Wer zur Wirtschaftswunder-Zeit aufwuchs, lernte: Ein Gehalt pro Familie reicht für den kleinen Luxus. Warum gilt das heute oft nicht mehr so?

4 Antworten

Hast Du gerade den alten Stern vom 28.4.18 gefunden?

https://www.stern.de/wirtschaft/geld/wenn-der-lohn-nicht-zum-leben-reicht--ist-die-mittelschicht-eine-illusion--7300192.html

Die dort beschriebene Situation in dieser Zeit halte ich auch für unrealistisch und schließe mich wfw und Privatier an. Eigenes Auto, Auslandsreisen, alle zwei Jahre ein neues Smartphone, latte macchiato statt Thermoskanne mit Tee, das war nicht der Standard mit nur einem Einkommen pro Familie. Was mit "kleinem Luxus" wohl gemeint war? Das Lachen der glücklichen Kinder? Die eigene Waschmaschine? Die Woche Urlaub im Zelt an der Ostsee? Im Umfeld meiner Familie jedenfalls hatten die Familien mit nur einem Verdiener regelmäßig kein Auto etc.

Das Propagieren dieses Leitspruchs "Ein Gehalt pro Familie reicht für den kleinen Luxus" damals halte ich eher für politisch motiviert. Frauen sollten vom Arbeitsmarkt verdrängt bzw. ferngehalten werden, http://www.sueddeutsche.de/politik/frauen-das-kleine-bisschen-glueck-1.2468158-2

(Leider fehlt bei diesem link die erste Seite des Artikels, um die es mir ging) - Doppelverdienergesetz (Frauen / Beamtinnen wurden entlassen, wenn der Ehemann Arbeit hatte), bis 1975 kein Recht verheirateter Frauen ohne Zustimmung des Ehemannes zu arbeiten, bis 1957 Höherbesteuerung von Doppelverdienern etc.

Abgesehen, Herr lohepudel, von der ganzen Ungerechtigkeit in diesem Staat, hat der Konsum sicher viel mit vielem zu tun, auch wenn die Generationen natürlich auch nicht von selbst diese Konsumhaltung erlangen, sondern dies auch aus wirtschaftlichen Interessen so gewollt ist. Hier noch ein schöner Artikel

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Sie-kaufen-lieber-Avocados-als-Haeuser-article19844420.html

Auch , wenn dies immer noch nicht das richtige Forum ist. Aber morgen ist ja Sonntag.

Du musst Dir wohl immer wieder dummes Zeug aus den Rippen leiern.

Ich habe keinen Job und meine Bildung ist mit Sicherheit besser als die vergleichbarer Leute von heute.

Dennoch - mir reicht es für vieles.

" Du musst Dir wohl immer wieder dummes Zeug aus den Rippen leiern."

......und dabei fällt z.B.auf, dass dem *Pudel* ausschließlich (bis auf wenige Ausnahmen) gerade die Wochenenden dafür bestens geeignet erscheinen.

Ich habe sogar eine spezielle Vermutung für diese, seine WE - LANGEWEILE ...hmm

Vielleicht hat @lohepudel aber auch nur noch nicht das passende Forum für seine Interessensgebiete gefunden oder wähnt sich hier sogar in dem perfekten Forum, wer weiß ?

Die Fragen selbst sind m.M. durchaus intelligenter Natur und wenn hier nichts weiter los ist, lese ich die Antworten und Meinungen sogar ganz gern. ;-)

1
@Gaenseliesel

Intelligent ja, aber dennoch fehl am Platz.

Ich hatte mal einen Kollegen, der war berühmt für seine genialen Einfälle. Meist waren sie aber an der Sache vorbei - nicht durchführbar usw.

Er hat Asperger.

0
@correct

Da haben wir es doch....

dieses Syndrom ist oft mit Besonderheiten verbunden, wie einer ausgeprägten Beobachtungsgabe und besonderer Gedächtnisleistung...... in eine ähnliche Richtung ging meine Vermutung.

Sei also nicht so streng - Antwort geben ist schließlich keine Pflicht, sondern die Kür !

0

Ja, früher war alles besser! Da waren die Eier noch eckig, das Wasser war unverdünnt, die Bundeskanzler hießen noch Konrad und in jeden Industriellenhaushalt gehörte neben dem Dienstboten auch ein Apricotpudel.

