Kann man Auszubildenden einfach so weiterbeschäftigen?
Hallo,
wir haben im Betrieb einen Auszubildenden, der rein Menschlich ganz super nett ist aber leider Jemand, der alles falsch macht. Der Auszubildende ist auch nicht direkt bei uns angestellt sondern ist beschäftigt über einen Beschäftigungsträger und er kommt etwa 2 mal die Woche für immer einen Tag zu uns. Sein vorheriger Betrieb hat ihn schon rausgeschmissen und letztendlich wollen wir ihn wie gesagt nichts schlechtes wünschen und in der Berufsschule ist er auch nicht so schlecht (schreibt dort sogar sehr gute Noten). Nun hat mich unser Ausbilder (war 3 Monate Krank, Urlaub, Trauerfall also alles auf einmal) gebeten, was wir mit ihn die nächsten 2 1/2 Jahre machen können. Weiterbeschäftigen geht eigentlich nicht und der Träger deutete an, dass dann seine Ausbildung beendet ist.
Meine Idee wäre nun: Das er bei uns bleibt aber nicht mehr kommen braucht (ein Berichtsheft wie früher gibt´s bei uns nicht mehr). Wir würden ihn also praktisch freistellen, wenn jemand vom Träger mal kommen sollte können wir einfach sagen, dass er aufm Außentermin ist und wir würden darüber einfach schweigen. Für die Abschlussprüfung sollte es auch klappen, weil diese fast nur schriftlich gemacht wird (kaufmännische Ausbildung). Was würdet Ihr von der Idee halten?
Danke schon mal
2 Antworten
Sorry, was füt eine blödsinnige Idee!
Entweder ganz oder gar nicht!
Ausbildung mit gleichzeitiger Freistellung geht gar nicht. Außerdem wird das sowieso auffliegen, denn der Azubi wird mit Sicherheit nicht die nächsten 2,5 Jahre darüber stillschweigen bewahren.
Und was ist überhaupt, wenn der Azubi während der üblichen Arbeitszeiten einen Unfall usw. hat?
Dann wird die Lügengeschichte weiter ausgebaut oder was?!
Abgesehen davon dass es mehr als dubios ist was ihr vorhabt verschafft ihr dem Auszubildenden massive Nachteile und könnt wegen einer gefälschten Zulassungsbestätigung zur Abschlussprüfung selbst Probleme bekommen!
Eine korrekte Ausbildung beinhaltet auch, dass praktische Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden. In eurem "Modell" ist das nicht vorgesehen, obwohl ihr es bestätigen müsst.
Er fängt also sein späteres Berufsleben mit nullkommanull Praxiskenntnissen und -fertigkeiten an und hat im Grunde genommen von seinem Ausbildungsberuf nur theoretische Kenntnisse.
Ein anderer Arbeitgeber verlässt sich zunächst darauf, dass die Ausbildung korrekt abgelaufen ist, was ihr als Ausbildungsbetrieb ja für die Abschlussprüfung bestätigt habt, merkt aber sehr schnell das Problem und spätestens dann fliegt die gesamte Mauschelei auf.
Es kann sogar sein, dass ihm sein Abschluss aberkannt wird.
Wenn er "alles falsch macht", dann ist er etweder für die derzeitige Ausbildungsrichtung ungeeignet (..Sein vorheriger Betrieb hat ihn schon rausgeschmissen) und muss sich entsprechend umorientieren oder sein Ausbilder kann es ihm nicht beibringen, "alles richtig" zu machen.