Arbeitszeugnis gut oder nicht gut ?


01.05.2022, 17:52

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4 Antworten

Das ist ein ziemlich wirr zusammengestueckeltes Zeugnis voller Widersprueche. Es faengt ziemlich mies an und wird ab der Mitte immer besser, im letzten Teil sogar richtig gut.

Man merkt, dass der Verfasser des Zeugnisses nur lustlos seine Pflicht erfuellt hat und da irgendwas zusammengefriemelt hat, um sich dieser Pflicht moeglichst schnell und einfach zu entledigen. Der Inhalt war ihm egal.

So hat das Zeugnis ueberhaupt keine Aussagekraft. Es ist nicht gut, es ist nicht schlecht, es ist nicht mittelmaessig ... es ist gar nichts. Das merkt man und wird dem Zeugnis somit auch keine Bedeutung beimessen.

Dazu kann man gar nichts sagen, wenn man nicht das ganze Zeugnis kennt. Bei Zeugnissen kommt es nicht nur darauf an, was drin steht, sondern noch viel mehr auch darauf, was nicht drin steht. Mit so ein paar aus dem Zusammenhang gerissenen Schnipseln kann man da wirklich ueberhaupt nichts anfangen.

Hallo,

die Sätze kenne ich. Sind aus einem Zeugnisgenerator oder dem Netz kopiert. Insgesamt 2-3 und wirklich ganz schön zusammengeschustert.

1) gut motiviert = 2

2) stets hohes Maß = 2

3) Erwartungen gut entsprochen = 2

4) Verhalten war stets einwandfrei = 2

5) stets gute Leistungen = 2

Also sie sind aus der 2er Note aus irgendeiner Vorlage rauskopiert. Wenn man es insgesamt liest und in einen Zusammenhang setzt könnte der ein oder andere Satz auch als 3 verstanden werden. Das unterstelle ich hier aber nicht mal. Zeugnisse schreiben ist meistens lästig und entspricht auch meistens nicht dem Kompetenzbereich.

Wenn du der Meinung bist, auf dieses Zeugnis mit sehr guter Bewertung angewiesen zu sein würde ich es umändern lassen.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
DerCaveman  03.05.2022, 03:11
Insgesamt 2-3 und wirklich ganz schön zusammengeschustert.

"Ganz schoen zusammengeschustert" stimmt. Eine Gesamtbeurteilung laesst sich aber nicht erkennen. Dafuer ist das Zeugnis wirklich zu wirr und zu widerspruechlich.

So werden im ersten Absatz lediglich die Motivation und die Einsatzbereitschaft bestaetigt (also das "stete Bemuehen"). So etwas schreibt man alleingestellt nur, wenn die Leistungen richtig schwach waren.

Dann kommt aber im 3. Absatz (also nicht zusammenhaengend mit dem ersten) doch noch eine Leistungsbeurteilung. Allerdings wird die Arbeitsleistung dort dann zwar erst einmal mit einer Bestbewertung beurteilt ("immer /= stets zu unserer vollsten Zufriedenheit"), im weiteren Verlauf des gleichen Satzes wird diese Beurteilung dann aber gleich wieder eine volle Stufe abgewertet ("unseren Erwartungen in jeder Hinsicht gut entsprochen"), also nicht sehr gut. Hier haben wir also eine Spitzenbewertung der Leistung und gleich darauf folgend eine nur noch gute. In der Schlussfloskel ist dann auch wieder nur von "stets guten Leistungen" die Rede, also nicht von stets sehr guten.

Also was jetzt? Stets zur vollsten Zufriedenheit bei einer lediglich guten Leistungsbewertung? Wie soll das gehen? Und warum wird das Ausscheiden in der Schlussfloskel eigentlich nicht bedauert? Einen Mitarbeiter, dem man seine "stets vollste Zufriedenheit" attestieren kann, findet man ja normalerweise so schnell nicht wieder. Trotzdem ist es dem Arbeitgeber egal, dass ihn ein solcher Spitzenmitarbeiter verlaesst? Das passt alles nicht zusammen.

Dann haben wird da im zweiten Absatz auch noch die Erwaehnung von Selbstverstaendlichkeiten ("ehrlich, puenktlich, ordentlich"). Das macht man nur, wenn man zum Ausdruck bringen will, dass sonst nicht viel mit dem Arbeitnehmer anzufangen war. Also auch wieder ein krasser Widerspruch zu der sonstigen ohnehin schon widerspruechlichen Leistungsbewertung.

Das "Zeugnis" wurde voellig wirr zusammengefriemelt und ist in sich derart widerspruechlich, dass es rein gar nichts ueber den Arbeitnehmer aussagt. Es sagt jedoch einiges ueber den Verfasser aus. Naemlich dass dieser entweder keinen Bock oder keine Ahnung oder moeglicherweise auch beides nicht hatte.

Klingt jetzt - aus dem Zusammenhang gelöst - wie eine 3. Teilweise auch bissl verwirrend, also weiß ich jetzt nicht obs Absicht war oder ob der Personaler den Code nicht so gut konnte.

"immer gut motiviert" klingt zwar nett, heißt aber im nächsten Gedankengang eventuell "Motiviation aber dann nix getan"

Auch das "zeigte stets Initiative" kann gefährlich werden, da es schnell in ein "Hat aber dann nicht zur Lösung beitragen" umkippen kann. Es ist sehr wichtig zu wissen, wie es im Gesamtkontext wirkt und wie die Sätze im Anschluss klangen.

Pommesrotwhite 
Fragesteller
 01.05.2022, 17:29

Okay das mit der Initiative und der Motivation würde ich dir zustimmen.

Was ist aber mit "Sein Verhalten gegenüber ...... war stets einwandfrei"

"Wir danken... für seine stets guten Leistungen..."

"Herr... hat seine Aufgaben immer zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt und unseren Erwartungen in jeder Hinsicht gut entsprochen"

LePetitGateau  01.05.2022, 17:30
@Pommesrotwhite

Wer steht denn da bei "sein Verhalten gegenüber" : Also wem gegenüber? Wichtig wer da gelistet wird.

Pommesrotwhite 
Fragesteller
 01.05.2022, 17:38
@LePetitGateau

Hey erstmal danke dass du antwortest. Ich schicke als nächste Antwort einfach das Arbeitszeugnis als Foto.