Kredit nehmen und dann Privatinsolvenz möglich?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Möglich schon. Nur würde es da gleich mehrere Probleme geben.

Zum einen würde sich in solch einer Konstellation sofort der Verdacht aufdrängen, der Kredit wäre missbräuchlich aufgenommen worden. Das hätte vermutlich ein Ermittlungsverfahren zur Folge. Insbesondere wenn der Verlust des Geldes nicht nachvollziehbar ist.

Das hätte natürlich auch Auswirkungen auf die Einordnung der Verbindlichkeit in der Insolvenz und sie wäre ggf. nicht von der Restschuldbefreiung umfasst.

Während der Insolvenz muss gearbeitet bzw. sich um Arbeit bemüht werden. Arbeitslos könnte man also frühestens nach der Insolvenz werden.

Und zum anderen erhält eine Privatperson ungesichert keinen Kredit, der den Lebensunterhalt 7 Jahre lang abdecken könnte (wenn es Sicherheiten gab, können diese in der Insolvenz verwertet werden). Aber selbst wenn, stellt sich die Frage, was man nach den 7 Jahren macht.

Pablokanack 
Fragesteller
 28.05.2021, 01:25

Danke für die Antwort. Wenn durch Hartz 4 die monatlichen Kosten gedeckt sind, kann man mit einem kleinen Vermögen von 70-80.000€ relativ luxuriös leben.

Ronox  28.05.2021, 01:34
@Pablokanack

Bei 80.000 Euro sind das 950 Euro im Monat. Unter luxuriös stell ich mir etwas anderes vor.

Ich kann jetzt nicht ausschließen, dass Leute sowas planen und auch ausführen, aber mir persönlich wäre das Risiko viel zu hoch. Und wie gesagt, ob man überhaupt den 80.000 Euro-Kredit erhält, ist fraglich. Bei der ING beispielsweise liegt die Grenze beim Rahmenkredit bei 75.000 Euro. Und auch der wird mit ziemlicher Sicherheit nur bei einem sehr hohen Einkommen und ggf. mit Sicherheiten gewährt. Und Personen mit solch einer Bonität fahren in der Regel besser, wenn sie den Kredit nicht missbrauchen.

Reanne  28.05.2021, 01:36
@Pablokanack

Diese Summe erhälst Du ohne fundierte Sicherheiten niemals als Kredit.

Pablokanack 
Fragesteller
 28.05.2021, 01:45
@Ronox

Chapeu, ich gebe mich deinen Argumenten geschlagen. Aber mögliche wäre es 😬

Die Person müsste ihr "Luxusleben" so geheim leben, dass keiner drauf kommt, dass sie sich mehr leistest, als von Hartz IV möglich wäre. Die Frage ist, wieviel Spaß man dabei haben kann, denn wenn man auffliegst, hätte das Konsequenzen.

Bei einer Privatinsolvenz muss das "Vermögen" offengelegt werden. Wenn man also das nach deinem Plan erschwindelte Bargeld nicht angibt, ist das Insolvenzbetrug. Das hätte zumindest zur Folge, dass die Restschuldbefreiung nach 7 Jahren nicht greift und die Bank einen Titel auf 30 Jahre gegen den Schuldner erwirkt. Da in diesem Fall Vorsatz zu unterstellen ist, würde das auch als Betrug bewertet und somit strafbar sein.

Erstmal Banken verlangen Sicherheiten oder Bürgen. Außerdem würde die alles pfänden was das gesetz hergibt. Unterschreibt der Schuldner dann noch widerrechtlich eine vermögensoffenbarung und verschweigt den Bargeldbesitz, dann verbringt die nächsten jahre im Gefängnis.

Pablokanack 
Fragesteller
 28.05.2021, 01:23

Die Antwort ist leider nutzlos, trotzdem danke erstmal. Banken verlangen nicht zwingend eine Sicherheit, ein festes Einkommen kann ausreichen. Alles pfänden können sie ja ruhig wenn er, wie gesagt, vorsorgt und alles Bargeld bei Seite schafft. Das er den Bargeldbesitz verschweigt bringt ihn nicht ins Gefängnis wenn es nicht heraus kommt. Meine Frage war ob der genannte Vorgang MÖGLICH ist.