den Volljuristin mit anschließender Spezialisierung zu machen und dann das Steuerberaterexamen zu absolvieren.
Ich weiß, dass der Weg extrem schwer ist, aber bspw. mit einem Bachelor of Law, würden mir viele Wege offen stehen. Lohnt sich diese Doppelqualifikation und wie wirkt diese sich auf den Berufsalltag aus?
Danke euch um Voraus!
3 Antworten
Hallo Alex,
Steuerberater werden dringend gebraucht, gut bezahlt, und die meisten Kanzleien sind überlastet. Versuche am besten eine eigene Kanzlei zu eröffnen und dann viel zu automatisieren um mit wenig Kosten für die Unternehmen die Buchhaltung und Jahresabschlüsse machen zu können. 😊🙏
Was ist Dein Ziel? Welche Vorstellungen hast Du über die praktische Berufsausübung eines
- Rechtsanwalts
- Fachanwalts für Steuerrecht
- Steuerberaters
Wer Jura studiert, das zweite Staatsexamen erfolgreich ablegt und die Anwaltszulassung hat, ist in der Rechtsberatung geübt und kann vor Gerichten vertreten.
Der Fachanwalt für Steuerrecht, kann es zusätzlich im steuerrechtlichen Bereich, der sehr breit ist.
Der Steuerberater hat einen sehr großen Anteil von Buchhaltung, Bilanzierung, Lohnabrechnungen, also einen sehr großen Teil praktischer Arbeit neben der theoretisch-rechlichen Seite.
Als Steuerberater ist man automatsich für die Finanzgerichtsbarkeit zugelassen bis zum BFH (Bundesfinanzhof).
Wo liegt Dein interesse?
Wenn Dich Steuerrecht hauptsächlich in der rechtlichen Beruteilung, der Vertretung in Vertragsverhandlungen, Vertretungen bei Finanzgerichten und in Handelsregistersachen und ggf. Steuer- udn Wirtschaftskriminalität liegt, ist der Weg zum Fachanwalt für Steuerrecht richtig für Dich.
Wenn Du vernünftige Jahresabschlüsse erstellen willst, so musst Du auf jeden Fall praktische Erfahrung in der Steuerberatung, am beten eben auch im Bereich Buchhaltung erwerben.
Da ich den Steuerberaterberuf über die "Ochsentour" also über Lehre udn praktische Tätigkeit erreicht habe udn erst später nochn Ökonomie udn Jura, sozusagen aus Interesse als Hobby studiert habe, kann ich jedem, der ein guter Steuerberater werden will nur den folgenden (leider aufwändigen) Weg empfehlen:
- Lehr zum Steuerfachangestellten
- Jurastudium (während des Studiums kann man übrigens bei einem StB durch praktische Arbeit Geld verdienen)
- juristische Staatsexamen
- praktische Tätigkeit bei einem Steuerberater und/oder Wirtschaftsprüfer
Examen zum StB oder sogar WP. Der Titel "Fachanwalt kann dann als Garnitur angestrebt werden, ist aber unnötig).
Zugegeben, sehr aufwendig, aber das Ergebnis ist Spitze.
Informiere Dich besser einmal darüber, welche Zugangsvoraussetzungen die von Dir gewünschten Berufe haben und Du erkennst, dass das keine Alternative zu sein braucht:
Fachanwalt für Steuerrecht kann nur werden wer die Fachanwaltsprüfung bestanden hat. Elementare Zugangsvoraussetzungen sind 3-jährige Zulassung als Rechtsanwalt und Nachweis der Bearbeitung einer bestimmten Anzahl einschlägiger Rechtsangelegenheiten.
Mit dem ersten juristischen Staatsexamen und 2 Jahren nachweisbarer Praxiserfahrung hat man auch den Zugang zur Steuerberaterprüfung.
Der Volljurist kann also sowohl Fachanwalt für Steuerrecht werden wie auch Steuerberater. Der Betriebswirt kann demnach nur Steuerberater werden.
Ein Bachelor of Law ist NICHT gleichwertig mit dem zweiten juristischen Staatsexamen und ermöglicht daher nicht (!) die Zulassung zum Rechtsanwalt.
Ich ziehe in Zweifel, dass dem Bachelor of Law viele Möglichkeiten offenstehen. Der ist immer nur zweite Wahl neben dem Volljuristen.
Ob sich die Doppelqualifikation lohnt? Darüber kann man sehr geteilter Ansicht sein. Zum Rechtsanwalt gehen die Leute erst wenn es zu Gericht geht. Deshalb könnten viele Mandanten einen solchen Berufsträger eher meiden.
Lieber GandalfAwA, das ist eine Möglichkeit, aber wirtschaftlich relativ risikoreich, weil man mit viel Personal arbeiten muss. Der Trend geht dahin die Buchhaltung bei Buchführungshelfern machen zu lassen und sich als Berater auf Bilanz, Steuererklärungen und Beratung zu Verträgen zu beschränken.