Sollte man dummen Menschen das Wahlrecht entziehen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein "Wahltest" wäre zumindest eine tolle Sache. Man sollte schon etwas wissen wen man wählt und warum.

Sobald man auf eine Partei klickt im Wahllokal sollten einfach mal 3-5 Fragen zu deren Wahlprogramm gestellt werden. Alles richtig? Stimme zählt. Hälfte falsch, Stimme ungültig.

Finde ich nicht. Denn auch der ungebildete Vollpfosten von nebenan hat Wünsche, auch wenn du sie nicht verstehen kannst. 

@LoparkaLisa

Spricht ja nix gegen. Deswegen kann sich auch der "ungebildete Vollpfosten" vorher über seine Partei informieren anstatt einfach blind irgendwas zu wählen.

Einer von wenigen, der meine Frage richtig verstanden hat.

Schön. Und der Grundsatz der geheimen Wahl ist am Arsch. Um es gelinde auszudrücken. Denn dann ist die Wahl überwachbar und das verstößt gegen das Grundgesetz. Und warum ein Mensch eine Partei oder eine Person wählt ist immer noch die Sache der Person selbst.

Ach ja: Wer soll denn die Fragen entwerfen? Das wäre eine Möglichkeit zur Wahlmanipulation, indem bei bestimmten Parteien besondere Fragen gestellt werden. Und schon können eine ganze Menge Leute ihre Stimme leider nicht für die Partei abgeben, die sie wählen wollen. Schade...

@ichbinich2000

Blödsinn...

Man gibt ja keinen Namen da an. Wähler tritt an Computer, klickt auf eine Partei und bekommt die Fragen. Ist auch nix anderes als bisher auch, lediglich diese Fragen kömen dazu.

Und wozu haben wir in unserem Land denn diese zig Wahlexperten? Da macht man eben einen Fragekatalog aus 50 Fragen zu jeder Partei und 5 davon werden zufällig ausgewählt. Also auch nix manipuliert.

@Kamikaze2001

Soweit ich weiß, muss man immer noch den Ausweis mitnehmen, wenn man zur Wahl geht, oder? Somit kann identifiziert werden, wer wann und wo was wählt.

Wahlexperten wissen vor der Wahl genausowenig wie jeder andere Bürger, der sich ein bisschen mit der Wahl beschäftigt. Sieh dir Amerika an, die Wahlexperten sagten, dass Trump hinter Clinton liegt. Und was war? Trump hat die Wahl gewonnen. Außerdem haben auch Wahlexperten eine Meinung, die sich in der Fragestellung wiederspiegeln kann. Und außerdem wären die Antworten aller 50 Fragen nach spätestens einer Stunde in jedem dritten Internetforum zu finden.

Du willst also eine Wahl per Computer? Sehr anzuraten in diesen Zeiten. Wird ja nur gehackt was das Zeug hält, somit ist diese Methode noch manipulationsanfälliger als alles andere, was hier vorgebracht wurde.

Und der Sinn ist mir immer noch fraglich.

@ichbinich2000

Der Ausweis dient zur Prüfung ob du wahlberechtigt bist und das wird am Eingang geprüft. In welche Wahlkabine du dann gehst oder ob du erst noch mal eine halbe Stunde die Tapete des Raumes betrachtest bevor du dann wirklich wählst, das interessiert doch keinen.

Und die "Wahlexperten" sollen ja keine Prognose erstellen bei der dann deren Erster auf dem letzten Platz landet.

Dann lass es 500 Fragen sein wenn dir das lieber ist. Von mir aus auch mit so 9live Fragen wie wer ist Vositzender des Partei xy? 1. Herr sowieso 2. Frau sowieso 3. Der Mann im Mond.

Und wozu hat unsere Uschi denn nun ihre Cybersoldaten? Sollen die das halt schützen.
Die ganze Welt funktioniert doch online, warum nicht auch eine Wahl?

Also erst einmal wirfst du hier Begriffe durcheinander. "Dumm" bedeutet, dass man von geringer Intelligenz ist. Das Gegenteil davon wäre in etwa intelligent oder schlau. Du willst also sicherlich ausdrücken es gibt dumme und schlaue Menschen. Im nächsten Schritt und völlig unabhängig von der Intelligenz verfügen manche Menschen über mehr oder weniger Bildung - was stark von dem Geburtsort und dem Einkommen der Eltern abhängig ist. Gehen wir also davon aus, dass du von dummen und schlauen Menschen ausgehst - denn von ungebildeten und gebildeten Menschen auszugehen wäre schlichtweg unfair und in jeder Hinsicht gefährlich wie auch falsch.

