Arbeitszeugnis Einschätzung?
Hallo,
ich kann mein letztes Arbeitszeugnis schwer einschätzen und wollten Nachfragen, ob Ihr mir eine Einschätzung über den bewertenden Teil geben könntet. Ich würde gerne nur den bewertenden Teil zeigen, da ich sonst annehmen könnten, dass aufgrund der Aufgaben Rückschlüsse auf das Unternehmen gemacht werden könnten und, dass möchte ich ungerne.
Eure Meinung wäre mich wichtig, da dies meine letzte Werkstudentenstelle vor meinem Abschluss war.
"... verfügt über ein besonders fundiertes Fachwissen, welches er stets in gewinnbringender Weise einsetzte. Seine schnelle Auffassungsgabe ermöglichte es ihm, auch schwierige Situationen sofort zu überblicken und dabei stets das Wesentliche zu erkennen. ... zeigte jederzeit vorbildliche Eigeninitiative und identifizierte sich immer voll mit seinen Aufgaben und unserem Unternehmen, wobei er auch durch seine hohe Einsatzfreude überzeugte. ... verfügte über eine gute Lernbereitschaft. Auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen und großem Zeitdruck bewältigte er alle Aufgaben in guter Weise.
Alle Aufgaben führte ... vollkommen selbstständig, sehr sorgfältig und planvoll durchdacht aus. Er agierte immer ruhig, überlegt, zielorientiert und in hohem Maße präzise. Dabei überzeugte er stets in guter Weise sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht. Vertrauenswürdigkeit und große Zuverlässigkeit zeichneten den Arbeitsstil von ... aus.
Sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht erzielte ... immer gute Arbeitsergebnisse. Er führte den ihm übertragenen Aufgabenbereich stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus.
Wegen seines unentwegt freundlichen und hilfsbereiten Wesens wurde ... allseits geschätzt. Er förderte durchgehend aktiv die gute Zusammenarbeit und Teamatmosphäre. Sein Verhalten gegenüber der Leitung, Kolleginnen und Kollegen sowie Kundinnen und Kunden war ausnahmslos einwandfrei.
Das Arbeitsverhältnis endet mit Ablauf des befristeten Arbeitsvertrags ... . Wir bedauern dies, weil wir mit ... einen guten Mitarbeiter verlieren. Wir bedanken uns für die stets guten Leistungen und wünschen ihm für die Zukunft beruflich und privat weiterhin viel Erfolg und alles Gute."
3 Antworten
Insgesamt eine gute Zwei, in einzelnen Punkten ggf. sogar besser.
Drei Punkte:
1) Überzogen gute Arbeitszeugnisse machen u. U. misstrauisch. Damit bis du hier aber noch im Rahmen, insofern kannst du mit dem Zeugnis m. E. absolut zufrieden sein.
2) Ein einziger Satz fällt negativ auf:
Er förderte durchgehend aktiv die gute Zusammenarbeit und Teamatmosphäre.
Das bedeutet normalerweise: Du hast den großen Clown gemacht und mehr Zeit damit verbracht, deine Kollegen zu unterhalten, als mit produktiver Arbeit. Das passt m. E. nicht zum restlichen Zeugnis, wirft aber Fragen auf. Wenn du diese Interpretation für klar unzutreffend hältst, solltest du m. E. nochmal das Gespräch mit deinem vorherigen AG suchen und diesen Satz etwas abändern lassen.
3) Eine Kleinigkeit noch:
Das Arbeitsverhältnis endet mit Ablauf des befristeten Arbeitsvertrags ...
