Wie war euer Vorstellungsgespräch beim Finanzamt? Was haben die ausgefragt?

2 Antworten

Meine Bewerbung für ein duales Studium mit dem angestrebten Abschluss Diplom-Finanzwirt (FH) in meiner Heimatstadt hat zu einer Zusage geführt. Schlussendlich habe ich allerdings die Zusage einer anderen Behörde wahrgenommen und abgelehnt.

Inhalte waren natürlich die vom Finanzamt erhobenen Steuern und einfache Rechenaufgaben (die gültigen Umsatzsteuersätze sollten einem dabei geläufig sein). Die Arbeit mit Gesetzestexten wurde anhand von zwei/drei Beispielen ebenfalls kurz überprüft und es wurde ziemlich auf die Bewerber eingegangen. Alles, was in der Bewerbung angegeben war, sollte kurz erläutert werden. Die eigene Fähigkeit zur Teamarbeit wurde später im Gruppengespräch abgefragt, eventuell schlechte Noten sollten ebenfalls begründet werden (negativ zur Last gelegt wurden diese nicht, es kam mehr auf die Begründung und auf unternommene Versuche zur Behebung an).

Danke dir für deine Antwort!

Wie könnte ich denn für meine schlechten Noten argumentieren? Hab ein schlechtes 3er Abi. Kann dort nicht sagen dass die Schule für mich Qual war und ich faul war. Wenn ich das sage bin ich raus. Mir fällt kein gutes Argument ein. Weißt du eines?

@21CenturyNow

Gib offen zu, dass dir einige Fächer nicht liegen, das kommt eigentlich nicht verkehrt.

Also ich habe mich erfolgreich für das duale Studium zum Dipl. Finanzwirt beworben (gehobener Dienst) im Land Berlin und auch Brandenburg.

Das Datum der Gespräche weiß ich nicht mehr.

Die Inhalte und das Gesprächsklima weichen von Bundesland zu Bundesland ab. Allein schon zwischen Berlin und Brandenburg war ein riesen Unterschied.

In welchem Stadium des Bewerbungsverfahrens steckst du denn gerade?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Mich würde trotzdem interessieren was die dich so gefragt haben? Wäre nett wenn du das nennen könntest. Bei mir ist es kein Studium sondern eine Ausbildung. In meinem Bundesland ist es so, dass es ein Vorstellungsgespräch gibt und vielleicht noch ein Gruppengespräch. Ich habe bald das Vorstellungsgespräch. Wenn ich da überzeugen sollte dann ist es in der Regel so, dass sie einen nehmen

@21CenturyNow

Gerne :)

Abgesehen von den Standartfragen, wie wieso wollen Sie im FA arbeiten und Stärken und Schwächen und persönliches Vorstellen:

-was sind die drei wichtigsten Grundrechte für dich? (einfach mal im GG Art. 1-19 blättern)

-Aufbau eines Finanzamts lernen, welche Abteilungen gibt es?

-Nachrichtentechnisch aktuell halten

-Was würden Sie tun, wenn bspw. Ihr Kollege am Arbeitsplatz friert, aber Sie schwitzen? (Fenster auf oder zu?)

-Was machen Sie, wenn jemand in einer Gruppearbeit nicht mitarbeiten möchte?

-Was machen Sie, wenn Sie zu viele zu bearbeitende Akten haben, aber viel zu wenig Zeit?

Also sone Rollenspiele halt. Ein Gruppengespräch hatte ich nicht. Für welches Bundesland hast du dich beworben?

@hzzl123456789

Ah verstehe so Fallbeispiele.
Was hast du geantwortet darauf? Also beim ersten hätte ich Fenster zu, weil es mir um das Wohlergehen meiner Kollegen geht. Für mich ist das auszuhalten. Beim zweiten würde ich mit den Kollegen versuchen sachlich zu diskutieren und ihm gut zu hören. Ihm vllt was zuteilen was er möchte. Beim letzten würde ich erst mal versuchen ruhig zu bleiben und nicht bekloppt machen. Ich würde mir versuchen eine Struktur aufzuschreiben bzw. mein strategisches Vorgehen zuerst vergegenwärtigen. Was waren deine Antworten?

Habe mich übrigens für NRW beworben

@21CenturyNow

Joa klingt doch schon ganz ordentlich. Es gibt kein richtig oder falsch bei diesen Antworten.