Daß das gemeine Volk noch mit einem Familieneinkommen auskam könnte natürlich damit zusammen hängen, daß es damals selbstverständlich war, mit 4 Personen auf 60qm -oder weniger- zu hausen, vom Auto nur zu träumen, den Urlaub in der Eifel zu verbringen und die Klamotten zu tragen bis sie vom Leibe fielen.

Gemessen am verfügbaren Einkommen waren Grundstücke und Häuser damals mit Sicherheit nicht billiger als heute. Nur hatten die Bauherren nicht die Ambition neben der Abzahlung der Hütte noch ein Luxusleben führen zu wollen.

Ich bin Jahrgang 54. Soll ich Dir mal den Unterschied schildern?

Bis ich 10 war wohnten wir in 3 Zimmern (nicht abgeschlossene Wohnung) im Haus meiner Großeltern. Kohlen zum heizen mussten hochgetragen werden.

Als ich 10 war zogen wir in ein eignes Haus ein. Kosten 60.000,- DM mit ganz viel Eigenleistungen meiner Eltern. Ab dann hatten wir einen Fernseher. Gemüse wurde im Garten angebaut, auch Erdbeeren.

Meine Mutter hatte auch eine Halbtagstätigkeit. Waschmaschine kam 6 Jahre später. Telefon 3 Jahre später.

Sieh Dir mal alte Filme an, z. B. aus der Reihe Stahlnetz, die ende der 50er Jahre gedreht wurden, in welchen Verhältnissen normale Arbeiter in der Zeit lebten.

Achso in den Jahren als meine Eltern auf das Haus (besser auf den Eigenkapitalanteil für das Haus) sparten, waren wir einmal im Urlaub. 14 Tage Harz.

Heute gehört zu jedem Hartz IV Haushalt Fernseher und Waschmaschine. Die Wohnungen sind abgeschlossen und haben Heizung.

Vielleicht noch ein Unterschied zu heutigen Hartz IV Haushalten, mein Vater hat mir beigebracht, wie ich Sachen im Lexikon nachschlage, wenn ich was für die Schule nicht weiß und meine Mutter hat mit mir lesen geübt.

Jede Woche bekam ich zwei- bis dreimal zu hören, "Geht brav ich die Schule, höre ordentlich zu, habe keine Widerworte, mache was der Lehrer sagt, Du sollst es mal besser haben als wir."

Ich denke das hören Kinder heute sehr selten, oder nie.

5
@wfwbinder

Ach so, des Hauses war damals der Gegenwert von knapp 3 Porsche 911, 6 Opel Kapitän, oder 5 Mercedes 220. Wäre vergleichbar heute E Klasse Mercedes 220.

1
@wfwbinder

Wem sagst Du das! In Urlaub gefahren sind wir allenfalls für 7 Tage und es waren immer Ziele in Deutschland. Lebensmittel wurden bei Aldi und Co eingekauft und es wurde Obst aus dem Garten eingemacht (mit Birnen kann man mich heute noch jagen). Das was vom Einkommen übrig blieb wurde gespart und investiert. Heute würde man es mit Autos und Urlaub verjubeln

3
@wfwbinder

So war das - erzähl das mal jemandem, der ein wenig jünger ist.

Man hält Dich für einen spinnerten alten Deppen.

2
@wfwbinder

Ich erkenne auch meine Kindheit in deiner Schilderung größtenteils wieder, obwohl in der DDR aufgewachsen !

1
@Gaenseliesel

Ich denke auch die Unterschiede zwischen Ost und West sind erst Ende der60er und in den 70er Jahren größer geworden. in den 50er und 60er beschränkte es sich darauf man die Anzahl der privaten Autos und der Telefone im Westen schneller anstieg. Auch Artikel wie Bohnenkaffee und andere höherwertige Handelswaren.

Im Wohnen ging es weniger schnell auseinander. Das war auch eines der wichtigsten Programme der DDR.

2
@wfwbinder

Ja auch das stimmt ! Das Scheitern der DDR lag primär an der stetig wachsenden politischen Knebelung seiner Bürger, denn niemand musste hungern und frieren ! Allerdings....Verwandte im Westen gehabt zu haben, war in vielerlei Hinsicht( Mangelwirtschaft) nicht zum Nachteil...... lach

Deshalb, die Wende war schon gut.....ein zurück wünscht sich kaum jemand im Osten !

2

Typische Lohepudel-Larifari-Frage.

Auch in der Wirtschaftswunderzeit hat das Gehalt einer Alleinverdiener-Familie nur ausnahmsweise für den "kleinen Luxus" gereicht.