Warum müssen wir uns an Gesetze halten?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Absolut falsche Fragre, denn der Umstqand, daß es eine Gerichtbarkeit gibt, zeigt schon, daß Du dich icht daran halten mußt, sondern nur it Sanktionen rechnen darfst, falls Du dich nicht daran hältst. Deshalb wäre die einzig korrekte Frage, weshalb man Rechtsverstöße von Dir ahnden dürfe.

Die einfachrechtlichen Gesetze sind im Wesentlichen Ausformungen der Grundrechte jedes Menschen und ein Weg, auf Basis einer gesellschaftlich mehrheitlich vertretenen Ethik diese Grundrechte umzusetzen. Damit sollen sie sicherstellen, daß jeder, der die Rechte, die er für sich in Anspruch nimmt, auch anderen zugesteht.

Man muß dich nicht auffordern, deine Zustimmung abzugeben, sondern hier wirkt auch konkludentes Handeln. Jedes Recht, welches Du hier für dich in Anspruch nimmst, sei es auf Leben, Gesundheit oder Freiheit, gesteht diese Rechte auch jedem anderen zu, denn Rechte entstehen aus eingegangenen Pflichten, nicht umgekehrt. Solltest Du das Rechtssystem nicht für Dich akzeptieren, kannst Du entweder mit den Füßen abstimmen, denn dann ist es eine Ablehnung der Gesellschaft, aber es wäre dann auch inkonsequent, deren Errungenschaften wie Straßen, Internet etc. zu nutzen, Dich eingliedern oder aber entgegen den Gesetzen handeln und Sanktionen damit billigend in Kauf nehmen.

Der Gedanke der Demokratie war nie, daß nur der die Gesetze zu achten habe, der diesen auch zugestimmt habe, sondern daß die Gesetze, denen die Gesellschaft mehrheitlich zustimmt, für alle Bürger gleich gelten sollen. Erst über die Gleichheit in der Anwendung wird Willkür ausgeschlossen, was auch die Grundberechtigung für Art. 3 Abs. 1 GG ist.

collin12345 
Fragesteller
 16.09.2018, 13:06

Sorry, dass die Antwort jetzt erst kommt, aber ich wurde für 24 Stunden gesperrt, weil ich mich darüber aufgeregt habe, dass mich Leute hier als Nazi beschimpft haben und ich denen meine Meinung über Vorurteile gegeigt habe.. Das einzige was ich mir zu schulden kommen lasse ist, nicht alles ungefragt zu akzeptieren :D Also zu hinterfragen, warum ein spezifischer Sachverhalt existiert. naja.. die Kommentare hab ich gemeldet und sind jetzt weg... Nun zu deiner Antwort.

Danke. Genau danach habe ich gesucht. Hast auch den Stern bekommen.

PolluxHH  16.09.2018, 13:37
@collin12345

Kein Problem, aber eines: Größe ergibt sich auch gerade daraus, wie man mit solchen Kommentaren umgeht. Weshalb ausfallend werden, wenn man sachlich bleiben kann, denn im anderen Fall stellte man sich auf die gleiche Stufe. Einfach den Spiegel vorhalten ist meist die beste Strategie (und man macht sich dadurch nicht angreifbar, läuft nur Gefahr, für arrogant gehalten zu werden). Wenn man sich "echauffiert", gibt man in den Augen Dritter ein Stück weit Recht, doch es wäre doch weit besser, mit einem Grinsen die bereitgelegte Kleidung erst gar nicht sanzuziehen, weil das nicht der eigene Stil ist. Umgekehrt aber kann man es schlich dazu nutzen, den anderen ihren gezeigten Stil (z.B. die Nachfrage, wie man darauf käme, daß eine über einen unzulässigen Analogieschluß gebildete Meinung eine hinreichende Berechtigung sei, andere zu beleidigen).