Ich spreche mich für ein ganz klares Nein aus. Aus den verschiedensten Gründen, z.B. könnte ich fragen, ab wann denn ein Mensch intelligent genug zum Wählen wäre:

Nehmen wir an, wir würden einen Intelligenztest machen - keinen IQ-Test, denn der wäre ungenau - also müssen wir von einer überaus hypothetischen Befragung ausgehen. Selbst wenn es diese gäbe, wäre m.M.n. vollkommen unklar wie man überprüfen will, ob die Person z.B. wirklich "dumm" ist oder ob sie bspw. unter Krankheiten wie z.B. Depressionen leidet und deswegen schlecht abschneidet - das gilt es bspw. zu bedenken. Auch der enorme Druck würde sehr intelligenten Menschen die Chance auf ihr Wahlrecht nehmen können. Und das sind nur einzelne Beispiele.

Darüber hinaus, dass das Ganze sehr relativ und unsicher wäre, wäre auch die Frage wo man denn nun ansetzt, jemanden zu einem "intelligenten Menschen" zu erheben. Letztendlich könnte ja dann auch die intellektuelle Elite sich erheben und behaupten, nur die allerintelligentesten Individuen seien zu einer Wahl berechtigt. In deinem System gäbe es kein Argument dagegen. So würden wir in einer totalen Elitenherrschaft versinken - dir sei dabei gesagt, dass Intelligenz nichts mit Anstand zu tun hat; auch ein sehr intelligenter Mensch kann grauenvolle Dinge tun und er wird sie auch tun, wenn er die Chance dazu kriegt. Insofern: Du könntest dein System höchstwahrscheinlich nicht kontrollieren, es würde wohl zu einer Minderheitenherrschaft kommen, die dann willkürlich und ungerecht wäre (auch wenn die Elite barmherzig und gerecht wäre, wäre dies eine unvermeidbare Entwicklung). Das politische System würde sich jedenfalls auch auf die Gesellschaft auswirken und wir hätten schnell eine ungleiche, ungerechte und willkürliche Gesellschaftsstruktur, die sich auch in der Schule, auf der Arbeit und im Privatleben bemerkbar machen würde. Richter würden zugunsten der Elite entscheiden, nach und nach würden immer mehr Menschen die nicht als "intelligent genug" abgestempelt würden, ihr Wahlrecht verlieren. Mit ihrem Wahlrecht früher oder später vermutlich auch andere Rechte, vielleicht sogar gänzlich.

Und damit komme ich zum nächsten Punkt. Intelligenz ist überhaupt sehr relativ: Menschen haben vor allem Talente und Fähigkeiten. Der eine ist in Mathematik sehr gut, aber schlecht im Umgang mit anderen und/oder Sprachen, Kunst oder Geschichte. Ein anderer ist sehr begabt in philosophischen Fächern, ist aber jemand, der einfach nichts von Naturwissenschaften versteht. Das ist ein sehr vereinfachtes Beispiel, da alles wesentlich relativer und schwer feststellbar ist. Es hält aber fest, dass deiner Logik nach eine Hierarchie der "Intelligentesten" vermutlich eine der Gruppen benachteiligen würden und unzählige Menschen würden durch das Raster fallen, weil ihre Talente nicht bemerkt oder nicht als nützlich beachtet werden. Zudem sind Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen auch vollkommen unterschiedlich produktiv und kompetent: Jemand, der Ehepartner, Kinder und Haus verloren hat, würde nicht in der psychischen Verfassung sein, an so einem Intelligenztest teilzunehmen - er wäre also nicht fair. Mit Sicherheit gibt es weniger und mehr intelligente Menschen, aber das als Maßstab reicht einfach nicht aus, letztendlich gilt auch: Der Mord des intelligentesten Menschen überhaupt an dem dümmsten Menschen überhaupt wäre immer noch Mord. Immer noch verabscheuungswürdig und immer noch falsch. Er dürfte in keinster Weise weniger bestraft werden, als jeder andere Mensch für jeden anderen Mord. 

Der aber wichtigste Punkt ist wohl ein eigentlich recht subjektiver:Meiner Meinung nach sollten alle Menschen allein deswegen gleichgestellt sein, weil sie nun mal gleich sind. Der Mensch selbst ist meiner Auffassung nach nicht in der Lage den Wert eines anderen Menschen festzustellen; er kann dies zwar tun, jedoch fällt die Beurteilung in jedem Fall falsch aus. Der Mensch ist nicht nur eine herkömmliche Wahre, sondern ein eigenständiges Wesen mit freiem Willen und der Möglichkeit zu denken. Er selbst kann nicht die Kategorien zur Beurteilung seines eigenen Wertes erstellen. Selbst wenn diese Eigenschaften (Denken, Wille) nicht so stark ausgeprägt sind, hat man schlicht und ergreifend nicht das recht ihm die Möglichkeit zur grundsätzlichen Mitbestimmung in der Gesellschaft zu nehmen.

