Unternehmensanleihen 2023 - zinsstark attraktive Chance?

Die Verzinsung ist meiner Meinung nach viel zu gering. Wenn sie 25 % Zins auszahlen würden, würde jeder vermuten, dass was nicht stimmen kann. Für Immobilienprojektierer ist es ein guter Zins, wenn sie bei der Bank für 25 % p.a. Geld bekommen. Und das ist besichert, während die Anleger bei der Nachranganleihe ausdrücklich nichts zu fordern haben.

Ich kann Bilanzen lesen, weshalb es mir übel aufstößt, wenn ein Wertpapier-Informationsblatt vom November 2023 mit einer Bilanz zum 31.12.2021 daherkommt, als die Welt der Immobilien noch eine andere war.

Es stößt mir auch auf, dass der Geschäftsführer zwar von vielen Jahren schreibt, das Unternehmen aber in 2021 im Durchschnitt 0,0 Beschäftigte hatte.

Thema ist, dass es durchaus erfolgreich sein kann, Unternehmen Geld für ihre Projekte zu leihen, für die sie bei Banken wesentlich mehr Zins zahlen oder kein Geld bekommen. Nur ist das Risiko einer solchen Unternehmung freilich enorm und meiner Meinung nach mit 10 % Zins alles andere als realistisch abgegolten. Das um so mehr, als dass das Informationsblatt wenn ich nichts übersehen habe nicht ausschließt, dass das Geld der Kunden in einem der acht verbundenen Unternehmen oder einfach mit dem Geschäftsführer verschwindet.

Das Risiko kennt jeder und deshalb wendet sich das Unternehmen an Leute wie dich, die das vielleicht nicht kennen und denken, dass man solche Nachranganleihen vertreiben kann, ohne seinen Namen zu verbrennen. Wenn du das Risiko beim Verkauf runterspielst, bist du in der Haftung. Wenn du es klar machst, wird der Vertrieb nicht stattfinden.

Die Wahrscheinlichkeit dass genau diese Anleihe für deine potentiellen Kunden das richtige Anlageobjekt ist, Stufe ich als sehr gering ein.

Nachrangige Anleihen haben ein hohes Risiko, vor allem wenn man sie nicht im Rahmen eines Fonds bündelt um das Emittentenrisiko zu reduzieren. Damit ist das aus meiner Sicht für kaum einen Privatanleger geeignet. Nur bei sehr hoher Expertise und hohem Vermögen um entspreche Diversifizierung zu ermöglichen, kommt so etwas in Frage.

Wie soll denn das Vertriebsmodell aussehen? Senioren anrufen? Bekanntenkreis abklappern? Wenn sich das ganze für dich lohnt, kann der Job OK sein. Aber dir muss bewusst sein dass du da Leuten etwas verkaufen wirst, was für sie alles andere als optimal sein wird.

Und als Vertriebler musst du direkt einen völlig unnötigen Werbelink posten? Daher direkt mal gemeldet.

Ansonsten habe ich bei

Inhaberschuldverschreibung (nachrangig)

aufgehört zu lesen.

Aus meiner Sicht ist das Risiko deutlich höher, als die Chancen.

Es ist eine Anleihe für ein Unternehmen, was ähnliche Pläne verfolgen will, wie die Gründer von S+K, bei denen die Anleger über 200 Mio. euro verloren.

Die Idee ist gut, aber ich kenne kaum einen auf Vertrieb udn Geld einsammeln spezialisierten Menschen, der die Folgearbeit seriös über die Bühne bringt.

Viel Geld auf dem Konto verdirbt hier wohl fast immer den Charakter.

Das Modell könnte laufen, wenn ImmobilienProfis die Sache abziehen und Vertriebsleute nur Geld gegen Provision reinholen und ihre Finger nicht an das Anlegerkapital legen können.

Eins ist klar, wer in den nächsten 3 jahren ienen 3stelligen Millionenbetrag auf dem Konto hat, kann mit Immobilien, die in den Zwang gehen werden, viel Geld verdienen.