Warum ist Jaguar (Auto) so günstig?

9 Antworten

Man kann durchaus auch gut aussehende, schnelle Autos zum günstigen Preis anbieten, wenn sie Massenware sind. Anderes gutes Beispiel ist der Mustang.

Jaguar mag in der Tat viel Technik, hochwertige Materialen, starke Motoren und sonstigen Luxus liefern, ist aber bei den meisten Modellen Massenware vom Fließband.

Jetzt musst du sehen, was kostet ein Fließbandauto mit allen Materialien und Arbeitsstunden gemessen am Verkaufsbreis: Einen Bruchteil! Klar, Rücklagen für Garantiefälle und Rückrufaktion, Verwaltungsapparat (andere Abteilungen die nicht aktiv schrauben aber trotzdem davon mit bezahlt werden müssen) und Werbung wollen bezahlt werden und am Ende will man auch noch Gewinn machen.

Man kann den Preis endlos hochtreiben, wenn man ein tolles Produkt hat. Die Eigentümer, damals Ford, heute die indische Tata, sehen das wohl etwas anders, halten die Marge niedriger, verkaufen aber dafür mehr. Umsatz und Gewinn über Masse.

Fertig ist eine typische gehobene Luxus-Mittelklasse, die im Preissegment von Audi, BMW, Mercedes oder Lexus mitspielt.

Jetzt hat Jaguar einen sehr schlechten Ruf. Dass ausgerechnet der in einer anderen Antwort erwähnte X-Type so schlecht gewesen sein soll, will ich so nicht stehen lassen. Der basiert auf der Plattform des durchaus zuverlässigen Mondeo Mk2 ab 2000 (nicht zu verwechseln mit dem Mondeo 2 als Facelift des Mk1 um 97), wenn er auch die Qualität seines damaligen Konzernbruders tatsächlich nicht ganz erreicht hat. Da schwingt eher mit, "Luxusauto auf Brot-und-Butter-Plattform" oder "4-Zylinder in einem Jaguar" mit, und dass Ford damals selbst ein Imageproblem hatte, weil der Mondeo Mk1 tatsächlich nicht das Vorbild an Haltbarkeit war, gerade die ersten Zetec-Motoren.

Viel mehr sagt man schon seit den 70ern, fußend auf dem E-Type, einen Jaguar braucht man immer zweimal, einer steht in der Werkstatt, mit einem kann man ein bisschen fahren. Sowas hängt einem ewig nach. Auch so kam die Qualität nie an die damaligen (auch die lassen ja nach) Mercedes ran, mit denen man Taxis mit kleinen Zahlen auf dem KM-Zähler weil die führende Million nicht mehr auf den Zähler passt, verbindet.

Auch Jaguar hat mittlerweile an der Qualität gearbeitet und dürfte in der Zuverlässigkeit aber auch in den Tücken der modernen Technik mit den gleichen Tugenden und Problemen daher rollen, wie eine deutsche oder japanische Premium-Klasse.

Jetzt wird das Ding zu einem erträglichen Preis weil Massenware statt Einzelfertigung von Hand angeboten, der seit den 70ern durchgehend schlechte Ruf hängt ihnen heute noch nach, die Gebrauchtpreise halbieren sich schon, sobald du das Kennzeichen dranschraubst, dank schlechtem Ruf und immer stärkerem Bewusstsein für Verbrauchswerte (immer mehr Leute denken in Spritmengen statt PS) geht der Wertverfall ungebremst weiter und spätestens als junger Gebrauchter steht da ein Nobel-Hobel zum Dacia Kassengestell-Tarif.

Havenari  22.06.2018, 08:10

Jepp, was den X-Type angeht, bin ich bei dir. Der war schon relativ solide - den miesen Ruf hat sich die Marke in den Jahrzehnten davor zurecht erworben. So konnte ich mir vor einigen Jahren das Vergnügen erlauben, einen Jaguar zu kaufen - vergleichbare BMWs oder Benze hätten annähernd das Doppelte gekostet.

Jaguar gehört hier in Deutschland zu den Exoten (bei eher kleine Zulassungszahlen), es gibt wenige Marken-Werkstätten, teure Ersatzteile und qualitativ sind diese Fahrzeuge auch nicht unbedingt der Hit.

Also Jaguar ist nicht generell billig.... es gibt beliebte die neuen und die wirklich Alten.... alles dazwischen ist nur mäßig beliebt...

Also S-Type, X-Type, XJ usw hat es inzwischen ziemlich erwischt....

Also die Jaguar die so zwischen Klassik und Moderne liegen mit ihren rundlichen Formen denen man noch ansieht das es Jaguar ist.... die sind sehr unbeliebt.

Teuer im Unterhalt, Serve kostet viel, Reparaturen sind aufwändig, Teile sind teuer. Zudem gelten sie (wohl zurecht) als als unzuverlässig.

Technisch sind die also so lala, die Verarbeitung ist aber durchaus gut also vom Innenraum das Leder ist sauber genäht, Spaltmaße passen usw

Hallo!

Die niedrigen Preise für gebrauchte Jaguars ist mit dem schlechten Ruf der Marke, der mit bis vor 10-15 Jahren tatsächlich oftmals grenzwertiger Qualität und dubioser Zuverlässigkeit der Modelle (der XJ war gerade noch gut bzw. wurde mit den Jahren immer besser, X- und S-Type aber waren wirklich mies) zusammenhing, sowie dem daraus resultierenden Wertverlust zu erklären.

Deswegen - und wegen ihrem schwierigen Image sowie den hohen Ersatzteil- und Kundendienstkosten sowie der geringen Anzahl von fachkundigen Werkstätten - sind die Wagen gebraucht im Verhältnis preiswert. Allerdings drohen auch bei gepflegt wirkenden Erste-Hand-Modellen oft enorme Folgekosten, da ist ein Mercedes oder BMW deutlich berechenbarer.

Jaguar gilt als qualitativ eher mäßig gut, es soll an Zuverlässigkeit mangeln - jedenfalls war das früher so, wie es heute steht, weiß ich nicht sicher...

Ist der Ruf erst ruiniert...

T3Fahrer