Und das mit den Reichsbürgern (das sind keine Nazis, da ganz andere Ansätze vertreten, ich hatte ur "Reichsbürger" gelesen) solltest Du verzeihen, denn das wäre ein reiner (unzulässiger) Analogieschluß, da sich Reichsbürger teils genau dieser Argumentation bedienen und es nicht wenige gibt, die hinter einer Frage wie deiner Reichsbürger-Propaganda aufgrund dieser Übereinstimmung vermuten.

Danke übrigens für den Stern :) und entschuldigen brauchst Du dich nicht. Ich bin es eher gewohnt, daß meine Beiträge vom Fragenden vollständig unkommentiert bleiben, also auch ohne "Hilfreich" oder "Danke".

collin12345 
Fragesteller
 16.09.2018, 14:46
@PolluxHH

Ich mag deine Wortgewandtheit :D Ich drücke mich zwar auch oft etwas gehobener, aber deine Erlesenheit am Vokabular habe ich noch nicht :D

Ich war nicht Wirklich ausfallend.. Vielleicht sehr gemein, aber (zumindest) nicht vulgär...

Das eigentliche Problem ist leider einfach, dass die breite Masse zu schnell subjektiv wird und diverse Sachverhalte einfach nicht Objektiv behandeln kann, sobald diese nicht mehr den allgemein-gesellschaftlichen moralischen Vorstellungen entspricht. Es heißt, dass "Objektivität" von einem Menschen nie möglich ist, weil dieser immer eine eigene Meinung darüber hat, Allerdings muss ich einfach aus Erfahrung sagen, dass man seine eigene Meinung dennoch außer Acht lassen kann.

Ich beschäftige mich z.B. generell mit moralischen Wertvorstellungen der Gesellschaft. Nehmen wir jetzt mal als Beispiel Schönheitsoperationen.

Schönheitsoperationen sind (wenn man jetzt mal den Mode- und Filmbereich außer Acht lässt) verwerflich, beziehungsweise von den meisten Menschen verachtet. Im Gegenzug dazu, wird man meist wegen Ästhetischen Gründen diskriminiert.

Was ist nun moralisch verwerflicher?

Eine Schönheitsoperation zu machen, oder in einer Gesellschaft zu leben, in der man sich in seinem eigenen Körper, so wie er ist, nicht mehr wohl fühlen zu können?

PolluxHH  16.09.2018, 15:49
@collin12345

Die mangelnde Objektivität nimmt zu, was auch schon in den Begriff der "Postfaktischen Gesellschaft" zusammengefaßt wurde. Richtig, Objektivität ist nicht möglich, aber durchaus logisches Denken, welches erlaubte, alle über den Sachverhalt andenkbaren Optionen anzudenken, wobei es ein gutes Prinzip ist, zunächst nach entschuldigenden Tatbeständen zu suchen, statt gleich die Person negativ zu belegen. Dadurch könnte man auch leicht erkennen, welche Informationen fehlten, um sich in Bild machen zu können. Hinzu kommt ein verstärkt undifferenzierter Sprachgebrauch. Kommunikation und Meinungsbildung findet zunehmend auf der Ebene eines Scheinkonsenses mit leeren rhetorischen Worthülsen und (unzulässigen) Analogieschlüssen statt, z.B. beim Thema "soziale Gerechtigkeit".

Wir leben in einer Gesellschaft, in der es auch zunehmend strafwürdig wird, nicht innerhalb kurzer Zeit auf eine Textnachricht zu reagieren, unabhängig von den Gründen, weshalb man nicht reagiert hat. Das erfaßt auch Nachrichten wie "Komme gerade vom Klo und will jetzt einen Kaffee trinken". Echt frech,nein, mißachtend, nicht sofort alles stehen und liegen zu lassen, um auf diese tiefgründige und sehr persönliche Message zu reagieren.

