Sagt das Fondsvolumen etwas über seine Gewinnchancen aus?

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Da kann man prima Pro- und Contra-Argumente herbeiziehen:

Ein großes Fondsvolumen zeugt zwar von Erfolg in der Vergangenheit, muß aber in Zukunft nicht notwendigerweise ebenfalls erfolgreich sein (wegen Schwerfälligkeit, Managerwechsel, Glückssträhne etc.).

Der große Fonds zeigt Stückkostendegressionseffekte und wird daher rentabler.

Ein schrumpfendes Fondsvolumen führt zu Stückkostensteigerungseffekten und wird damit unwirtschaftlich; es kommt zu Fondsauflösungen oder -verschmelzungen.

Nein, das sagt nur, dass die Fondsverkäufer erfolgreiche waren.

Ok, war jetzt etwas reisserisch. Nur ein erfolgreicher Fonds läßt sich auch gut verkaufen. Also wenn ein hohes Fondvolumen erreicht wird, dann ist es auch ein Zeichen von Erfolg.

Ich würde sagen bis zu einer bestimmten Grenze schon. Ein zu geringes Fondsvolumen könnte durch die ganzen anfallenden Kosten langsam aufgezehrt werden. Zuerst wirken sich die Kosten auf die Performance aus. Eine geringe, oder negative Performance wirkt sich dann oft negativ auf die Mittelbestände und die Mittelzuflüsse aus. 10 Millionen € Fondsvolumen soll wohl die Überlebensgrenze von Fonds sein

Ich erkläre das meinen Kunden so:

Ein Fondmanager (und das gesamte Researchteam) lebt von den Verwaltungsgebühren. Die liegen bei ca. 1,5%. Von den 1,5% werden 50-60% an die Banken als Kickback zurückgegeben. Also hat ein Fond als Einnahmen ca. 0,6% des Fondvermögens (40%von 1,5%).

Bei einem Fondvermögen von 50 Millionen sind das pro Jahr 300.000 Euro.

Ich erwarte einen Spitzenmanager für mein Geld, der kostet alleine 200.000 Euro pro Jahr und mehr. Wo bleiben also die Kosten für das Researchteam, Besuche bei Top Konzernen und Gespräche mit Finanzvorständen in aller Welt? Ganz zu schweigen von den Kosten die ein Fond schon aufgrund der gesetzl. Vorschriften (Buchführung, Veröffentlichtungspflichten, Druck von Rechenschaftberichten, Webauftritt usw.) verursacht.

Da ich also keinen Teilzeitmanager für mein Geld möchte kommen für mich nur Fonds ab ca. 300 bis 500 Mio Euro Fondvolumen in Frage.

Natürlich kann auch ein Teilzeitmanager ein gutes Ergebnis erwirtschaften. Aber auf Dauer? Jahrelang? Da fehlt mir das Vertrauen.