Gibt es ein Grundrecht auf Fleisch?

Du bist in Deiner Fragestellung einem Irrglauben aufgesessen: eine künstliche Verteuerung der Fleischproduktion oder - in einer extremeren Ausprägung - ein Verbot Fleisch zu konsumieren oder zu handeln führen nicht zu besseren Lebensbedingungen der Tiere, sondern zu ihrem Tod.

Wer sollte die Tiere füttern, wenn es kein wirtschaftliches Interesse dahinter gibt? Künstlich verteuerte Preise erhöhen den Ertrag der Hersteller oder bereichern den Staat. Ein plötzliches Verbot führt zu Messenkeulungen. Höhere Preise führen zu geringeren Produktionszahlen, aber nicht zu besseren Lebensbedingungen und artgerechter Haltung.

Ironische Randbemerkung: Von artgerechter Haltung kann man doch eigentlich nur sprechen, wenn eine Tierart von der Natur für Gefangenschaft und Schlachtung vorbestimmt ist. Wäre das der Fall, ist gegen Fleischverzehr nichts einzuwenden, da es ja natürlich ist. Da das so aber auf keine Art zutrifft, ist die einzige artgerechte Haltung die Freiheit. Dumm nur ist, dass wir das Land für die Lebensmittelproduktion von Milliarden Menschen, nicht aber für freilebende Kühe brauchen.

Genausowenig wie ein Grundrecht auf Ökoschnitzel!

Es gibt ein Grundrecht auf eine sozial-adäquate Grundversorgung aller Menschen und das drückt sich in Alg 2 und all den zusätzlichen Transferleistungen aus. Wie dann jemand sein relativ geringes Sozialtaschengeld verwendet ist ganz allein seine Sache.

Es gibt nirgendwo gesetzliche Vorschriften darüber, was Menschen essen dürfen oder sollen oder müssen ....weder für Fleisch noch dagegen.

Wahrscheinlich essen so viele Menschen so viel Fleisch, weil es eben so billig ist.

Oft ist Fleisch billiger als frisches Gemüse - kein Wunder also, wenn es so vielfach auf den Tisch kommt.

Ob Fleisch wirklich teurer werden wird, wage ich zu bezweifeln, denn in einer großen Anzahl industrieller Produkte sind tierische Anteile enthalten. Die Industrie wird auf ihre gewohnten Herstellungsprozesse, mit denen sie viel Geld verdient, sicher nicht einfach so verzichten oder sie umstellen - das schmälert den Gewinn.

Biologisch gesehen kann man sich vegetarisch sehr sehr wertvoll und sehr gesund ernähren. Menschen brauchen kein Fleisch zum überleben. (Ich esse selber Fleisch, also..) Das habe ich an meiner Ernährungsgymnasium gelernt.

Mit zwei Mal Fleisch die Woche ist man schon an der Grenze der wöchentlich empfohlenen Menge. Von daher hat es kaum Chancen, dass es als Recht angesehen wird, sich täglich Fleisch leisten zu können.

Sollte man es sich leisten können - ja.

Muss es jeden Tag auf den Tisch - nein.

Ein bewusstestes Essen würde schon einmal viel verbessern.