Wer ist Schuld, bzw. Muss haften?
Beim Abbiegen in eine Querstrasse, an der es sowohl Fußgänger, als auch Fahradwege gibt, ist mir ein Radfahrer hinten in Auto gefahren. Es gibt auf dieser Kreuzung für geradeaus fahrende Radfahrer eine extra rote Spur, nahe der normalen Fahrbahn. Rechtsabbieger müssen darauf achten, die Fußgänger hinüber zu lassen, aber sehr oft fahren über diesen Fußweg auch Radfahrer, warum auch immer. Beim Abbiegen schaute ich also über die rechte Schulter und sah plötzlich einen Radfahrer rasant heranfahren.
Da ich mir nicht sicher war, ob er nun links oder rechts an mir vorbei möchte, stehen bleibt oder sonst was und ich ihn nicht umfahren wollte, blieb ich stehen. Damit hatte er nicht gerechnet und fuhr mir links in meine Heckklappe,weil er wohl einfach geradeaus fahren wollte.
Ist es jetzt nicht so, dass er mir aufgefahren ist und demnach Schuld hat? Ich hätte ja auch wegen jemand anderem plötzlich stehen bleiben müssen. Das Dumme ist wohl, er ist scheinbar nicht Haftpflichtversichert.
Der Schaden an meinem Auto beläuft sich auf rund 3000€. Das Fahrrad hat nichts abbekommen und der Radfahrer auch nicht.
2 Antworten
Sieht nach deiner Beschreibung nach unangemesserer Geschwindigkeit und mangelnder Bremsbereitschaft des Radlers aus. Bei angemessener Gewschwindigkeit wäre es nicht zu dem Unfall gekommen.
Zwischen Recht haben und recht bekommen steht ein Richter und da ergibt sich die Frage, was es an Beweisen/Zeugen gibt. War die Polizei da und hat den Unfall aufgenommen?
Die Haftpflciht ist erst mal einerlei. Die übernimmt ja nur den Schadensersatz, den er ohne Versicherung selbst zahlen muss. Schlecht, wenn es beim Schädiger nichts zu holen gibt. Dann bleibst du nämlich auf dem Schaden sitzen. Wenn es etwas zu holen gibt sollte ihm klar sein, dass er - wenn deine Beschreibung bewiesen werden kann oder er das auch so sieht - sehr schlechte Karten hat und weitere Kosten auf ihn zukommen.
Es Deiner Versicherung melden, würde ich meinen. Nicht als Unfallverursacher
Ihm eine Kopie der Rechnung schicken und bitten dir den Betrag zu zahlen.
Dann aber wichtig, diese deutlich darauf hinweisen, dass es darum geht die Rechte der Fragestellerin zu verteidigen und nicht den Schaden zu begleichen. Je nachdem was am Rad kaputt ist, ist das kein 4-stelliger Betrag und viele Versicherungen würden den Schaden ungeprüft oder schwach geprüft begleichen.
Alles andere als einfach!
Er ent-schuldigt sich, sieht also eine Schuld bei sich.
Ist aber der Meinung, dass du die Unfallverursacherin bist. Kurt zu dem Thema: Aktives anhalten ist immer wengier einen Unfal auslösend als aktives auffahren.
Du warst der Auffassung, dass du schuld warst aber
... er hat keinen Schaden, wartet aber darauf, dass sich deine Versicherung bei ihm meldet. Weil er keinen Schaden hatte, geht es wohl um deinen Schaden.
In Wirklichketi sollte scih der junge Mann auch für dei Zukunft eher merken, dass man Unflle durch defensivere Fahrweise vermeidet als dass du lernen solltest, dass man um einen Unfall zu vermeiden, nicht anhalten darf (das wäre nämlich etwas falsches gelernt).
Hast du den Schaden reparieren oder schätzen lassen? So oder so würde ich ihm die Rechnung mit dem Hinweis, dass du das hast reparieren lassen, zukommen lassen. Wenn er versucht, dass ihr euch den Schaden teilt, weil du ja am Unfallort zumindest eine Teilschuld eingeräumt hast, solltest du das, was er nicht zahlen will, als Lehrgeld betrachten.
Ja, das ist ein guter Hinweis. Ich würde übrigens vermuten, dass es hier zu einer Teilung der Verursacherschaft kommt, darauf beruhte auch mein Tipp. Und: FS schreibt, an seinem Auto wäre ein 3.000-€-Schaden entstanden und am Fahrrad nichts - das erscheint mir etwas seltsam, wie soll denn am Fahrrad NICHTS passiert sein und am Auto in der Größenordnung?
Wegen einer unklaren Verkehrssituation - wohin fährt der Radfahrer? - bist du stehengeblieben. Diese Handlung war korrekt.
Auch in meinen Augen trägt der Radfahrer die Schuld zu 100%.
Also arm scheint der Junge nicht zu sein. Gut erzogen auf jeden Fall. 22 Jahre. Hat mir ja gleich seinen Ausweis abfotografieren lassen und sich entschuldigt. Weder Polizei, noch Zeugen wurden hinzugezogen, da ich erst der Auffassung war, daß ich schuld war,weil ich ja so abrupt stehen geblieben bin. Er ist auch der Meinung, dass ich die Unfallverursacherin bin, weil er darauf wartet, dass sich meine Versicherung bei ihm meldet. Was soll ich denn jetzt tun?