Verkaufsprozess bei einer Plattform mit Provision?
Hallo,
ich habe eine Frage bezüglich Verkaufen innerhalb einer Plattform, damit das auch buchhalterisch passt.
Ich denke mal ähnlich wie das Konzept von Fiverr.com
Annahme:
1. Ich habe eine Plattform (=Plattform), die Provision verdient.
2. Über diese Plattform können andere User Ihre Dienstleistungen anbieten (=Verkäufer)
3. Andere User können diese Dienstleistungen kaufen (=Käufer)
Mich würde nun der Verkaufsprozess dahinter interessieren.
Wer schickt wem eine Rechnung. Wie sieht das mit den Steuern aus?
Was passiert wenn der Verkäufer / Käufer im Ausland ist, wie setzen sich dann die Steuern zusammen?
Die Gelder (Provision und Verkauf) werden direkt beim Verkaufsprozess verteilt (Stripe Connect).
Mein bisheriger Denkansatz mit einem Beispiel:
-> Käufer kauft etwas für 119 EUR Brutto
-> Verkäufer bekommt 95 EUR davon, Plattform 5 EUR (Provision)
-> 19 EUR = Steuer
1) Meine "Plattform" stellt dem "Käufer" eine Rechnung über 119 EUR
2) "Verkäufer" stellt "Plattform" eine Rechnung von 95 EUR Netto (=113.05 Brutto)
3) "Plattform" stellt "Verkäufer" eine Rechnung von 5 EUR Netto 5.95 Brutto)
Kann hier jemand helfen?
2 Antworten
Es ist Deine Sache, wie Du die Vertragsgestaltung machst. Das hat auch etwas damit zu tun, wie Du die Ansprüche auf Deine Provision sicherst.
Für Deine Kunden auf beiden Seite ist im Prinzip die Lösung, dass Du die Rechnung an den Endabnehmer schreibst, am Besten.
Die Leute, die über Deine Plattform anbieten, haben kein Problem damit sich zu fragen, "muss ich dem Umsatzsteuer berechnen, oder nicht." "Ist das ein innergemeinschaftlicher Umsatz, oder einer mit einem Drittland?"
Die Leisten immer an Dich. Deutsche Anbieter mit Steuer, bei Dir Vorsteuerabzug, welche aus dem Ausland ohne Steuer, Du hast Reverse Charge. Also immer netto für Dich.
Du musst nach dem Eintrag der Endkunden weiter berechnen. Da kannst Du es Dir einfach machen. Wer einen Unternehmensnachweis, oder USt-ID liefert, bekommst es Umsatzsteuerfrei. Alles anderen, deutsche Kunden und welche aus dem Ausland ohne Nachweis des Unternehmens, zahlt die 19 %.
Gehe unbedingt zu eine, Berufskollegen von mir und mache ein Informationsgespräch.
Wenn du das so machst bist du keine Plattform sondern ein Wiederverkäufer. Du trägst das volle Rückgaberisiko, Gewährleistung, etc. Kann man so machen, dann darfst du aber keine zusätzliche Rechnung über die Provision stellen, die ist ja in den 119€ schon mit drin.
Eine klassische Plattform würde jedoch lediglich dem Verkäufer eine Rechnung über die Provision stellen und sich aus dem eigentlichen Geschäft heraus halten.
danke für die Antwort.
Stimmt, ich glaube es macht mehr Sinn, wenn der Käufer direkt dem Verkäufer das Geld sendet.
Ok, du meinst also:
1) Käufer zahlt dem Verkäufer (119 EUR)
-> Verkäufer stellt dann auch eine Rechnung von 119 EUR aus
-> Während dem Verkaufsprozess behält meine Plattform dann aber 5 EUR ein. Ich möchte dazu Stripe Connect verwenden.
Hier läuft das so ab, dass dann das Geld direkt aufgeteilt wird und bei der Bezahlung an die 2 verschiedenen Parteien geht.
- D.h. Verkäufer bekommt dann: 95 EUR Netto
- Meine Plattform bekommt dann 5 EUR Netto
Nun verstehe ich aber nicht ganz wie es mit der Umsatzsteuer passiert?