Und was AfD/CDU angeht: Das Problem hierbei ist, so sehr ich beide Parteien ablehne, dass du damit in gewisser Weise auch Zensur betreiben würdest. Durch die Wahl bspw. der AfD momentan wird der Gesellschaft gezeigt, wie genau ein bestimmter Prozentsatz der Bevölkerung bzgl. gewisser Themen steht - dass sie z.T. unzufrieden ist. Du musst davon ausgehen, dass es in der Wählerschaft dieser Partei mit Sicherheit intelligente Personen gibt. Diese Personen können ein politisches Bild haben, welches vor allem durch persönliche Erfahrungen geprägt wurde - die der verschiedensten Art sein können. Menschen können extrem schlechte Erfahrungen gemacht haben und allein dadurch, gerade in der Politik auch gerne emotional, zu bestimmten Entscheidungen verleitet werden. Es bringt nichts, diese Menschen einfach dumm zu nennen und ihnen das Wahlrecht zu entziehen, denn so handelst du letztendlich nicht besser als so, wie du es an diesen Menschen kritisieren würdest.

Nein, es ist nicht durchführbar. Denn wer entscheidet, und anhand welcher Faktoren ? Alle Menschen haben interessen, auch dumme - und die haben ebenso ein recht ihr deiner Meinung nach "dummes" leben zu führen, so dumm es auch auf dich wirken mag. 

Genauso wie du mit den dummen leben musst, müssen die dummen mit abgehobenen klug.... leben ; )

Es sollte nicht sein, dass eine Schicht über die "untere Schicht" entscheidet, weil sie es ja besser wissen..  Leider ist es gewissermaßen bereits so, ohne das wir es merken . 

Dein Wunsch nach einem Entzug, wäre aber ein schlimmer nächster Schritt, in diese Richtung.

Sehr interessante Frage!

Zunächst: Was versteht man unter "Dummheit"? 

Ich meine das dies ein relativer Begriff ist, ist man Dumm weil man die komplexe zusammenhänge der Quantenphysik nicht versteht? Oder definiert man als „Dumm“ Menschen die keinen Diplom in den Händen halten?
Selbst einen IQ Test sehe ich recht kritisch gegenüber, es gibt weitaus mehr Intelligenz- Werte.


Zum anderen dürfte es mit Demokratie nichts mehr zu tun haben wenn lediglich bestimmte Menschen wählen dürften und andere nicht. Wie würde es im Parlament aussehen wenn es lediglich durch eine Interessengruppe vertreten wird? Dann gäbe es nur noch einseitige Beschlüsse, es würden kaum Gegenargumentationen fallen und vielerlei Interessen dürften nicht vertreten werden, seien diese noch so doof! 

Außerdem bin ich der Ansicht das selbst "Intellektuelle" Menschen nicht zwangsläufig rationale Wahlentscheidung treffen, ich bin mir ziemlich sicher das die AfD auch von Akademiker unterstützt wird!

Ein Beispiel aus meiner Region: "Stuttgart 21" ist aus vielerlei Argumenten ein irrsinniges Bauvorhaben, alternative Projekte währen erheblich intelligenter, dennoch hat die Bahn am Bauvorhaben aus Eigennutz fest gehalten. Durch das Referendum wurde die Situation entsprechend entschärft, selbst wenn ich vom Ergebnis nicht sonderlich positiv angetan war, konnte ich mich mit dem Ergebnis dennoch abfinden mit dem Wissen das es demokratisch entschieden wurde und das die allgemeine Bevölkerung damit leben kann. 

Zusammenfassend liebe ich unser politisches System, mit allen Fehlern und Kanten, ich meine das jeder Mensch verpflichtet ist zu wählen, den dies ist das was uns von der Monarchie unterscheidet. Selbst wenn man der Ansicht ist das gewisse Menschen bestimmte Themen oberflächlich bewertet, sollte man Sie keineswegs als "Dumm" abstempeln, sondern des besseren belehren, ansonsten ist man finde ich selbst die dumme Person die sich im Nachhinein über die allgemeine Unwissenheit der Menschen beschwert. 

Prima Idee. Ich würde die Grenze bei einem IQ von - sagen wir mal - 130 ziehen. Dann würde man auch ganz massiv bei den Wahlunterlagen sparen.