Was misst der Wärmemengenzähler?
Hallo zusammen, ich habe eine Frage zum Wärmemengenzähler. Wir haben eine neubauwohnung gekauft. Wir haben eine Fußbodenheizung mit Luftwärmepumpe. Wir wohnen in einem 3 Familienhaus. Der Bauträger hat vor 10 Tagen Wärmemengenzähler für die Heizung angebracht. Er meinte zu mir das es nur für die Heizung ist. Warmwasserzähler ist bei mir in der Wohnung. So ich habe die Thermostate in jedem Zimmer auf null stehen weil es so schon 21 grad in den Zimmern ist. Wenn ich auf den Wärmezähler schaue steht da 200kw?? Da müsste doch eigentl. null stehen weil ich ja nix verbrauche?! Hat sich der Bauträger vertan? Das wäre dann ja ein verbrauch von knapp 4 € am tag? Da spart man ja nicht wirklich durch die Luftwärmepumpe. Zumal ich ja eigentl. keine Heizung am laufen habe? Da frag ich mich was wäre wenn die Heizung im Winter überall am laufen sind?
Weiß einer von euch wie sowas sein kann? Ich habe ihn mal drauf angesprochen er meinte zu mir auch wenn die aus ist es läuft trotzdem. Sehr komisch. Vllt kann mich ja einer von euch aufklären. Vielen dank schonmal für die Antworten.
3 Antworten
Ein Wärmemengenzähler erfasst den Volumenstrom und die Temperaturspreizung zwischen Vor- und Rücklauf und ermittelt so den Verbrauch. Wenn also Wasser durch die Leitung strömt und im Vor- und Rücklauf unterschiedliche Temperaturen vorliegen, gilt dies als Verbrauch und wird erfasst.
Also am besten einfach mal Prüfen, ob diese Bedingungen (Temperaturunterschied und Wasserbewegung im Rohr) vorherschen, auch wenn alle Heizkörper abgesperrt sind. Es kann sein, das irgendwo eine Überströmung vorgesehen wurde (hätte wenn vor dem Wärmemengenzähler gehört) oder ein Heizkörper nicht schließt.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Wärmemengenzähler nicht auf 0,00 Stand, als dieser montiert wurde. Gibt es hierfür evtl. ein Beleg (ggf. sogar am Wärmemengenzähler vorhanden?)?
Wärmemengenzähler messen Energie (kWh).
Hat jede Wohnung eine Luftwärmepumpe(LWP) oder existiert ein zentraler Wärmeerzeuger(WE)? Ist es eine vollmodulierende LWP, die mit Außenluft arbeitet, oder eine Abluft-WP?
Hier kann es viele Ursachen geben.
LWP sind grundsätzlich sehr geeignete WE, allerdings mit Abstand die sensibelsten. Bedeutet sorgfältigste Planung, Dimensionierung und Ausführung der Anlage. Bei Bauträgern leider eher selten, wie ich als Gutachter häufig feststellen muß
Mit gut geplante Anlagen können aus 1 kWh verbrauchter Energie, 3,5..3,8 kWh nutzbare Energie erzeugt werden.
U.U. liegt ein Mangel vor.
Bei Kaufobjekten zählt primär, was im Vertrag vereinbart wurde. Wenn hier keinerlei Vereinbarungen hinsichtlich Energieeffizienz bzw. -verbrauch getroffen wurden, dürfte es allerdings etwas schwierig werden.
Ggf. lässt sich eine Baurechtsverletzung (EnEV), oder wenn KfW Förderung in Anspruch genommen wurde, Subventionsbetrug nachweisen.
Die Einstellungen von Raumthermostaten auf Mindestwert müssen nicht zwangsläufig eine hydraulische Wärmeversorgung unterbinden.
Die beobachteten RT 21°C können durchaus auch auf Leckvolumenströmen basieren. Das registriert selbstverständlich der NE bezogene WMZ. Diesen Verbrauch muss der Nutzer auch selbstverständlich zahlen.
Ob das Gesamtkonzept für den einzelnen Nutzer insgesamt tatsächich wirtschaftlich sinnvoll ist, würde ich bezweifeln.
Eine Frage hätte ich noch. Was mir an den Wärmemengenzählern aufgefallen ist ich und mein nachbar haben fast den gleichen verbrauch in Kw. Nur bei ihm steht das doppelte an kubikmetern wie bei mir. Bei mir sind es 200kubik bei ihm 400. was hat das zu bedeuten?
Keiner eine Idee?
Erstmal vielen dank für die Ausführlichen Antworten. Wir haben eine Luftwärmepumpe die mit Außenluft arbeitet und alle Wohnungen versorgt. Das Haus wurde nache Enev gebaut. Die Einstellung wurde vom Fachbetrieb übernommen wo die Heizung gekauft worden ist. Der Verbrauch scheint also nicht i.O zu sein?