Nettoverdienst knapp 1000 Euro, Rente wird lächerlich, was tun?

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Hallo Arachnula,

gerade bei niedrigen Einkommen hat die staatlich geförderte Riester-Rente den Vorteil, dass man bereits mit geringem Aufwand die volle Zulage vom Staat erhält.

Der Mindesteigenbeitrag (Zahlbeitrag) errechnet sich wie folgt: 4% des rentenversicherungspflichtigen Brutto-Vorjahreseinkommens abzüglich Zulagen.

Der Mindesteigenbeitrag beträgt 60,00 EUR jährlich.

Die Förderung teilt sich auf in jährliche Zulagen: max. Grundzulage 154 EUR, Kinderzulage 185 EUR bzw. für ab 2008 geborene Kinder 300 EUR, sowie auch eine evtl. Förderung von bis zu 154 EUR für den Ehegatten und einem evtl. zusätzlichem Steuervorteil .

Eine weitere Möglichkeit stellt die private Rentenversicherung dar. Hier sind Sie flexibel und können bei Ablauf zwischen einer einmaligen Kapitalauszahlung oder einer lebenslangen Rente wählen. Aus steuerlichen Gründen ist eine Mindestvertragslaufzeit von 12 Jahren empfehlenswert.

Hinsichtlich der Vorsorgemöglichkeiten ist es ratsam, sich am besten umgehend und umfassend beraten zu lassen.

Viele Grüße

Hendrik Beiche, CosmosDirekt

Spät aber doch möchte ich eine kleine Ergänzung mit einfügen. Du hast sicherlich recht, wenn du sagst, dass 1000 € nicht viel sind und du hast auch recht, wenn du behauptest, dass deine gesetzliche Rente entsprechend niedrig ausfallen wird. Wie die Höhe deiner Rente aber kaufkraftmäßig aussehen wird hängt von deinem heutigem Alter ab. So ist also die Aussage von Detlef32 zwar richtig, sie entspricht aber nicht deiner echten Rentenlücke.

Du verdienst heute 1.000 € und laut Berechnung Detlef32 erhälst du eine Bruttorente in Höhe von 680 €/756 € Stand heute. Was nicht berücksichtigt ist und in jedem jährlichen Rentenbescheid nachzulesen ist, ist die Teuerungsrate, sprich Inflation. Deine gesetzliche Rente ist nicht Inflationsbereinigt und sie wird weiterhin gekürzt. Die Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 67 und demnächst 70 ist nichts anderes als eine versteckte Rentenkürzung, da man ja davon ausgehen kann und muss, dass du nicht bis 67 oder gar 70 arbeiten wirst. Jeder Monat, denn du früher gehen möchtest bedeutet für dich eine Rentenkürzung um 0,3 % pro Monat, also ca 4 % im Jahr.

Wenn du heute 40 Jahre alt bist und mit 67 in Rente gehst und eben dann die Beschriebenen 756 € bekommen würdest, dann entspräche dies aber nicht der Kaufkraft von heute. Bei einer durchschnittlich jährlichen Teuerungsrate von 2,5 % könntest du dir für diese 756 € nur noch Waren im Gegenwert von 388 € kaufen. Deine echte und reale Rentenlücke wäre also erheblich größer.

Eine Zahl für dich zum Vergleich: Für 1.000 € mit heutiger Kaufkraft bräuchtest du in 27 Jahren bei angenommenem heutigen Alter von 40 eine Rente in Höhe von 1.947,80 €. Ziehst du nun die angesprochenen 756 € ab, dann hast du eine echte Rentenlücke in Höhe von 1.191 €.

Ich möchte dir keine Angst machen, aber das Problem vieler Berater da draußen ist die Angst vor den großen Zahlen und wie bringe ich das einem Kunden bei. Die Angst davor keinen Abschluss zu machen ist nämlich hier sehr groß, also wird immer über kleine Zahlen geredet. Hier geht es aber um sehr viel mehr. Ein Kunde, der das versteht wird nicht hingehen und sagen, naja, dann mache ich eben nichts und lebe jetzt. Das wäre ja keine Lösung und das Problem würde sich unter Umständen noch vergrößern. Altersarmut bedeutet nämlich noch sehr viel mehr als nur die Tatsache kein Geld zu haben.

Riester kann unter Umständen helfen diese Armut zu reduzieren. Dafür müsstest du aber das richtige Produkt haben und das kann nur ein einziges Bankprodukt sein und keine Versicherungslösung

Also du könntest vielen tun... nur nicht auf dem Hintern sitzen bleiben, wie es einige machen und sich später beklagen.... (sorry, meine Meinung) Wenn es dir zu wenig ist, dann mach eine Weiterbildung. Versuche mehr Wissen aufzubauen, mehr Nachweise... auch wenn es 2,3 Jahre dauert (egal) auf dem Weg in die Rente wird sich das rechnen. Vergleich dein Gehalt auf www.gehalt.de mit den anderen in deiner Branche. Evtl. verdienst zu wenig? Mach was! Geh raus und mach es besser! Nur Mut! Es ist WE :)

Eine oder mehrere private Rentenversicherungen abschließen, die dich im Rentenalter auf sichere Beine stellen. Das ist der erste Schritt, und bei geringem Einkommen wahrscheinlich auch der einzige, denn viel mehr ist meist nicht drin. Jedoch solltest du dir früh überlegen, Grundbesitz zu kaufen. Die Kredite hierfüre sind günstig, und dieser Grundbesitz kann im Rentenalter zwischen Wohlstand und Armut entscheiden.

DerHans  20.09.2012, 19:38

Na klar, mit 1000 € netto sollte man selbstverständlich in Grundbesitz investieren.

Wovon denn?

Braini  20.09.2012, 21:25
@DerHans

Also so wenig einem 1000€/Monat auch vorkommen mögen. Für ein einfaches Leben reicht es leicht aus! Wurde mehrfach durchgerechnet und wird auch täglich bestätigt.

Der Betrag der Abzweigbar ist, und ja der existiert (bei Minimalausgaben auch hoch genug), kann zur Tilgung des natürlich angepassten Kredit genutzt werden. Habe ich schon mehrfach! verfolgt!

1000 Euro netto entsprechen 1.500 Euro brutto - davon wird die Rente berechnet. Nach aktuellem Stand bekommst Du für 1.500 Euro brutto pro Jahr 0,6 Entgeldpunkte. Das sind nach 45 Jahren Arbeit (von 16 bis 65 mit ein paar Aussetzern) 27 Punkte und die würden heute eine Rente von etwa 756 Euro brutto, nach Krankenversicherung also ca. 680 Euro bringen.

Es fehlen zum aktuellen Netto also 320 Euro monatlich. Ein Riestervertrag über ca. 47 Euro monatlich und einer Verzinsung von 4% bringt Dir bei einer Laufzeit von 35 Jahren ungefähr 55.000 Euro. Sollte natürlich dynamisiert werden. Wenn Du mehr verdienst musst Du halt mehr sparen.

55.000 Euro bringen eine Rente von ungefähr 230 Euro. Also 680 Euro gesetzl plus 230 Euro private Vorsorge machen dann 910 Euro. Ist nicht soweit entfernt von jetzt 1.000 Euro abzgl. Sparleistung 47 Euro also 953 Euro derzeit.

Solltest Du neben den 1.000 Euro noch Trinkgelder erhalten dann solltest Du auch davon was fürs Alter zurück legen.