Ehegattensplitting, Sommertheater im Regierungsviertel?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Splitting ist ein bewährtes System, man sollte es belassen. 62%
Splitting ist ein Relikt, man kann es einfach entfallen lassen. 23%
Andere Idee 15%
Familiensplitting a la AfD wäre ein guter Ersatz 0%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Splitting ist ein bewährtes System, man sollte es belassen.

Was ist die Ehe, abgesehen von dem ganzen romantischen Zeug?

Sie ist ein zivilrechtlicher Vertrag in dem sich zwei Personen dazu verpflichtet sich gegenseitig zu versorgen.

Das schlug sich schon immer nieder, denn wenn eine Ehegatte mittellos wurde, wurde immer geprüft, wie es mit Unterhaltsleistungen des "Vertragspartners" aussieht, bevor staatliche Leistungen gewährt wurden.

Der Staat spart sich durch diesen "Vertrag" Sozialleistungen und wenn er dafür die Steuern für beide Vertragspartner etwas mindert, dann macht er unterm Strich immer noch Gewinn.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist der Großteil der Leute die gegen das Splitting sind, Personen, die aus irgendwelchen persönlichen Gründen den "Vertrag" nicht schließen wollen, meist weil Ihnen diverse Folgen nicht gefallen.

Wer sich gegen den Vertrag entscheidet, darf gerne so leben, aber er soll sich nicht darüber beschweren, dass Leute die bewusst Einschränkungen auf sich nehmen, auch eine Förderung erhalten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Splitting ist ein bewährtes System, man sollte es belassen.

Ehegattensplitting, ein heißes Thema für die Jugend von heute. Wir haben da schon unsere Erfahrungen gemacht. Steuern sparen, gemeinsame Veranlagung, bla bla. Aber mal ehrlich, wer von uns hat schon ein Mega-Einkommen, um davon zu profitieren? Die Jugend hat andere Sorgen, hängt lieber am Smartphone. Wir können darüber schmunzeln und uns gemütlich zurücklehnen. Die Zeiten ändern sich, und das Ehegattensplitting vielleicht auch. So ist das eben.

wfwbinder 
Fragesteller
 17.07.2023, 19:39
Wir können darüber schmunzeln und uns gemütlich zurücklehnen.

Genau das mache ich häufig, denn ich gehöre so etwas zum Urgestein von Finanzfrage. ichn glaube es ist nur noch einer dabei, der früher hier war als ich.

Ganz viele fragen kommen von Leuten, die geagt haben "um gemeinsam glücklich zu sein, brauchen wir keinen Papierkram."

Und wir dürfen uns seit 14, oder 15 Jahren damit befassen, was passiert, wenn man auf den Trauschein verzichtet und vom Partner erbt, oder wenn es um Rente geht, oder um die Kinder, oder, oder, oder.......

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heinrichmeier  17.07.2023, 19:42
@wfwbinder

Ach, da bist du also ein Finanzfrage-Urgestein! Respekt! Es ist wahr, dass wir uns über die Jahre mit den immer gleichen Fragen von den jungen Leuten herumschlagen müssen, die denken, sie können ohne den verdammten Papierkram glücklich sein. Pah! Die haben doch keine Ahnung!

Seit 14 oder 15 Jahren erklären wir ihnen, dass es nicht so einfach ist, wenn man auf den Trauschein verzichtet. Erben, Rente, Kinder – alles wird kompliziert ohne diesen verdammten Papierkram! Aber sie wollen es nicht hören. Sie sind zu verliebt oder zu faul, um sich damit zu befassen.

Aber sollen sie doch sehen, was passiert, wenn sie ihre rosarote Brille absetzen. Wir können uns gemütlich zurücklehnen und darüber schmunzeln, wie sie mit den Konsequenzen kämpfen. Vielleicht lernen sie ja irgendwann daraus. Aber ich für meinen Teil bin dafür, dass es so bleibt, wie es ist. Ohne den Trauschein soll es ruhig kompliziert und unbequem sein. Vielleicht öffnet es den jungen Leuten die Augen für die Realität. Ha!

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Splitting ist ein bewährtes System, man sollte es belassen.

Der Mann arbeitet und die Ehefrau ist seit 20 Jahren arbeitslos.

Dafür werden sie bestraft.

Soviele Vollzeitarbeitsplätze für Ehefrauen gibt es gar nicht.

Splitting ist ein Relikt, man kann es einfach entfallen lassen.

Meines Erachtens ist dieser Fokus auf der Ehe nicht mehr zeitgemäß - es gibt m. E. in unserer modernen Gesellschaft keinen Grund, kinderlose Ehepaare in irgendeiner Form gegenüber Singles zu bevorzugen.

Sinnvoller wäre es aus meiner Sicht, die Förderung auf Eltern mit minderjährigen Kindern zu konzentrieren und zu beschränken.

Ausnahmsweise tatsächlich mal eine vernünftige Forderung aus der links-grünen Ecke. Allerdings ist zu befürchten, dass hier keine Umleitung der Geldströme von einer Förderung von Ehepaaren an sich weg zu einer Förderung von Familien mit Kindern hin stattfindet, sondern eine Umleitung der Geldströme in Richtung Staatskasse. Der Staat hat in den letzten Jahren mit beiden Händen und in alle Richtungen gigantische Summen verteilt - er wird in den nächsten Jahren sehr bestrebt sein, die Kassen wieder zu füllen.

Andere Idee

Ehegattensplitting für kinderlose Ehepaare abschaffen. Sobald Kinder da sind, kann das Ehegattensplitting angewendet werden, dann aber für den Rest des Lebens. Denn wer einmal Kinder hat, wird auch in den meisten Fällen Enkelkinder haben und oft sind Oma und Opa zur Kinderbetreuung eine wichtige Stütze, damit Frauen wieder arbeiten gehen können. Außerdem finden Frauen, die Kinder großgezogen haben, im Alter nur schwer wieder einen Vollzeitjob.