Ehefrau hat Schulden,was kann mit unserem Eigenheim passieren ?
Meine Ehefrau hat vor ein paar Jahren einen Darlehnsvertrag alleine unterschrieben über einen hohen Betrag von privat.Der Vertrag ist nun ordentlich gekündigt worden und der Gläubiger fordert den hohen Betrag zurück.Anwalt und Gericht ist bereits eingeschaltet worden.Meine Sorge und Frage betrifft nun unser gemeinsames Haus.Wir stehen zu gleichen Teilen im Grundbuch.Meine Frau hat kein Vermögen anderer Art außer diesen Anteil am Eigenheim.Wir leben getrennt und ich bewohne alleine das Haus.Was kann mir passieren im schlimmste Fall?
1 Antwort
Der Hälfteanteil der Ehefrau ist ein im Wege der Zwangsvollstreckung verwertbares Vermögensrecht. Natürlich würde eine Zwangsversteigerung des Hälfteanteils zunächst einmal die Rechte der Miteigentümer unberührt lassen. Aber der neue Miteigentümer hätte dann die Möglichkeit Teilungsversteigerung zu beantragen. Ob das alles so kommen wird, ist Frage der Verhältnisse im Einzelfall. Es hängt davon ab, wie sehr der Gläubiger an der Wahrnehmung seiner Rechte interessiert ist und natürlich auch von den Marktgegebenheiten. Wenn das Marktumfeld flau ist -z.B. bei Immobilien im ländlichen Raum- wird es schwer fallen, Interessenten für den Erwerb eines Miteigentumsanteils zu finden. In attraktiven Großstadtlagen aber werden sich Spekulanten solche Chancen nicht entgehen lassen.
Danke für Antwort.Es ist keine Bank oder sonstige Kredite im Spiel."Nur" dieser eine von privat. Ich hatte überlegt jetzt Kredit bei einer Bank aufzunehmen um mein Haus zu blockieren für den Gläubiger aber das ist auch nicht einfach.Den Kredit zu bekommen ist kein Problem.Wenn kommen aber nachher die Probleme vom Gläubiger auf mich zu,kann bzw. wird die Bank den Kredit mir sofort kündigen und ich müsste innerhalb von 2 Wochen den Kredit zurück zahlen.Hätte somit also nichts gewonnen.Habe das gelesen bei meiner Recherche heute im Internet.
Vielen Dank,das beruhigt mich doch sehr.Ich wohne in einer "flauen" Gegend Nord Tschechien und der Gläubiger ist deutscher.Er will aber kämpfen! Na mal sehen.Da mein Haus ein Einfamilienhaus ist, habe ich mir das auch so schon gedacht.Wer sollte da Interesse haben um bei einer Teilungsversteigerung nach her mit zu bieten.Ich hatte natürlich die üblichen Gedanken Spiele im Kopf wie kann man was retten noch.Bankkredit noch schnell aufnehmen.Hab mich aber nun im Internet schlau gemacht und das bringt alles nichts mehr.Höchstens zusätzliche Kosten,Streß und Ärger.Bleibt mir also nichts weiter übrig als alles auf mich zukommen zu lassen oder? Natürlich Anwalt einschalten,was meine Frau machen muss.
Nord Tschechien
Machst Du jetzt einen Witz? Wie kommst Du auf die Idee in einem deutschen Forum nach der Rechtslage in Tschechien zu fragen und das dann auch noch mit keinem einzigen Wort zu erwähnen? Meine Antwort bezieht sich auf deutsches Recht. Von der Rechtslage in Tschechien habe ich keine Ahnung und ich würde mich wundern wenn es hier irgendjemand geben sollte, der sich da auskennt.
Nein das ist kein Witz. Wenn hätte ich es erwähnt das ich in Böhmen mein Problem habe, hätte ich genau diese Antworten bekommen die ich jetzt von Dir bekommen habe.Rechtslage Tschechien und so weiter. Ich bin deutscher,der Gläubiger ist deutscher und Tschechien ist nicht Afrika.Hier ist mitlerweile alles so wie in Deutschland.Sicherlich mit Außnahmen noch aber im groben alles das selbe was die Rechtssprechung angeht.Meine Frau ist gestern vom Anwalt zurük gekommen und hat das bestätigt was Du hier mir geraten hattest.
Eine Frage hätte ich doch noch. Wie ist das gemeint mit den Spekulanten die sich solche Chancen nicht entgehen lassen? Erstens welche Chance sollte das sein und zweitens was könnte man da spekulieren?
Also der Reihe nach:
Tschechien hat ein anderes Recht als Deutschland. Ob es vergleichbare Regelungen gibt, weiß ich nicht.
Das mit den Spekulanten kannst Du in böhmischen Dörfern vergessen. In attraktiven Innenstadtlagen aber macht es Sinn, ein gut gelegenes Haus durch Ankauf des Hälfteanteils zum günstigen Preis zu kapern und den Miteigentümer heraus zu drängen. Da muß man natürlich Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten, Eigenkapital und viel Geduld haben.
Ok, dann muss ich mir also keine all zu großen Sorgen machen. Danke für Info
Sieg ! Heute war Gerichtstermin und der Kläger ist grandios gescheitert seine Forderung einzutreiben. Ob es eine 2 Runde geben wird weis ich nicht. Selbst davor ist mir nicht mehr bange. Nach heutigem wissen würde ich niemanden Geld verleihen auch nicht mit Vertrag und schon gar nicht mit Vertrag! Tschechische Rechtssprechung ist nicht schlecht.
Die Frage ist zudem, ob das Haus bereits komplett abbezahlt oder derzeit noch finanziert wird (also eine Grundschuld besteht). Sollte eine finanzierende Bank mit an Bord sein, wird diese der Versteigerung nicht ohne weiteres zustimmen. Dann bestände vom Gläubigerseite noch die Chance eine Zwangssicherungshypothek (dann aber nachrangig) eintragen zu lassen. Ob dieses sich jedoch für den Gläubiger vom Aufwand her lohnt wird aber sicherlich von weiteren Rahmenbedingungen abhängen (also z. B. Höhe der Forderung)