Kleine Gehaltserhöhung, weniger raus am Ende?

7 Antworten

Die Steuerklasse hängt nicht von der Höhe des Gehalts ab.

Was die Steuer betrifft ist die Anwort Nein.

Es gibt aber Grenzen im Sozialrecht, die dazu führen können das ein wenig mehr Gehalt in bestimmten Konstelationen ungünstig ist.

Außerdem gibt es die 450€ Jobs. Da kann darübler zu liegen gut oder schlecht sein. Gut ist es für Harz 4 Empfänger, schlecht für Ehegatten, wenn der Partner gut verdient.

Woher ich das weiß:Recherche

Das ist möglich. Dieses "Phänomen" nennt sich "kalte Progression". Hintergrund ist jedoch nicht eine andere Steuerklasse (Steuerklassen bestimmen sich nach der Person und ihrer Lebenssituation und nicht nach dem Einkommen). Die Veränderung im Gehalt sorgt für einen anderen Prozentsatz bei der Einkommenssteuer. Mit zunehmendem Gehalt steigt auch der prozentuale Anteil bei der Bemessung der Einkommenssteuer. Eventuell ist die "Stufe" die man mit der Gehaltserhöhung überwindet dafür verantwortlich, dass man nun im Verhältnis mehr Steuern bezahlt. Es gibt genügend Beispiele mit dem Stichwort, wo du dir das mit Zahlen anschauen kannst.

es gibt eine Steuerfreigrenze von 450€.

Wenn du 450€ bekommst, zahlst du keine Steuern darauf und dein Chef nicht.

Wenn du dann 5€ mehr bekommst, bist du über den Grenze, zahlst Lohnsteuer und Co, dann gehen von deinem Gehalt in Steuerklasse 1 ca 40% ab.

Dein Nettogehalt Beträge dann noch ~300 €

triopasi  18.04.2021, 13:53

Stop. Die Steuerfreigrenze gilt weiterhin. Du zahlt nur Steuern auf das Einkommen über der Grenze.

Bei 450 oder 455€ sind das also weiterhin 0€ Steuern.

Achja, 40% Steuern stimmt auch nicht. Ich glaube der Spitzensteuersatz liegt bei 42%. Dafür musst du aber fast 60k€/Jahr verdienen.

rikks  18.04.2021, 13:56
@triopasi

ich habe während der Ausbildung durch genau dem Kram 300 Euro und Kleinzeug bekommen. Exakt das gerechnet. Möglich, dass er mich beschissen hat. Dann geht es aber anderen genauso und ich danke dir für den Hinweis.

triopasi  18.04.2021, 13:57
@rikks

Steuerfreigrenze liegt irgendwo bei fast 10k€/Jahr. Wenn du darunter verdienst und Steuern gezahlt hast wäre eine Steuererklärung angebracht.

Sozialabgaben etc bin ich mir nicht sicher. Aber Lohnsteuer und Soli gehen bei dem Einkommen nicht ab.

ichweisnix  18.04.2021, 14:06
@triopasi

Langsam, bis 450€ wird pauschal versteuert. Das heißt, das Geld zählt nicht in das Jahresbrutto. Der Grundfreibetrag ist davon unabhänig. Sie haben aber recht allein mit 450€ kommt man nicht über den Grundfreibetrag. Es gibt aber viele Situationen, wo das der Fall ist, z.B. Verheiratet, wenn der Ehegatte auch verdient.

JojoDojo  18.04.2021, 13:57

Schließe mich triopasi an, deine Rechnung ist nicht richtig.

HarryXXX  18.04.2021, 14:12

Der Grundfreibetrag überhaupt für 2021 liegt bei etwa 9744€ / Jahr.

Bei 1200€ pro Monat würde ca. 948€ Netto raus kommen, wobei davon 10€ Steuer sind. Der Rest sind Sozialabgaben.
Gibt aber genügend Brutto/Netto Rechner im Internet, so dass das jeder selbst für seine Verhältnisse ausrechnen kann.
https://einkommensteuerrechner.com.de/Spitzensteuersatz.php

Sofern du keine Staatlichen Leistungen empfängst ist es nicht möglich durch einen höheren Bruttolohn weniger Netto zu bekommen.

JackJack321  18.04.2021, 14:32

Ok mag sein das es bei kombinierten Einkommen aus Haupteinkommen und Nebeneinkommen das als 450€ Job läuft oder eben nicht auch noch möglich ist.

Ja und Nein. Du wirst auf dem Gehaltszettel Netto immer mehr als vorher haben. Aber deine Kaufkraft kann real sinken. Denn durch die Gehaltserhöhung steigt deine Steuerbelastung, wenn man dann noch die Inflation dagegen hält, hast du real weniger als vorher. Das Stichwort hier ist "kalte Progression"