Warum sinkt mein Nettogehalt bei Firmenwagenversteuerung?

4 Antworten

Du musst dich bei deinem Firmenwagen um fast nix kümmern.

Außerdem ist der Firmenwagen ja auch Vollkaksoversichert, was auch je nach Auto und SF-Klasse gerne mal 100 - 200 Euro im Monat ausmacht!

Das muß man individuell ermitteln:

Du zahlst auf die Privatnutzung Steuern + SV - d. h. die Differenz zum Gehalt ohne Dienstwagen ist Deine tatsächliche Belastung.

Nun werden aber alle Kosten durch das Unternehmen bezahlt (Tanken, Versicherung, Reparturen etc.).

Wenn Du privat ein Auto kaufst, mußt Du diese Kosten alle selbst tragen; zudem benötigst Du ggf. einen Kredit.

Und dann noch der enorme Wertverlust des Autos...

Beispiel:

Auto: 20.000 = 200 € zu versteuern bei 20% = 40 €

0,03%- Regel:  20.000 * 30 km *  0,03% = 180 € bei 20% = 36 €

+ 20% SV = 76 €

Zusammen = 152 €


Mit diesen 152 € im Monat ist aber alles abgegolten...

Das wäre bei einem eigenen Auto wahrscheinlich teurer...

Hier individueller Rechner:

https://www.nettolohn.de/rechner/firmenwagenrechner/ergebnis.html

Ich habe noch vergessen, daß Du ja noch die Entfernungspauschale gegenrechnen kannst:

30 * 220 * 0,3 € = 1.980 €  bei 20% = 396 € / 12 = 33 €

Die reale Belastung sinkt dann sogar noch im Monat um ca. 33 €.

@DerSchopenhauer

Die Kfz-Steuer habe ich noch in meiner Kostenaufstellung vergessen...

Das vorteilhafte am Firmenwagen ist, daß Du keine Reparaturen und kein Benzin zahlen mußt. Und, daß Du ein neues Fahrzeit hast.

Dein Nettogehalt sinkt, weil Dein zu versteuerndes Einkommen steigt und Du für die Nutzung des Firmenwagens Steuern und Sozialversicherung abführen mußt. Aber das ist deutlich weniger, als das Auto kosten würde. Nimm als Beispiel einen Audi A4 mit Listenpreis 30.000 Euro. Du zahlst dann für 1% des Listenpreises (zzgl. 0,03% für jeden km der Entfernung Arbeit-Wohnung, denn das kommt zu den 1% noch dazu), also für 300 Euro Sachwert anfallende Steuern und Sozialabgaben. Je nach Steuerklasse und Einkommenshöhe liegt das ungefähr bei 150 Euro inkl. Sozialabgaben. Für 150 Euro im Monat, die Du effektiv netto weniger hast, kannst Du privat keinen Audi A4 finanzieren. 

und wenn die 0,03% Regelung für die Fahrten zur Arbeit angewendet wird, dann kannst du die Fahrten in deiner Steuererklärung auch geltend machen.

Der Vorteil ist, dass Du die Autokosten sparst.

Nehmen wir mal an Du fährst einen Wagen für 40.000,- Euro. also geldwerter Vorteil 400,- Euro.

Aus Vereinfachung, nehmen wir an Das kostet Dich 200,- Euro Abgaben. Dein Netto sinkt um 200,- Euro.

Alternativ, Du darfst den Firmenwagen nicht für Privatfahrten nutzen, sondern bekommt 400,- Euro Brutto Gehaltserhöhung. Sind 200,- Euro Cash in der Tasche.

Unterschied 400,- Euro Nettoauszahlung mehr, als mit Firmenwagen. Aber denkst Du von 400,- Euro im Monat kannst Du ein Auto für die Privatfahrten unterhalten?

10.000 Kilometer privat, 500 Liter Treibstoff Minimum 600,- Euro im Jahr. Steuer, Versicherung, Reparaturen und, selbst wenn Du Privat nur einen Kleinwagen für 20.000,- Euro kaufst, der Wertverlust. Das ist teurer.