Ist unser Schuldensystem einfach zu wenig bedacht?

3 Antworten

Das setzt verantwortungsvoll denkende Bürger voraus. Diese mag es geben, jedoch gibt es auch welche, die schnell die Schlupflöcher finden würden.

Wenn man sich in diesem System nämlich asozial verhält, d.h. auf Kosten der Gemeinschaft leben will, dann könnte man das ohne weiteres tun. Man hat solche Effekte auch auf größerer Ebene bereits gesehen, nämlich als Griechenland dem Euro mit Schuldenbewertungstricks beigetreten ist, seine Militärausgaben auf weiterhin sehr hohem Niveau aufrechterhielt (höher als die Einnahmen jemals zugelassen hätten) und dann eben in der Finanzkrise quasi zu Kosten der restlichen EU-Länder in eine geordnete Insolvenz schlitterte.

Das von Dir angesprochene Modell gibt es also schon, nämlich im öffentlichen Bereich für Bundesländer und Kommunen.

Privatpersonen können nicht zur Vernunft gezwungen werden, d.h. im privaten Bereich dürfte das Modell aufgrund schwarzer Schafe so nicht funktionieren.

Was jedoch durchaus verbesserungsfähig ist, wäre die Aufklärung der Bürger über Finanzthemen - ich plädiere für ein Schulfach, damit jeder Bürger die Grundlagen des Investierens, der Wirtschaft und der Altersvorsorge kennt. Bisher herrscht dort noch verbreitet dunkle Steinzeit.

Ich bin definitiv der Meinung, dass wer seine Schulden nicht ohne triftigen Grund zurück zahlt, dafür auch bestraft werden müsste. Wahrscheinlich würden dadurch viel mehr ihre Schulden zurück zahlen und vielleicht auch eher selten diese entstehen lassen, einfach aus Angst, vor dem Gefängnis.

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@Johndoe151

Stimmt. Aber es gibt ja auch unverschuldete Notlagen. Es gibt höhere Gewalt, z.B. Flutkatastrophen.

In vielen Situationen ist ein Geldwesen, das Schulden ermöglicht, sinnvoll und angebracht, um die Chancengleichheit zu erhöhen. Ansonsten könnten sich doch die meisten Leute wahrscheinlich ihre Häuser und Autos nicht leisten. Grundbesitz wäre in den Händen weniger Reicher.

Es geht um die Frage des Risikomanagements. Die meisten harmlosen Privatpersonen sind hier durch ein veraltetes Modell der "Zinsen" auf Kapital geprägt, das heute nicht mehr so greift. Sie verstehen die Prinzipien der Diversifikation und der einzelnen Anlageklassen nicht. Das ist aus meiner Sicht primär aber eine Frage der Bildung bzw. der fehlenden Bildung in Finanzthemen.

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@Johndoe151

Haha du denkst dabei an den IPhone Besitzer der ALG2 bezieht. Oder? Den größten Schaden mit Kreditbetrug verursachen eben nicht diese, sondern unsere High Society und unsere Wirtschaftskriminellen s. Marstall et al.
Mund vergiss nicht, ohne Schulden gibts kein Geld

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Das System ist nicht der Fehler. Warum sollten die, die zu viel haben nicht anderen, die zu wenig haben, Geld leihen?

Stell dir vor, du bist fleißig und hast eine gute Idee oder findest etwas, von dem du gut leben könntest. Warum solltest du die Idee nie starten können oder warum solltest du die Früchte deiner Arbeit nie ernten können, nur weil dir keiner Geld leihen darf?

Nicht das System sondern der Missbrauch des Systems führt zu Insolvenzen. Dass die Vergeber von Krediten zu unvorsichtig sind und lieber merklich Ausfall einkalkulieren als aufzupassen ist der nächste Fehler im System.

Das würde zu permanenten Risiko Investments und noch viel höherer Verschuldung führen.

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@Johndoe151

Was sollte dazu führen? Passt der Kommentar zu meiner Antwort?

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@Rat2010

Wenn Kreditinstitute daran gebunden wären, alles zu finanzieren, was du für eine gute Idee hältst, ohne selbst Sicherheiten bieten zu können, nennt man das ein Risiko Investment. Es gibt Menschen, die eine gute Idee finanzieren, wenn sie davon überzeugt sind, die sind sich dessen allerdings bewusst und würden nie soviel investieren, dass es ihnen wirklich schadet. (Hoffe ich zumindest) Die meisten Risiko Investments scheitern, wodurch eine Schuldenmasse entsteht.

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@Johndoe151

Ich habe auf deine Frage nach dem System geantwortet. Das System ist, dass Menschen, dei zu viel Geld haben Menschen Geld leihen, die es für irgendwas brauchen. Die Bank ist nur Makler, der (Geld-)Anbeiter und Nachfrager zusammenbringt und das ist sinnvoll. Mit meinem Beispiel hat das nichts zu tun.

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ja, unser Schuldensystem ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Es kann nicht funktionieren. Aber die Lösung ist ja schon längst da, wird nur von den meisten Menschen nicht erkannt. Seit 13 Jahren gibt es den Bitcoin, ein Zahlungssystem, das von niemanden gesteuert und manipuliert werden kann. Der Bitcoin kann auch nicht zensiert werden. Der Wert entwickelt sich rein aus Angebot und Nachfrage und kann nicht beliebig vermehrt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bitcoins verhindern nicht, dass Leute mehr Schulden machen, als sie Geld zur Verfügung haben.

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@gandalf94305

doch, in einem Bitcoinsystem gibt es keine Schulden. Da kann niemand mehr Geld ausgeben als er hat.

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@Amaris

Warum?

>Da kann niemand mehr Geld ausgeben als er hat.

Dann macht es logischerweise auch keinen Sinn, mehr zu haben, als man ausgeben kann und will?

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