Ist Fondswechsel mit Kosten verbunden?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Frage kann absolut niemand beantworten weil wir nicht wissen, in welche Fonds gewechselt wird.

Zunächst sollte Dir klar sein, dass der Begriff "Wechsel" hier ohnehin fehl am Platze ist. Der von Dir beschriebene Vorgang ist der Verkauf eines Fonds und der Neukauf eines anderen. Da tritt zunächst die steuerliche Folge ein in der Form, dass bisher noch nicht steuerlich erfasste Gewinne nunmehr dem Abgeltungssteuerabzug unterliegen. Das kann den Anleger bei thesaurierenden Fonds mit Auslandssitz -man denke an die vielen in Luxemburg ansässigen Fonds die hierlande vertrieben werden- überraschend und extrem hart treffen. Vom Verkaufserlös bleibt also wesentlich weniger als der Bruttobetrag übrig.

Ob dann beim Neukauf eines Fonds weitere Kosten anfallen und wenn ja, in welcher Höhe, hängt von der Art des erworbenen Fonds ab. Es gibt Fonds ohne Ausgabeaufschlag und solche mit.

Wenn ich allerdings "Filialbank" lese, dann gehe ich mit einiger Sicherheit davon aus, dass überwiegend Fonds mit Ausgabeaufschlag vertrieben werden und der beträgt z.B. bei Aktienfonds 5%. Dieses Geld ist weg und kommt nicht wieder.

wer Fonds "wechselt", verkauft einen und kauft einen neuen. Wie sich die Kosten hier zusammensetzen, kann man nicht sagen. Es gibt verschiedene Kostenstrukturen. Bei Fonds fallen bei so einer Umschichtung gut und gerne 5% (teils auch mehr) an (Ausgabeaufschlag).

Stimmt das Timing nicht, kann das sehr teuer werden.

Welche Kosten entstehen, steht in den AGB der Bank, oder in dem Depotvertrag, der geschlossen wurde.

Von Zeit zu Zeit umzuschichten kann schon von Vorteil sein. Es gbt verschiedene Gebührenmodelle.

Da hilft nur erkundigen und vergleichen.

Bei Filialbanken ist es immer noch üblich, dass bei Käufen wie bei Fondstäuschen Ausgabeaufschläge erhoben werden und zwar in voller Höhe von drei bis fünf Prozent.

Ebenso üblich ist es dort für Berater, die Umsatzvorgaben dadurch zu erreichen, dass bestehenden Kunden - jedenfalls nach Kosten - unsinnige Umschichtungen vorgeschlagen werden.

Ich vermute also, dass es um keine Vermögensverwaltung geht, sondern das Depot eben "betreut" wird und wenn der Berater einen neuen Fonds verkaufen oder mehr Umsatz machen soll die Bestandskunden durchgeht und ihnen Umschichtungen empfiehlt.

Ein genereller Verzicht auf Ausgabeaufschlag bei Umschichtungen ist mir nur bei Honorarberatern oder Vermögensverwaltern (die aber zusätzlich Geld kosten und steuerlich leider benachteiligt sind) oder bei auf offene Fonds spezialisierten Anlageberatern bekannt.

Der Rentner sollte also darauf achten, dass Umschichtungen eher selten zu seinem Vorteil sind (der Berater kennt die Zukunft nicht) und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist der Wechsel jeweils mit hohen Kosten verbunden.

Bei einem Fondstausch bei einer Bank werden wieder Ausgabeaufschläge für die neuen Fonds fällig. Das sind je nach Fondskategorie 2,5 % - 5,6 %. Bei Vermittlern, die mit einer Plattform arbeiten, kann man hier sparen. Entweder den Ausgabeaufschlag reduzieren oder ggf, auf Null setzen. Wenn innerhalb einer Fondsgesellschaft Fonds getauscht werden, fällt kein Ausgabeaufschlag an. Das gilt natürlich nicht bei einer Bank.

Sicherlich ist es sinnvoll seine Fonds von Zeit zur Zeit zu überprüfen und schlechtere Fonds gegen bessere zu tauschen. Aber das muss sehr gut überlegt werden. Denn hin und her macht Taschen leer ist eine Tatsache.