Welche Strafen sind für respektlose und ungezogene Kinder zulässig?

13 Antworten

Welche Strafen sind für respektlose und ungezogene Kinder zulässig?

Hier gibt es schon sehr viele gute Antworten.

Zunächst einmal sollte man sich überlegen, was denn genau respektlose und ungezogene Jugendliche überhaupt sind! Allein hier teilen sich schon die Meinungen! Manche finden es schon respektlos, wenn ihnen nicht die Tür aufgehalten wird, andere finden es ungezogen, wenn einer bloß unachtsam über den Rasen läuft! Dazwischen gibt es sehr viele Möglichkeiten.

Wie an anderer Stelle schon erwähnt, geben sich die Jugendlichen oft so, wie sie bisher erzogen worden sind. Hier müssen die Eltern einmal über sich und ihr eigenes Verhalten nachdenken. Wer seinen Kinder einen liebevollen und respektvollen Umgang vorlebt, wird in der Regel auch respektvoll behandelt. Die eigenen Kinder sind in erster Linie der Spiegel der erziehenden Eltern, auch wenn es natürlich immer auch außerfamiliäre beeinflussende Kontakte gibt. Aber den Grundstock lernen die Kinder zu Hause.

Wenn nun ein unerwünschtes Verhalten bei den Jugendlichen eingetreten ist, dann schlage ich vor, dass sich die Betroffenen einmal in einer ruhigen Zeit zusammesetzen und das Thema bereden. Sachlichkeit ist hier sehr wichtig. Zu Vermeiden ist: Den Jugendlichen als Person anzugreifen, Vorhaltungen, Vorwürfe und dergleichen. Gut ist: Das Verhalten kritisieren (nicht den Jugendlichen), eigene Wunsche formulieren (Ich-Form). Zum Beispiel: Ich möchte das und das.... Ich wünsche mir....Ich erwarte....usw. Jugendliche wollen auch selber die Regeln mitbestimmen. Veraltete Einstellungen nach dem Motto: So lange Du die Füße unter meinem Tisch stellst, machst Du, was ich will!" nutzen niemanden etwas und sorgen nur für Ablehnung und entsprechenden Reaktionen. Wenn Eltern und Jugendliche gemeinsame Regeln aufstellen, fällt es auch leichter, sie auch einzuhalten. Das sollte übrigens auch für die Eltern gelten. Denn Jugendliche dürfen auch Kritik am elterrlichen Verhalten üben. Das sollte diese auch ehrlich und sachlich annehmen.

Ich würde es nicht "Strafen" nennen, sondern Konsequenzen. Wenn die gemeinsam erstellten Regeln nicht eingehalten werden, kommen die - ebenfalls gemeinsam erarbeiteten - Konsequenzen zum Tragen.

Wenn Eltern das alleine nicht regeln können, dann hilft immer auch eine Erziehungsberatungsstelle. Dafür sind diese Einrichtungen da! Sie sollte man dann auch nutzen und in Anspruch nehmen.

Die Konsequenzen sollten immer einen Bezug zum Fehlverhalten bzw. zu den nicht eingehaltenen Reglen haben. Wird z.B. vereinbart, dass ein Jugendlicher nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause kommt, dann fällt als Konsequenz die nächste Party aus. Dieser Vorschlag ist nur allgemein gehalten, weil ich nicht weiß, um was es genau geht. Das müsst Ihr dann auf Eure spezielle Problematik anpassen.

Ich könnt jetzt irgendwas faseln, um das Sternchen zu bekommen, sage aber was anderes: Die Fehler habt ihr offensichtlich schon viel früher gemacht! Kinder zeigen - es sei denn sie haben ADS oder sonst einen Defekt- in der Regel Respekt jemanden gegenüber, der es verdient. Selbst in unserer medienüberfluteten Zeit ist das noch so. Wenn Eltern überfordert sind, z.B. depressiv sind, dann kommt das normale kindliche Ausprobieren der Grenzen dort anders als (z.B. subjektiv als "seelische GRausamkeit") an. Dann sollte man wirklich überlegen, ob es nicht das beste für alle ist, das Kind vorübergehend in andere Hände zu geben.

Die Fehler habt ihr offensichtlich schon viel früher gemacht! Kinder zeigen - es sei denn sie haben ADS oder sonst einen Defekt- in der Regel Respekt jemanden gegenüber, der es verdient

Das stimmt!

tit for tat

Die Strategie nennt sich kooperativer Erziehungsstil. Erzieher sind freundlich entgegenkommend und bleiben es auch solange das Kind sich "richtig" verhält, reagieren aber sofort mit "nicht entgegenkommen" (es folgen natürliche Konsequenzen/ bleiben stur), wenn das Kind sich nicht benimmt. Wichtig ist dabei, dass mit "kleinen" Konsequenzen begonnen wird damit man Steigerungsmöglichkeiten hat. Die Konsequenzen müssen durchführbar und erfahrbar sein. Bevor die Situationen eskalieren und möglicherweise vor dem Jugendgericht enden. Will heissen, das Kind muss wissen, was die Erzieher ankündigen erfolgt auch.

Ergibt sich alles aus dem Gesetz:

(1) Die Personensorge umfasst insbesondere die Pflicht und das Recht, das Kind zu pflegen, zu erziehen, zu beaufsichtigen und seinen Aufenthalt zu bestimmen.

-> Erziehung ist also das Thema

Diese soll gewaltfrei sein (also keine Schläge bzw. körperliche Züchtigung). Nicht entwürdigend oder seelisch beeinträchtigend.

(3) Das Familiengericht hat die Eltern auf Antrag bei der Ausübung der Personensorge in geeigneten Fällen zu unterstützen.

-> Fälle in denen normale Erziehungsmethoden nicht mehr ausreichen.

