Kündigung mit Abfindung im Kaufland
Hey Leute 😊 Eine Frage an die Menschen die Ahnung bin Arbeitsrecht haben. Ich habe seit 3,5 Jahren eine unbefriste Stelle bei Kaufland. 20h Woche ca 950€ Netto. Nun möchte sich mein Arbeitgeber friedlich von mir trennen. War lange Krank und kommt mir ganz recht, da ich mich umorientieren möchte. Das habe ich meinem Chef natürlich nicht gesagt.
Das Angebot. Freistellung und Lohnfortzahlung bis 29.5.2017. + am letzten Tag 5000€ Abfindung.
Meine Frage: Ist das ein guter Deal ? Ich habe gelernt das wenn dir jemand so ein Angebot macht, da definitiv noch mehr raus zu holen ist. Er meint natürlich dass es super Fair sei. Ich habe davon aber keinen Schimmer und will erst mal hier fragen bevor ich mich an einen Anwalt wende. Wer Kaufland kennt weiß, das wenn man einmal drinne ist so gut wie unkündbar ist. Das hat natürlich einen Wert.
Danke schon mal.
6 Antworten
Hallo Schreck,
dieses Angebot erscheint mir sogar "überfair" zu sein. Ich will nicht lügen, aber ich meine mich zu erinnern dass eine Abfindung in Etwa 3 Nettogehälter beinhalten sollen. Du bist da ziemlich weit drüber.
Für 3 Jahre im Betrieb und das als Teilzeitkraft halte ich das für ein sehr gutes Angebot.
Die Beantwortung der Frage ist erst einmal schwierig, da diese auch davon abhängt was deine persönlichen Ziele und Erwartungen sind.
Der Betrag den du genannt hast ist nicht schlecht, aber auch nicht gut.Für die Höhe einer Abfindung gibt es keine gesetzlichen Vorgaben und die Höhe ist grundsätzlich eine Verhandlungsbasis. Natürlich haben sich im Laufe der Zeit gewisse Üblichkeiten herausgebildet. So schlagen Arbeitsgerichte als ersten Vorschlag öfter ein Betrag von einem halben Bruttomonatsgehalt pro Beschäftigungsjahr vor. Ein versierter Anwalt kann erheblich höhere Beträge verhandeln. Letztendlich ist dies auch eine Frage, wie Das Trennungsbedürfnis des Arbeitgebers ist.
Letztendlich ist der Betrag natürlich relativ schnell aufgebraucht und ersetzt sicherlich kein funktionierendes Arbeitsverhältnis. Wenn du dich allerdings ohnehin neu orientieren willst, kannst du dies natürlich als Chance sehen in Verhandlungen zu gehen. Erfahrungsgemäß ist das erste Angebot eines Arbeitgebers unter den Möglichkeiten und es lässt sich einiges mehr rausholen.
Unabhängig davon ist es sehr wichtig in einer Aufhebungsvereinbarung auch wirklich alles zu regeln. Wichtig ist es etwa ein Zeugnis zu regeln und auch die Benotung konkret zu fixieren. Die häufig anzutreffende Formulierung, dass der Arbeitgeber ein wohlwollend qualifiziertes Zeugnis ausstellt, besagt von der Benotung her gar nichts.
In dem Aufhebungsvertrag muss auch geregelt werden welche Entgeltansprüche bis zum Beendigungsdatum zu bedienen sind. Ich habe mich mit dieser Frage vor kurzem beschäftigt und anbei ein kleiner Link, der die Frage beleuchtet was alles zu berücksichtigen ist
Vergleiche mal, wieviel Abfindung es sonst so gibt:
https://www.abfindunginfo.de/abfindungshoehe-die-abfindungshoehe-wird-verhandelt
Deiner Aussage nach sollst Du nicht gekündigt werden. Möglicherweise will Dein Chef damit Risiken vermeiden, falls du dagegen klagen würdest. Mit einer Aufhebungsvereinbarung lässt sich für beide Seiten eine faire Trennung erreichen. Das ist überlegenswert.
Das ist ein sehr guter Deal.
5000 Euro, das sind bei dir satte 10 Monatsgehälter. Normalerweise rechnet man mit 0,5 bis 1 Monatsgehalt pro Jahr wo man beschäftigt war.
Die Freistellung ist auch sehr gut. Du hast 5 Monate Urlaub !!!! In der zeit kannst du dir in aller Ruhe ienne neuen Job suchen.