Hier sollte angegeben werden, wieso das AV befristet war (Werkstudententätigkeit). Formulierungen ohne Angaben zum Grund der Nichtverlängerung sind eher üblich, wenn man den Ablauf der Befristung genutzt hat, dich loszuwerden. Auch das würde hier nicht zum restlichen Zeugnis passen, hinterlässt aber ganz zum Schluss nochmal ein vermeidbares Fragezeichen.
zu 2) Vielleicht war das vom AG auch gar nicht so gemeint, aber so wirkt es halt auf Außenstehende. Gerade bei kleinen und mittleren Firmen werden die Zeugnisse auch nicht unbedingt von absoluten Experten verfasst, da rutscht schon mal eine unbeabsichtigt negative Formulierung rein. Deswegen macht es immer Sinn, nochmal jemanden mit Ahnung und/oder Erfahrung drüber lesen zu lassen.
zu 3) Wenn du das Zeugnis eh nochmal ändern lässt, lass doch gleich reinschreiben "das AV endet auf Wunsch des AN mit Ablauf der Befristung" oder "das befristete Werkstudentenverhältnis endet mit Ablauf der Befristung" oder so etwas...
Er führte den ihm übertragenen Aufgabenbereich stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus.
Hier sollte "vollsten" Zufriedenheit stehen.
Er förderte durchgehend aktiv die gute Zusammenarbeit und Teamatmosphäre. Sein Verhalten gegenüber der Leitung, Kolleginnen und Kollegen sowie Kundinnen und Kunden war ausnahmslos einwandfrei.
Der erste Satz führt in die Richtung "hat sich als Spaßvogel beträtigt." Es wird aber durch den zweiten Satz aus meiner Sicht wieder gerade gerückt.
DAs Zeugnis ist eine 2, es fehlen nur Kleinigkeiten zu einer 1.
Leider fehlt der Grund für die zeitliche Begrenzung.
"Er führte den ihm übertragenen Aufgabenbereich stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus."
Note 2....("vollsten" wäre Note 1)
"Wegen seines unentwegt freundlichen und hilfsbereiten Wesens wurde ... allseits geschätzt. "
ein ungewöhnlicher Satz....das Wort "unentwegt" gibt diesem Satz eine andere Bedeutung, dieses "allseits geschätzt" bedeutet im allgemeinen sorry "Plaudertasche"
Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, das musst du da selber wissen.
also der Satz "vollen Zufriedenheit" gibt die Note vor....
Note 2
als Personalentscheider der nur Sekunden dein Zeugnis begutachtet, würde ich sagen, irgendwas scheint unklar....der würde dich vermutlich zu einem kurzen Informationsgespräch einladen...
alles Gute Dir
Dabei dachte ich unentwegt wäre etwas postives, wie man sich täuschen kann ...
ich hatte eben deine Antwort da bei Answer123 gelesen...
Also ein zeugnis ist eben auch nur ein zeugnis...deswegen gibt es ja auch persönlichen Bewerbungstermin, wo man sieht, wer eigentlich als Person dahinter steht.
Wie Answer123 schon schrieb, der Anfang deines Zeugnisses war fast schon ein wenig zu gut dann in der Mitte dieser Satz mit "unentwegt"... und am Ende Standard...vielleicht war dein AG sicher, das du da nachfragst...wegen unbefristet... und sich der AG vor dem kopf gestossen sah... kein Plan...ich kenne deinen AG nicht...
insgesamt klingt dein Zeugnis "gut" aber als Personaler wirft das Zeugnis Fragezeichen auf... und da wird später mal garantiert eine Nachfrage beim nächsten AG kommen, ich war damals als Vorgesetzter für 12 Mitarbeiter und Einstellungsbefugnis für das werfen ins kalte Wasser.... hätte dir Unterlagen gegeben und sehn ob du alleine da klar kommst...
nicht so pessimistisch.... alles Gute auf deinem weiteren Lebensweg
Danke für deine schnelle Antwort :)
Zu:
2) Danke für den Hinweis. Das finde ich wirklich komisch, denn so hätte ich mein Verhalten nicht eingeschätzt.
3) Auch dafür danke. Also vom AG bestand das Interesse mich weiter als Werkstudent zu beschäftigen, jedoch wollte ich mich in eine andere Richtung weiterentwickeln und lehnte daher ab. Den AG hat dies überrascht was für mich jedoch unverständlich war, denn mein Vertrag war von Beginn an Befristet und ich habe nach keiner Verlängerung gefragt und AG-Seitig wurde ich auch erst an meinem drittletzten Arbeitsvertrag gefragt, ob ich in einer Form bleiben will. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber schon andere Pläne.