Bei dem Personalmangel werden die dich sicherlich nehmen, wenn du dich nicht zu dumm anstellst. Die eigentliche Auslese findet im Studium statt. Sehr wichtig ist, dass du dich für das Steuerrecht interessierst. Ansonsten verliert man schnell die Lust und ist raus ;)

Falls du noch weitere Fragen hast, kannst die ja stellen

@hzzl123456789

Es geht doch nicht nur um wirtschaftliche Zusammenhänge sondern auch um juristische oder? Mir wurde als Feedback in seinem Assessment Center gegeben dass meine Stärken gut zum Finanzamt passen. Außerdem habe ich ein Praktikum im Notariat gemacht und da auch etwas Einblicke mir verschafft zu den juristischen Dingen.
Meine Noten sind halt nicht die besten. In der Schule war ich nicht so gut. Schlechtes 3er Abi hingelegt. Wie könnte ich die schlechten Noten rechtfertigen? Wenn die sehen dass ich in Mathe nur befriedigend oder ausreichend war dann kommt das doch sicherlich nicht gut an

@21CenturyNow

Das Studium ist ein juristisches Studium. Das heißt, dass du deinen Mund im Unterricht nicht aufmachen darfst, wenn kein § bestätigt was du sagst :D

Es ist gut, dass du schon einige §§ gelesen hast.

Die werden dich nicht nach deiner Mathe-Note fragen, weil Mathematik überhaupt nicht wichtig ist in diesem Studium (außer +-/*). Viel wichtiger ist das Textverständnis zur Sachverhaltsaufnahme und die Disziplin. Dass Mathe wichtig ist, ist nur ein Mythos :)

@hzzl123456789

Ich mache aber eine Ausbildung und kein Studium

@21CenturyNow

Trotzdem wirst du 8 Monate an der Fachhochschule verbringen und was du dort machst ist mit dem, was ich oben geschrieben habe, vereinbar.

@hzzl123456789

Danke dir für deine Antworten. Falls ich Fragen habe komme ich auf dich zu :)

@21CenturyNow

Gerngeschehen. Das kannst du gerne machen. Mach dich einfach nicht verrückt. Das schaffst du schon.

(kannst mir ja ein Sternchen verpassen)

@hzzl123456789

Hey, ich habe nochmal eine Frage. Ich habe nicht wirklich was zum Aufbau eines Finanzamtes gefunden. Lediglich die Aufgaben, die ein Finanzamt hat. Könntest du mir vielleicht kurz erklären wie so ein Finanzamt genau aufgebaut ist? Zu den anderen Institutionen wie Oberfinanzdirektion, Finanzministerium... habe ich schon was gefunden. Aber nichts zu dem Aufbau eines Finanzamtes.

@21CenturyNow

Ich hoffe, ich bin nicht zu spät mit meiner Antwort.

Das Finanzamt besteht in der untersten Stufe aus dem einfachen Dienst. Da dieser jedoch bei den meisten Finanzämtern überflüssig ist, ist der eD eig. nicht mehr vorhanden. Anschließend kommt der mittlere Dienst, der sich für die einfacheren Steuerfälle kümmert (zu dem auch du gehören wirst). Darüber ist der gehobene Dienst vertreten, der die "kniffligeren" Fälle bearbeitet. Anschließend folgt der höhere Dienst, konkreter gesagt: der Sachgebietsleiter, darüber der Hauptsachgebietsleiter, der Vertreter des Stellvertreters des Amtsvorstehers, der Stellvertreter des Vorstehers und schließlich der Vorsteher ("THE BRAIN" genannt - sag das nicht im Gespräch).

Der mittlere und gehobene Dienst beschäftigt sich täglich mit der Materie des Steuerrechts in ihren jeweiligen Bezirken (Abteilungen). Es gibt Abteilungen, wie die Veranlagung, Finanzkasse, Betriebsprüfung, Rechtsbehelfsstelle... Wohingegen sich die Leute im höheren Dienst (Sachgebietsleiter etc.) fast ausschließlich mit Personalfragen beschäftigen und weniger mit dem eigentlichen Steuerrecht. Das sind übrigens meistens Volljuristen.

Also wenn der Aufbau des Finanzamts gefragt wird und du das oben genannte in der Tiefe wiedergibst, dann steht deiner Einstellung eigentlich nichts mehr im Wege. Auf jemanden, der sich so gut mit der Materie beschäftigt hat, können sie nicht verzichten.

@hzzl123456789

Danke dir sehr für deine sehr ausführliche Antwort! Ich habe die Tage was gefunden gehabt. Aber dort wurde von 3 Ebenen gesprochen. So hatte ich es mir notiert : Leitung Amtsvorsteher, mittlere Ebene funktionsbezogene Sachgebiete (Sachgebietsleiter), Arbeitsebene Sachbearbeiter

@21CenturyNow

Gerne.

Das ist halt die extrem kurz gefasste Antwort, die aber auch gut rüberkommen würde.