Filialleitung behält Trinkgeld ein?
Hallöle, ich habe diese Woche einen Job als Kassiererin bei einem Supermarkt angefangen. Nachdem ich gestern das 1. Mal meine eigene Kasse hatte, wurde bei der Abrechnung festgestellt, dass ich 3,27€ zu viel in der Kasse hatte. Als ich dann nachgefragt habe, ob ich das Trinkgeld dann mit meinem Gehalt ausgezahlt bekomme, wurde mir gesagt "Nein, das kriegen die ganz oben, die Filialleitung"
Das Problem ist: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das nicht dürfen. Es ist meine Kasse und ich bin die einzige gewesen, die gestern kassiert hat. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass sich nach ca. 7h Arbeit so viel Trinkgeld in der Kasse finden lässt, weil ich es immer einfach mit in die Kasse gepackt habe (mit Annahme auf Auszahlung). Also denke ich nicht, dass ich das Geld einfach aus Versehen nicht rausgegeben habe (zu wenig Rückgeld), sondern ich das Geld wirklich von den lieben Kunden bekommen habe.
Was mache ich jetzt? Wie spreche ich das an? Kann man das irgendwo anonym melden? Ich möchte eigentlich nicht in meiner ersten Woche als neue Arbeitnehmerin irgendwie herumstressen, allerdings möchte ich sämtliches Trinkgeld (auch von einem Zweitjob im Kino) sparen. Immerhin gehört es ja eigentlich mir.
9 Antworten
trinkgeld im einzelhandel wäre mir absolut neu. und wie ist es geregelt, wenn du mit der kasse im minus bist? dann erwartet doch auch keiner von dir, dass du die differenz ausgleichst. es sei denn, es gibt eine mankogeldregelung.
dadurch, dass die kasse immer stimmen muss, soll vermieden werden, dass artikel im kassensystem nachträglich storniert werden, nur damit man "mehr trinkgeld" machen kann, während der kunde trotzdem das bezahlt, was er gekauft hat. das klappt immer dann gut, wenn der kunde gar keinen kassenbon will.
schaue in deinen arbeitsvertrag und den betriebsanweisungen!
Wie bereits geschrieben, den einen Cent aus der Kasse nehmen und gesondert weglegen.
Ich sehe das auch so. Ein passt scho, ist da auch eher kein Trinkgeld. Wenn dir einer mal sag für dich wäre es strittig.
Aber ganz sicher nicht üblich. Wenn, dann müsstest du das Geld neben die Kasse legen und dann aber auch eine 0,0 Kasse abgeben. Das ist mir in 3 Jahren Aushilfe während des Studiums vielleicht zweimal gelungen. Den gelernten Kollegen übrigens auch.
Und bei uns hieß es immer: + geht gar nicht, - bis 10€ ist okay. Der Grund lag darin, dass man lieber zugunsten des Kunden mal etwas auslegt, weil man anders herum ggf. Einen Kunden verliert.
Ich bin Kunde bei netto mit einer Bäckerei im Eingangsbereich. Gebe ich dort Trinkgeld, wird dieser Betrag von den dortigen Mitarbeiterinnen direkt aus der Kasse genommen und gesondert abgelegt (Becher oder kleiner Teller). Das Trinkgeld bleibt also bei denen.
Anders sieht es aus bei Kassendifferenzen. Ist hier ein plus, wird davon ausgegangen, dass zuwenig Geld rausgegeben wurde.
Also soll ich mir das Geld bestenfalls irgendwie zur Seite legen? Ich hätte da Angst, dass wenn am Ende Geld in der Kasse fehlt, ich des Klauens beschuldigt werde.
Das ist normal, das machen alle. Wenn du die Kasse später selber abrechnest und einen Fehlbetrag hast, muss eben dein Trinkgeld dran glauben. Und soviel Trinkgeld wird es in einem Supermarkt garantiert nicht geben.
Klar, reich kann man sich daran nicht verdienen, aber wenn pro Tag 2-3€ zusammenkommen, kann man da in einer 5-Tage-Woche schon ein bisschen was zur Seite legen. Vor allem, wenn ich dann noch im Kino arbeite & da Trinkgeld bekomme (Da dann natürlich pro Stunde immer etwas mehr als im Supermarkt)
Trinkgeld an der Kasse im Einzelhandel gibt es nicht.
Es wäre tatsächlich ein Problem, wenn Kassierer:innen Überschüsse persönlich einstecken dürften.
Ich kenne auch diese Cent-Sammlung, die manche Kassierer:innen neben der Kasse haben, um mal formlos einen Kleinstbetrag auszugleichen. Mit Trinkgeld hat das aber nichts zu tun.
"Trinkgeld an der Kasse im Einzelhandel gibt es nicht." Soso, hast du meine Antwort nicht gelesen? Ich kenn das seit mehr als 40 Jahren. Was soll also diese Aussage?
