wie funktioniert ein dispo?

6 Antworten

Der schlechteste Zeitpunkt zur Vereinbarung eines Dispokredits ist sicher der, an dem man ihn voll ausschöpfen will. Andererseits, wenn man das Geld dringend braucht, ein regelmäßiges Einkommen hat und normalerweise am Monatsende noch etwas Geld übrig, kann man das machen. Bei 600 €, die man braucht, mit Sicherheit noch das beste.

Wenn Du zur Bank gehst und einen Dispo von 600 € beantragst, wird man Dir sicher gerne einen größeren Betrag anbieten. Z. B. 1000 €. Kannst Du machen, aber eines solltest Du Dir dringend merken: Der beste Dispokredit ist das + auf dem Girokonto. Also genausogut, wie Du jetzt womöglich 600 € mühsam über einen längeren Zeitraum auf 0 zurück führen musst, kannst Du Dir über den gleichen Zeitraum ein solches + ansparen, dass Du nur dann angreifst, wenn so etwas wie ein Sofa als Anschaffung daher kommt.

Wenn Du jetzt um 600 € drüber gehst und am Monatsende 1000 € bekommst, bist Du zwar momentan mit 400 € wieder im plus, aber das wird nicht lange anhalten, denn sonst hättest Du jetzt kein Problem. Also bist Du im Dezember wieder irgendwann im Minus und dieses Minus, das sich im Lauf der Zeit immer wieder ergibt, sollte dann immer geringer ausfallen. Wenn Du es dann geschafft hast, ohne dieses Minus zurecht zu kommen, solltest Du genauso weiter machen und zwar so lange, bis Du ein Plus von ca. 2 Monatsgehältern hast. Das ist dann Dein neuer Dispo. Das bedeutet, dass Du keine hohen Zinsen mehr zu zahlen hast, wenn es mal etwas dicker kommt und Du allenfalls dann wieder dafür sorgst, dass dieser Betrag wieder zu Stande kommt.

Dispo heißt, dass du dein Konto immer wieder bis zu diesem Betrag überziehen kannst. Du musst dein Konto also nicht in einer vorgegebenen Zeit x wieder auf Null bringen. Bei einem Dispo besteht allerdings immer die Gefahr dass man sich daran gewöhnt und das Konto immer bis zu diesem Limit, also in deinem Fall bis -600Euro, ausreizt...

Chrissy1982  20.11.2012, 13:43

Ach ja, für das Minus musst du natürlich auch Zinsen zahlen.

Nun ja, wenn Du einen Dispo von 600 Euro hast, und den (durch z.B. Kauf des Sofas) voll ausschöpfst, hast du danach einen Kontostand von -600 Euro. Kommt dann dein Gehalt (z.B. 1000 Euro), wird dein Konto ausgeglichen und du hast einen Kontostand von +400 Euro. Für die Zeit, wo das Konto "im Minus" war, musst du allerdings Dispozinsen bezahlen (ca. 12%).

Mit der Gewährung eines Dispo-Kredites kannst du jederzeit dein Konto bis zur vereinbarten Summe überziehen. Dafür wird dann ein in den Geschäftsbedingungen ausgewiesener Zinssatz fällig. Dieser Zinssatz liegt in meinem folgenden Beispiel bei 15 % und wird nur für die "wirklichen" Minusgelder gerechnet. Wenn du also mit einer Summe von 500 Euro 4 Tage lang im Minus bist, bis dann das Gehalt kommt, zahlst du auch nur für diese 4 Tage "Überziehungszinsen".

So rechnest du deine Dispo-Zinsen aus:

Zinssatz mal Minussumme auf dem Konto mal Anzahl der Tage/365, die du im Minus bist...

15/100 x 500 € x 4/365 = 0,82 € Überziehungszinssen.

altermann58  20.11.2012, 16:46

Beachte: Der Tag, an dem du überziehst und auch der Tag, an dem du ausgleichst, werden bei Ermittlung der Zinsen mitgerechnet!

Bei meiner Bank geht das auch online.