Waren im alten Rom Drogen verboten?

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Sicherlich nicht alle, berauschende Mittel wurden eiegtnlich seit dem sie netdeckt wurden, shcon immer zu jeder Zeit und in fast jeder Kultur konsumiert. Hab hier mal einen interessanten Forumsbeitrag gefunden:

http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?t=9562

Es hat anscheinend im alten Rom ein Verbot des Weinkonsums für bestimmte Bevölkerungsgruppen gegeben.

Nach Athenaios 10, 429 B war das Trinken von Wein für Sklaven/Sklavinnen, freie Frauen und junge (bis zum Alter von 35 Jahren) freie Männer verboten.

ein Weinverbot für Frauen erwähnen auch:

Marcus Tullius Cicero, De re publica 4, [6] (4) [VI]; Dionysios von Halikarnassos, Rhomaïke Archaiologia (Ῥωμαϊκὴ Ἀρχαιολογία; Römische Altertümer; lateinischer Titel:Antiquitates Romanae) 2, 25, 6; Athenaios 10, 440 e - 441 a= Polybios 6, 2; Plutarch, Synkrisis Lykourgou kai Numa (Σύγκρισις Λυκούργου καὶ Νουμά; Vergleich zwischen Lykourgos und Numa; lateinischer Titel: Comparatio Lycurgi et Numae 3, 5; Plutarch, Aitia Rhoaïke (Αἴτια Ῥωμαϊκά; Römische Ursprünge/Fragen; lateinischer Titel: Quaestiones Romanae) 265 B (Ἠθικά/Moralia 6); Plinius, Naturalis historia 14, 90; Claudius Aelianus, Poikile historia (Ποικίλη ἱστοϱία; Bunte Geschichte; lateinischer Titel: Varia historia) 2, 38 (Weinverbot für Frauen bis 35 Jahren); Gellius, Noctes Atticae 10, 23,1 – 3 (Cato), Valerius Maximus 2, 1, 5; 6, 3, 9; Tertullian, Apologeticum 6, 4; Servius zu Vergil, Aeneis 1, 737

Einige der Autoren füren dieses Weinverbot auf den sagenhaften Stadtgründer Romulus zurück. Angeblich drohte Todestrafe. Es wird auch erzählt, Frauen hätten Verwandten zu küssen, damit am Geruch kontrolliert werden kann, ob das Verbot eingehalten worden ist.

In der Königszeit und in der Zeit der frühen Republik hat es also vielleicht eine strenge Norm für Weinkonsum bestimmter Bevölkerungsgruppen gegeben. Schon in der späten Republik ist aber anscheinend eine Lockerung eingetreten oder ein Verbot in der Praxis nicht mehr beachtet worden.

Übermäßiger Weinkosum ist im antiken Rom wohl der häufigste Drogenkonsum gewesen. Wein (griechisch: οἶνος [oínos] lateinisch: vinum) war als Getränk verbreitet und ziemlich leicht zugänglich. Wein war damals unvermischt das Getränk mit dem höchsten Alkoholgehalt. 17, 5 Prozent Alkoholgehalt war eine natürliche Obergrenze, weil es danals keine Destillationsverfahren gab. Nach Schätzungen hat ein männlicher Stadtrömer täglich 0, 8 – 1 Liter Wein getrunken, Frauen die Hälfte. Bier (zythum, cer(e)visia) hat sich nicht überall durchsetzen könnnen. Plinius, Naturalis Historia 14, 37 (vgl. auch 14, 142) beschreibt Auswirkungen übermäßigen Weinkonsums.

Mohn (griechisch: μήκων [mekon]; lateinisch: papaver) wurde zu medizinischen Zwecken eingesetzt, vor allem Mohnsaft als Schmerz- und Schlafmittel. Mohn enthält 35 Alkaloide, der Hauptwirkstoff ist Morphin. Aus Mohn kann Opium gewonnen werden.

Pedanios Dioskurides, Peri hyles iatrikes (Περὶ ὕλης ἰατρικῆς; Arzneimittellehre/Heilkunde; lateinisch: De materia medica) 4, 73 WELLMANN berichtet, gelegentlich seien Rauschmittel auch als Aphrodisiaka oder allein der angenehmen Rauschwirkung wegen eingenommen worden.

Hanf (griechisch: κάνναβις/κάνναβος[kannabis/kannabos]; lateinisch: cannabis/cannabus) war bekannt. Herodot 4, 73 – 75 beschreibt berauschende Wirkungen durch Hanfsamen bei den Skythen. Plinius, Naturalis Historia 20, 259 schreibt, es werde gesagt, der Samen von Hanf mache Männer zeugungsunfähig. Als medizinische Verwednungen gibt er an, der Saft der Hanfpflanze treibe die Würmer und alle anderen Kreaturen aus den Ohren und die in Wasser gekochte Wurzel verschaffe Erleichterung bei Krämpfen der Gelenke, Gicht und heftigen Schmerzen.

