Chance auf Zurückzahlung von geliehenem Geld?
Ich habe einer unbekannten Frau Geld geliehen, habe nur ihre Handynummer und noch den Whatsapp-Verlauf, woraus hervorgeht, daß sie mir das geliehene Geld zurückzahlen will. Zudem die Kopie der Vorderseite ihres (abgelaufenen) Personalausweises und einen selbst geschriebenen Schuldschein, wo sie den Empfang des Geldes bestätigt und dies mit zwei persönlichen Treffen begleichen möchte. Allerdings schrieb sie mir später auf Whatsapp, daß sie mir das Geld zurückgeben will. Dies hat sie jedoch nicht getan, auch nicht auf mehrfachem Nachfragen meinerseits und Androhung einer Strafanzeige. Ich habe daraufhin Strafanzeige gegen sie gestellt, jedoch wurde eine strafrechtliche Verfolgung von der Staatsanwältin mit der Begründung abgelehnt, da aus dem Schuldschein der Frau nicht explizit hervorgeht, daß sie die Schulden durch Zurückzahlen begleichen wird. Obwohl ich der Anzeige den Screenshot aus dem Whatsapp-Verlauf beigefügt habe, daß sie mir das Geld zurückzahlen möchte. Ich verstehe nicht, warum das von den Behörden nicht als Beweis gezählt wird, sondern einfach nur auf den plump formulierten Schuldschein verwiesen wird. Gibt es trotzdem noch eine Chance für mich oder muss ich mich damit abfinden? Bin froh und dankbar für jeden Tip.
3 Antworten
Was Du für Möglichkeiten hast, hat man Dir schon ausreichend erklärt. Ob es sich für diesen Betrag "lohnt", eventuell noch weiteres Geld in den Sand zu setzen, kannst Du nur selbst entscheiden.
Einen Mahnbescheid könntest Du noch versuchen, den kann kann man selbst veranlassen. Dass man Dir allerdings beim Einwohnermeldeamt eine neue Anschrift mitteilt, falls die alte nicht mehr aktuell ist, wie hier geschrieben wurde, möchte ich bezweifeln. Mir selbst wurde eine Adressbestätigung eines Verwandten (der, wie ich später feststellen konnte, gar nicht umgezogen war) wegen Datenschutz nicht gegeben.
Und ich kann es bald nicht mehr hören. Eine Strafanzeige wegen nicht zurück gezahlter Schulden ist Unsinn. Es ist nicht strafbar, geliehenes Geld nicht zurück zu zahlen. Welcher Straftatbestand sollte das denn sein?
Und zu Deinem letzten Kommentar, dass keiner vor Betrug gefeit ist und jeder mal hereinfallen kann: Das stimmt zwar, aber um jemandem auf diese Weise Geld zu leihen, muss man schon ziemlich naiv sein. Es sehr leicht, sich im Internet zu informieren, was man beachten muss, wenn man Geld verleiht und wenn man das nicht macht, muss man sich eben nicht wundern, wenn man über den Tisch gezogen wird.
Trotzdem viel Erfolg bei Deinen Bemühungen, ansonsten betrachte es als Lehrgeld. Es gibt genügend Leute, die weit mehr bezahlt haben.
"Beweise" helfen Dir, wenn Du Dein Geld vor Gericht einklagen willst, um Deine Forderung zu nachzuweisen. Es ist jedenfalls keine Straftat, geliehenes Geld nicht zurückzuzahlen.
Dass Du bisher nicht den Fall hattest, das jemand Dir geliehenes Geld nicht zurückgezahlt hat, ist Glück gewesen. Lern daraus, dass man nicht wartet, bis ein solcher Fall eintritt. Wie lange hast Du jeden Tag Dein Smartphone in der Hand? Man kann sich darüber in wenigen Minuten im Internet informieren.
Recherchiere bitte beim Einwohnermeldeamt ( siehe Anschrift auf BPA ) ob die Anschrift noch richtig ist.
Versuche folgend ( in Eigenregie ) Deine Ansprüche via Mahnbescheid zu sichern, damit es nicht zu einer Verjährung des Anspruchs kommt.
Viel Erfolg.
Desweiteren :
https://www.php-einfach.de/diverses/personalausweis-ueberpruefen/
Danke für den Hinweis. Ich weiss inzwischen, daß der Personalausweis nicht gefälscht ist und auch tatsächlich von ihr (obwohl er abgelaufen ist). Ich habe vor Jahren schon mal einen Mahnbescheid gegen einen Online-Händler ausgestellt und hatte Erfolg.
Du hast den Abgelaufenen Ausweis, damit hast du auch ein Geburtsdatum und sofern du weist, in welchem Ort sie wohnt kannst du dort im Meldeamt gegen kleines Entgeld ihre Adresse erfahren.
Mit Adresse kannst du ihr dann eine Mahnung mit Zahlfrist per Einschreiben schicken.
Wenn das nicht fruchtet, kannst du dann am Gericht ein Mahnverfahren beantragen
Ja, das habe ich auch schon überlegt. Der Ausweis an sich schien jedenfalls echt zu sein, auf dem Bild konnte ich jedenfalls das bunte Sicherheitshologramm ersehen. Da ich mir jedoch nicht soweit dachte, mir noch die Rückseite des Ausweises, wo die genau Wohnadresse steht, auch noch geben zu lassen, kenne ich ihren Wohnort nicht. Doch jedenfalls sollte das Einwohnermeldeamt ihrer Geburtsstadt trotzdem eine Auskunft erteilen können, auch wenn der Personalausweis schon abgelaufen ist und sie auch nicht mehr dort wohnt?
Dann heben sie dir die letzte bekannte Adresse an dem Wohnort und wenn du glück hast, auskunft darüber wo sie danach hingezogen ist.
Daß ein Ausweis echt ist, daran besteht kein Zweifel! Aber ob er auch gülig ist, das sehennt man am Ausstellungsdatum. Liegt diese mehr als 10 Jahre zurück oder hat sich die Frau einfach nach einem Umzug nicht umgemeldet, dann sind die Behörden gezwungen, wegen des Verstoßes gegen das Melderecht vorzugehen.
Ja, also wie gesagt, konnte ich im reflektieren Kameralicht das regenbogenfarbene Sicherheitshologramm sehen und ihren Vor- und Nachnamen in eingravierten Druckbuchstaben. Abgelaufen ist ihr Ausweis am 18.08.2020, ihr Ausstellungsdatum geht nicht hervor. Mir ist ja damals schon aufgefallen, daß ihr Ausweis abgelaufen ist. Ich habe ihr halt die Story abgenommen, dass sie ihren Geldbeutel mitsamt ihren Karten und auch Ausweis verloren hat. Das war ja auch der Grund, warum sie um die Geldleihe bat. Dass das dumm und leichtgläubig von mir war, ist mir selbst auch klar, ich ärgere mich ja deshalb auch über mich selbst..
Man darf halt nicht den Verstand ausschalten, sobald man ein Märchen aufgetischt bekommt, an das man glaube möchte.
Ja, das war wirklich ziemlich naiv von mir. Wie gesagt ärgere ich mich ja deshalb auch über mich selbst. Also da ich bisher noch nie den Fall hatte, daß mir jemand mein geliehenes Geld nicht mehr zurückgegeben hat, war mir das auch nicht bewusst, dass das trotzdem nicht als Straftat gilt (trotz Beweisen).