Wahlpflicht oder Wahlrecht ?

Wenn es ein Kreuz "Enthaltung" gäbe, würde ich eine Wahlpflicht für sinnvoll erachten. Viele die ich kenne beschweren sich immer nach den Wahlen, sind aber selbst nicht wählen gegangen. Oft werden die unter 40 Jährigen von den über 40 Jähren einfach überstimmt, weil viel mehr ältere Menschen und Senioren wählen gehen, als Junge.

Zudem würde ich eine Art "Tendenz-Wahl" für 14 bis 17 Jährige als sinnvoll erachten, die die richtige Wahl leicht beeinflusst. Viele Jugendliche würde zu so einer Wahl gehen.

Was bei einer fehlenden Wahlpflicht passiert hat man in Großbritannien gesehen. Die treten aus der EU aus obwohl bei einer Wahlpflicht das Ergebnis anders ausgesehen hätte. Manchmal muss man Menschen zum richtigen Handeln zwingen. :-)

LG Knom

Die Wahl ist ohnehin eine Farce.

Erstens ist es so, dass man in Deutschland Parteien wählt, die wiederum einen Kanzler stellen, der dann sein Kabinett auswählt, das dann die restlichen Posten belegt. Wirklichen Einfluss hast du darauf nicht und die wenigen Direktmandate, die du wählen kannst, fallen da kaum ins Gewicht.

Zweitens krankt es bereits am Grundsystem. Wenn du z.B. im Bauamt deiner Statt arbeitest und dich in deinen Stadtrat wählen lassen willst, dann kommt Bauunternehmer Heinz-Huber und sagt, dass er deine Wahl fördert, wenn du sein Ackerland zu Baugrund erklärst. Entweder gehst du also darauf ein oder du wirst nicht gewählt. Bedenke aber, dass Heinz-Huber viele Leute kennt. Und letztlich gelingt es dir nur auf diese Weise dann in den Landtag und später in den Bundestag gewählt zu werden. Und so ziemlich jeder der da im Bundestag arbeitet, hat mittlerweile so viel Dreck am Stecken, dass er oder sie diesen ganzen Lobbyisten auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. Und wenn du da irgendwann nicht mehr mitspielst, dann werden halt plötzlich Kinderpornos auf deinem Laptop entdeckt.

Genau genommen ist es also völlig egal, wen du wählst, weil die Lobby so ziemlich alle Politiker am Sack haben, auch die Grünen, die übrigens immer noch hervorragende Kontakte zur Waffenlobby haben. Und die einzigen, die gegen dieses kranke System vorgehen und diesem System tatsächlich gefährlich werden könnten, ist traurigerweise die AfD. Damit kommt zur Wahl zwischen Pest und Cholera nur auch noch die Wahloption Ebola hinzu. :D

Oder wie es in einem Zitat so schön heißt: "Würden Wahlen etwas ändern, wären sie längst verboten."

Die Wahl ist geheim.

Wenn das so bleiben soll, dann können wir nur feststellen, ob derjenige in das Wahllokal ging, sich einen Stimmzettel geben lies und den verschlossenen Unschlag in die Urne steckte. Ob er an der Wahl teilnahm oder eine ungültige Stimme (dazu zähle ich auch einen leeren Stimmzettel) abgab, das weiß niemand.

Was wäre dadurch gewonnen?

Ich bin bisher immer ins Wahllokal gegangen (oder habe Briefwahl gemacht), aber manchmal habe ich einen ungültigen Stimmzettel abgegeben.

Wahlrecht = freie Wahl?

ist verfassungsmäßiger Grundsatz! Das steht da nicht umsonst drinnen.

somit Wahlfreiheit

Wahlrecht ist besser.

Wahlpflicht nimmt dem Individuum die autonome Entscheidungsmöglichkeit und verpflichtet ihn auf ein Verhalten, zu dem er möglicherweise keinen Bezug hat und das ihn nicht weiter interessiert.