Heute geht es eher über die subjektiv-emotionale Schiene. Meine Meinung ist Fakt, damit alles falsch, was nicht meiner Meinung entspricht. Das wird dann auch noch, besonders wenn man Abweichungen "links liegen" läßt, ohne sie zu beachten, gerne als Toleranz verkauft (aber tolerant brauche man nur gegenüber einer richtigen Meinung sein, da aber nur die eigene Meinung richtig sei, müsse man gegenüber abweichenden Meinungen nicht tolerant sein). So wurde in den 90ern auf Aufforderung vom Podium in deier Diskussion über Wasserkraft aus Norwegen jemand als reaktionärer Boykotteur einer ökologischen Erneuerung aus dem Saal geprügelt, weil er es gewagt hatte zu fragen, ob schon geklärt sei, wie sich das Magnetfeld um ein einadriges Gleichstromkabel auf die Meereslebewesen auswirke.

Toleranz bedeutet (für mich) in erster Linie gerade, seine eigene Meinung nicht wertend einzubeziehen, sondern die logische Geschlossenheit der anderen Meinung zu betrachten, um zu erkennen, wo in der Axiomatik die Unterschiede begründet sind. Eine Meinung, die auf unwahren Tatsachenbehauptungen beruht, fält m.E. nicht unter das Toleranzgebot.

Und zur Schönheitsoperation. Bei dem Thema wäre zunächst das spezifische Sozialverhalten unter Frauen zu analysieren, doch das spare ich mir lieber. Bei Männern, außer das Ergebnis wird als unästhetisch empfunden, ist es eher kein Thema (außer es machen Männer, dann kommt wieder altes Rollendenken zum Tragen). Optik war aber gesellschaftlich schon immer wichtig, nicht nur heute, nur heute hat man Möglichkeiten, darauf einzuwirken, was dann instinktiv wie eine Art Täuschung empfunden wird.

Hier muß sich der sozial noch in der Steinzeit verhaftete Mensch dann doch ein wenig weiter entwickeln fürchte ich, denn so wäre es eine unangemessene Anforderung, von Menschen Geschlossenheit zu erwarten. Es ist gerade die Natur des Menschen, eigene Belange über die anderer zu stellen. Das eigene iPhone ist immer wertvoler als das des Anderen, die Rechte der eigenen Kinder stehen höher als die Rechte der Kinder anderer etc., was um so mehr gesellschaftlich gelebt wird, je stärker die Gesellschaft emotional geprägt ist, denn unzureichend rational gefilterte Emotionalität ist impulsgetrieben, statisch, dichotom und monokausal.

Weil man davon ausgeht, dass du als Mensch das Grundbedürfnis hast ein Teil der Gesellschaft zu sein. Und um dich selbst und die Gesellschaft vor Willkür und Unrecht zu schützen gibt es Gesetze, an die sich jeder zu halten hat.

Das Gesetz ist neutral und du kannst dich glücklich schätzen in einem Land zu leben, in dem das Gesetz derart geachtet wird und du somit auch als ein normaler Bürger gehört umd geachtet wirst.

Mit der Geburt bist du halt rechtsfähig.

Oder soll ich mal vorbei kommen, deine Sachen klauen, Spaß mit deiner Mutter haben und dir anschließend eine auf die Zwölf geben und du kannst nichts machen ???

Es steht dir frei jederzeit zu gehen und den Staat zu verlassen.

Du musst dich nicht dran halten. Aber du musst in Kauf nehmen das du ärger kriegst wenn du das nicht tust.

Man muss dich. Nicht extra beten zu gehen. Die Vereinbarung ist: wenn du hier sein willst musst du dich an die Gesetze halten.

Und dazu braucht man nicht dein Einverständnis.

Die rechtliche Grundlage dafür, dass Gesetze für jedermann, also auch für dich, gelten, findest du in Artikel 3 des Grundgesetzes, wonach alle vor dem Gesetz gleich sind. Du kannst Gesetzen nicht zustimmen oder sie ablehnen, weil dies dem Gleichheitsgrundsatz widersprechen würde.