Was sind normale Erziehungsmethoden...

Ohrfeigen sind drin (solange sie nur selten vorkommen und keine Spuren hinterlassen usw.), Hausarrest, Strafaufgaben, Fernsehentzug, PC oder Spielzeug wegnehmen usw.

Im konkreten Fall:

Wenn der Jugendliche extrem respektlos und seelisch grausam vorgeht, dann sollte man zunächst prüfen, woran das liegt und sich gegebenenfalls erstmal Hilfe von außen holen. Geeignete Ansprechpartner sind beispielsweise Psychologen, Therapeuten usw. Generell wären geeignete Maßnahmen, dass man "erziehend" und "maßregelnd" eingreift, das heißt ganz klare Grenzen setzt, beispielsweise durch klaren Entzug von "Selbstverständlichkeiten" -> Kein Taschengeld, Luxus, Freigang mehr usw, sondern klare Ansagen wie der Hase läuft. Notfalls auch mit "angemessener" Züchtigung - also eben Ohrfeigen oder ähnliches.

Sollte das alles nicht helfen, empfiehlt es sich in größeren Städten mal einen "Streetworker" zu kontaktieren, die haben viel Erfahrung mit schwierigen Jugendlichen und kommen als Außenstehende vielleicht schneller auf eine Lösung. Auch der gemeinsame Besuch bei einem Therapeuten kann wunder wirken, oft sind es einfach Generations- und Kommunikationsprobleme.

Im Fall, dass der Jugendliche extrem auffällt und kaum mehr zu "bändigen" ist, sollte notfalls eine Heimunterbringung für gewisse Zeit in Erwägung gezogen werden oder ähnliche Maßnahmen. Möglich wäre dann auch eben das Familiengericht einzuschalten.

In vielen Fällen hilft aber die einfachste Lösung: Spiegeln. Das was der Jugendliche macht, genauso zurückgeben. Undzwar ausnahmslos - eben immer den Spiegel vorhalten. Nur auf dem Niveau eines Erwachsenen.

Ohrfeigen?? Mit solchen Methoden verhärten sich die Fronten noch mehr. Denn irgendwann schlägt er zurück. Der Vorschlag mit dem Therapeuten, ist die einzige richtige Lösdung. und vergesse nicht, dass auch Eltern gravierende Fehler machen können. Beim Therapeuten werden beiden Parteien die Augen geöffnet.

Ohrfeigen sind keine angemessene Erziehungsmethoden. Woher hast du das? Einen auf den Po oder auf die Finger habe ich auch bekommen- aber NIE ins Gesicht. Und das, obwohl ich inzwischen 39 bin und sicher noch konservative Erziehung erfahren habe.

Diese soll gewaltfrei sein (also keine Schläge bzw. körperliche Züchtigung). Nicht entwürdigend oder seelisch beeinträchtigend.

Das ist richtig!

Was sind normale Erziehungsmethoden...Ohrfeigen sind drin (solange sie nur selten vorkommen und keine Spuren hinterlassen usw

Ohrfeigen sind zwar leider immer noch in vielen Familien "normal"; aber dennoch handelt es sich um körperliche Gewalt und sie sind entwürdigend! Es sind keine guten Erziehungsmethoden.

@FrauMutter

In vielen Fällen hilft aber die einfachste Lösung: Spiegeln. Das was der Jugendliche macht, genauso zurückgeben. Undzwar ausnahmslos - eben immer den Spiegel vorhalten. Nur auf dem Niveau eines Erwachsenen.

Wie soll ich das verstehen? Wenn das Kind "frech" wird, wirst Du es auch? Und wenn das Kind agressiv wird, wirst Du es auch? usw.

Wenn der Jugendliche extrem respektlos und seelisch grausam vorgeht, dann sollte man zunächst prüfen, woran das liegt und sich gegebenenfalls erstmal Hilfe von außen holen. Geeignete Ansprechpartner sind beispielsweise Psychologen, Therapeuten usw. Generell wären geeignete Maßnahmen, dass man "erziehend" und "maßregelnd" eingreift, das heißt ganz klare Grenzen setzt, beispielsweise durch klaren Entzug von "Selbstverständlichkeiten" -> Kein Taschengeld, Luxus, Freigang mehr usw, sondern klare Ansagen wie der Hase läuft.

Das ist ein guter Vorschlag. Woebei ich hier einschränken würde. Das Taschengeld sollte nicht als Bestrafung eingesetzt werden. Es sei denn, das Kind hätte Geld gestohlen. Es sollte immer einen Bezug zum unangemessenem Verhalten geben.

. Notfalls auch mit "angemessener" Züchtigung - also eben Ohrfeigen oder ähnliches

Das leider nicht!

Man muss sich natürlich erst mal selber fragen, warum es soweit gekommen ist, dass sich mein Kind mir gegenüber so verhält. Respektlosigkeit kommt ja nicht von heute auf morgen. Die Pubertät ist eine ganz schwierige Zeit, für alle Eltern. Weiterhin darf man nicht unterschätzen, dass junge Menschen heute schon mit vielen Dingen, Stressfaktoren konfrontiert werden, die es vor 20, 30 jahren noch nicht gab. Ich weiß ja nicht um was es genau bei Dir geht, aber nach Bestrafungsmöglichkeiten zu suchen ist ja auch nicht das optimale. Bevor sich die Fronten noch mehr verhärten, Du an Dein Kind überhaupt nicht mehr ran kommst, würde ich eine Beratungsstelle aufsuchen. Das bewirkt oft Wunder, bei Eltern und Kindern.

Man muss sich natürlich erst mal selber fragen, warum es soweit gekommen ist, dass sich mein Kind mir gegenüber so verhält....

Richtig. Und das wird leider oft vergessen!