Literatur:

Karl-Heinz Leven/Christian Schulze, Sucht. In: Antike Medizin : ein Lexikon. Herausgegeben von Karl-Heinz Leven. München : Beck, 2005, Spalte 835 -837

Spalte 835 - 836: „Antike Quellen notieren detaillierte Beobachtungen zu den ruinösen Folgen wiederholter o. übermäßiger Einnahme bestimmter Rauschdrogen v. a. des ↗ Weins (Cass. Fel. 62. Rose 154 [physische und psychische Motive], Plin. NH 14, 137 [mit Hinweis auf soziale Folgen]), seltener zu Opium (↗ Mohn). ↗ Hesiod sah als Folge der Trunk-S. einen Zustand ähnlich dem Wahnsinn, einhergehend mit einer Lähmung v. Füßen, Händen, Zunge u. Verstand (F 21 RZACH); Galen vergleicht die Trunk-S. mit einer Art «Wahnsinn» (gr. phrenitis) (Com. Sec. Hp. 54. K 7, 663 f.). Dennoch fehlen eindeutige gr- u. lat. Termini für ‹Abhängigkeit›, ‹Trunk-S.› o. ‹Alkoholismus›. Der übermäßige Konsum ↗ Alkohol enthaltender Getränke u. der folgende Rauschzustand wurde mit dem unspezifischen Wortfeld «Betrunkenheit» (gr. mēthē, oinophlygia, kraipalē, kōthōnismos) erfaßt. Im Lat. unterschied man sprachlich zwischen dem aktuellen Zustand der Betrunkenheit (ebrietas) u. der gewohnheitsmäßigen Trunk-S. (ebriositas) (Cic. Tusc. 4, 27).“

o. = oder  

v. a. = vor allem  

Cass. Fel. = Cassius Felix Cassian  

Plin. NH = Plinius, Naturalis historia  

S. = Sucht  

v. = von  

gr. = griechisch(e)  

lat. = lateinisch(e)  

Com. Sec. Hp. = De comate secundum Hippocratem

„Die Unterschiede zwischen der antiken Sicht u. dem modernen Verständnis v. Sucht sind groß: Die Antike faßte Suchtphänomene meist nicht als Krankheit auf – dies ist eine Erkenntnis des 19. Jh. (der Begriff ‹Trunksucht.› erstmals verwendet 1819, ‹Opiumsucht› 1836) - , sondern, wenn überhaupt, als einen moralischen Defekt. Die Stärke des Drogenkonsums wurde als willentliche Entscheidung des einzelnen angesehen (vgl. Sen. Ep. 83, der Trunk-S. als «freiwilliges Verrücktsein» [lat. voluntaria insania] ablehnt, dies besonders ausgeprägt im christl. Kontext. So galt in Anlehnung an das Neue Testament (Lk 21, 34) Trunk.-S. als eines der Hauptlaster u. mögliche Ursache für den Ruin eines Staatswesens (Nic. Chon. Hist. 541, 54 – 56 V. DITTEN). Zudem war die Rauschdrogen.-S. wahrscheinlich kein Massenphänomen, da die Antike v. a. ‹harte Alkoholika› mangels Destillationsverfahrens nicht kannte, Wein meist mit Wasser verdünnt wurde (lat. vinum dilutum), Folgen der Trunkenheit gesellschaftlich u. z. T. legislativ geächtet waren o. Opium meist nur einer v. zahlreichen (u. damit die Wirkung abschwächenden) Medikamentenbestandteilen war.“

Sen. Ep. = Lucius Annaeus Seneca, Epistulae morales ad Lucilium  

christl. = christlichen  

Lk = Lukas  

Nic. Chon. Hist. = Nicetas Choniates, Historiae  

z. T. = zum Teil

Iris Ritzmann/Karl-Heinz Leven, Mohn. In: Antike Medizin : ein Lexikon. Herausgegeben von Karl-Heinz Leven. München : Beck, 2005, Spalte 624 – 626

Spalte 625: „Der in med. Schriften erwähnte «Saft des M.» (gr. opos mēkōnos, mēkōnion) auch «M.Tränen» (lat. papaveris lacrimae) genannt, wirkte als Mittel gegen ↗ Husten, stopfend bei ↗ Durchfall, weiterhin schmerzlindernd u. einschläfernd (gr. hypnopoios) (Hp. Vict. 2. 25.L 6, 544; Hp. Mul. 2, 201. L 8, 386; Cels. 5, 25, 1. Dsc. 4, 64 3f.. Galen empfahl Schlaf-M. bei schlimmen Schmerzen u. nannte ihn das stärkste Mittel, um Betäubung und Schlaf willentlich herbeizuführen (Comp. Med. sec. Loc. 9, 5. K 13, 273). M. war auch Bestandteil vieler zusammengesetzter Mittel, so des ↗ Theriak.“  

med. = medizinischen  

M. = Mohn  

gr. = griechisch  

lat. = lateinisch  

u. = und  

Hp. Vict. = Hippocrates, De diaeta II  

Hp. Mul. = Hippocrates, De mulierum affectibus

Cels. = Aulus Cornelius Celsius

Dsc. = Pedianus Dioscuridis

Comp. Med. sec. Loc. = Galen, De compositione medicamentorum secundum locos

„Vereinzelte antike Nachrichten, so bzgl. ↗ Marc Aurels über eine (vermeintliche) körperliche Abhängigkeit v. M.-Präparaten sind kaum unter den modernen Begriff der ↗ Sucht zu fassen.“

bzgl. = bezüglich

v. = von

Christian Schulze, Rauschmittel, In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 10: Pol - Sal. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2001, Spalte 791 - 795

Karl-Wilhelm Weeber, Neues über die alten Römer : von A wie Aftershave bis Z wie Zocker. Darmstadt : Theiss, 2015 , S. 49 – 52 (Drogen)

Voll der Text ne

Alkohol und Opium war deffintiv bekannt und wurde konsumiert,Cannabis war ebenfalls bekannt es wäre wohl naiv anzunehmen die Römer wussten von der wirkung nix,allerdings lässt sich das nicht zweifelsfrei belegen.