Kann Jobcenter mich zur Annahme eines Minijobs zwingen?

6 Antworten

Meiner Meinung nach nicht, da ein Minijob nicht ausreicht, um deine Lebenskosten zu decken und dich weitgehenst unabhängig vom Amt zu machen.

Dennoch- irgendwo muss man anfangen, so ein Job bringt dich wieder in Sozialen Kontakt mit anderen Menschen die Arbeit haben und somit andere Sichtweisen auf das leben als Arbeitslose.

Es eröffnen sich ggf Aufstiegschancen zu mehr Stunden Teilzeit, wenn nicht sogar Vollzeit. Und auch wenn du dich aus diesem Job heraus woanders bewirbst sieht das besser aus, als dich komplett aus der Arbeitslosigkeit heraus zu bewerben.

Immerhin hast du durch den Minijob ca. 180€ mehr die du für deine Situation sinnvoll Einsetzen könntest

Sieh es doch mal von der anderen Seite: Deine Situation würde sich vielleicht nur geringfügig verbessern, aber 80 % des Lohn über 100 € müsste dann nicht mehr vom Steuerzahler aufgebracht werden - für den ist das eine deutlichere Verbesserung.

Und für Dich kann es der Einstieg in einen Vollzeitjob sein, wenn Du Dich bewährst.

Ich weiss es auch nicht. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass das jc wirklich einen offiziellen Vermittlungsvorschlag mit Rechtsbehelfsbelehrung für einen Minijob zuschickt. Und das wäre ja die einzige Art, Zwang auszuüben.

Davon abgesehen würde ich als Bürgergeldempfänger mit 500,-€ Regelsatz eine Steigerung um 184,-€ nicht als unerheblich empfinden. Aber auch das wird Dich laut Deines usernamens kaum interessieren.

Auch wenn sich Deine Situation nicht direkt finanziell verbessert: Der (Wider-)Einstieg ins Berufsleben ist erstmal entscheidend. Offenbar hast du dich schon längere Zeit erfolglos beworben. Ein Minijob würde dir erstmal helfen, dass du (wieder) am beruflichen Alltag teilnimmst. Das verbessert nicht nur die Bilanz für die Gemeinschaft der Steuerzahler:innen, wie @Eifelia schon bemerkt hat, sondern auch deine „Employability“: Deine Erfolgsaussichten werden für Bewerbungen auf eine reguläre Stelle verbessert. Und das zahlt sich dann insgesamt auch für dich aus, denn es geht ja nicht bloß um den ersten Schritt, sondern deine gesamte Erwerbsbiographie.

Daher: Betrachte den ersten Job nicht so sehr als Einnahmequelle, sondern als Qualifizierung für die Jobs danach.