Zu viel und zu wenig Geld muss in der Kasse immer begründet werden und bleibt daraufhin als Wechselgeld in der Kasse. Trinkgeld welches der Kunde dir schenkt kommt nicht in die Kasse rein. Das kommt wenn erlaubt an die Seite und dann kannst du es einstecken. Das muss aber auch geregelt sein im Vertrag. Du darfst im Einzelhandel auch nicht zu oft zu viel oder zu wenig Geld in der Kasse haben, da reagieren die Arbeitgeber sonst.
Das Problem ist: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das nicht dürfen
und ich bin mir ziemlich sicher das du kein Trinkgeld annehmen darfst, schau mal in deinen Arbeitsvertrag, und wenn dort nichts vermerkt ist dann steht es mit Sicherheit in deiner Kassieranweisung und du hast es bestimmt auch mündlich gesagt bekommen bei der Kassenschulung die jede gute Einzelhandelsfirma mit seinen Mitarbeitern durchführt.
Pluskassen sind bei der Abrechnung schlimmer als Minuskassen, denn bei Pluskassen geht die Firma davon aus das du dem Kunden zu wenig an Wechselgeld gegeben hast, und bei Minuskassen hast du dem Kunden zu viel herausgegeben, es gab schon Mitarbeiter die deswegen Abmahnungen und Kündigungen bekommen haben weil man ihnen unterstellt hat das sie nicht konzentriert bei der Arbeit sind.
Du solltest dem Kunden sagen das du kein Trinkgeld annehmen darfst.
wenn ein Kunde sagt: "stimmt so", dann hast du das "Trinkgeld" gesondert beiseite zu legen und dem Vorgesetzten bei Feierabend und Abrechnung auszuhändigen.
Trinkgeldannahme ist meist Grundsätzlich Verboten.
Sprich mal mit dem Chef ob man nicht für solche Fälle Spendenboxen an den Kassen platzieren kann, es gibt genug Vereine oder Tierheime die sich darüber freuen würden wenn da ab und zu mal ein Cent hineinkommt.
...und erzähle mir bitte nicht dass das was ich geschrieben habe nicht stimmt, ich war 25 Jahre im Betriebsrat im Einzelhandel und habe viele Mitarbeiter wie dich gehen sehen weil sie gegen ihr Kassieranweisung verstoßen haben.
Im Arbeitsvertrag finde ich dazu erstmal nichts & eine Kassierschulung hatte ich (noch?) nicht. Ich wurde am 1. Tag an die "Gastkasse" gesetzt & mir wurde über die Schulter geguckt & alles erklärt. Mündlich wurde mir zu Geldannahmen von Kunden nur gesagt, dass sich andere das meistens zur Seite legen, sobald es 5-10ct sind.
Das mit den Spendenboxen kann ich gern mal ansprechen, hatte mich tatsächlich auch schon gewundert, warum unser Markt da keine hat, obwohl das viele andere schon haben.
Unrecht möchte ich absolut nicht aussprechen, ich hatte heute erst meine 3. Schicht und bin definitiv nicht 100% ausgelernt & weiß nicht alles. Für mich war es einfach nur komisch, da es normalerweise heißt, dass Trinkgeld von dem behalten werden sollte, in deren Kasse es landet.
Dass das mit der Pluskasse so schwerwiegend ist, wusste ich nicht.
sprich das noch einmal mit dem Chef durch und dann werdet ihr eine Lösung finden
was ist es denn für ein Geschäft?
Aldi, Netto, oder wer?
Ich gucke mal, wann ich das nächste mal gleichzeitig mit dem Chef Schicht habe, dann frage ich direkt auch mal nach der Kassierschulung. Danke dir für die neutralen Tipps.
Das würde ich öffentlich nicht gern einfach schreiben, kann ich dir das privat schicken?
Es mag sicherlich stimmen was du geschrieben hast - aber es betrifft nicht alle. Somit bitte nicht für die Allgemeinheit sprechen. Ich war als Verkäufer/Einzelhandelskaufmann in verschiedenen Branchen auch als Kassierer tätig. In keinem Arbeitsvertrag wurde dieses Thema erwähnt. Es wurde einfach so gemacht, wie es die Kollegen seit Jahren machten.
Wer weiß in welcher Spielunke du gearbeitet hast, in einem Vernünftig Betrieb ist so etwas genau geregelt
Wenn der Artikel 2,49€ kostet, gibt der Kunde 2,50€ und sagt "Das passt dann". Über den Tag verteilt kommt das auch mit größeren Summen vor, ich hab auch schon mal gut und gern etwas mehr im Supermarkt gelassen.
Wenn die Kasse im Minus ist, wird gerade bei den ersten paar Malen nichts gemacht bzw. es wird gesagt "ab und zu kann das schon passieren". Falls es öfter vorkommt wird natürlich gehandelt. Im Arbeitsvertrag ist keine Regulierung zu Trinkgeld, eine Betriebsanweisung für Trinkgeld o.Ä. gibt es auch nicht.