Das Zug-WC nicht an Bahnhofen benutzen- ist das eigentlich noch aktuell?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Früher ging der Inhalt der Spülung direkt auf die Gleise, das ist nicht so appetitlich direkt im Bahnhof. Da die Toiletten oft direkt neben der Tür sind, konnte man früher bei solchen Zügen beim Einsteigen oft den einschlägigen Geruch wahrnehmen.

Moderne Züge hingegen haben Toiletten, wo der Inhalt der Spülung in einem Tank aufgefangen wird, der dann regelmäßig von einer Maschine geleert wird.

Es gibt also keinen Grund mehr, in modernen Zügen die Toiletten während des Halts in einem Bahnhof nicht zu benutzen.

In der Schweiz gibt es noch immer Wagen ohne geschlossenes WC-System, auch wenn diese immer weniger werden. Das Fallrohr ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäss.

Allerdings gibt es - wie so immer - Vor- und Nachteile. Ein "Plumps-Klo" hat immer funktioniert, moderne Toilettenanlagen sind bald mal ausser Betrieb. Hat der Zug nur ein WC, oder sind mehrere nicht funktionstüchtig, dann wird es problematisch. In Einzelfällen mussten bereits Extrahalte angeordnete werden, damit die Reisenden die Bahnhofstoilette aufsuchen konnten.

Seit die Rendsburger, die unter der Hochbrücke wohnen, die Deutsche Bahn erfolgreich verklagt hatten, weil sie die "pürierte Ka.ke" nicht mehr auf den Kopf und die zum Trocknen aufgehängte Wäsche bekommen wollten, hat diese sukzessive alle alten Züge auf geschlossene Systeme umgerüstet und die neueren gleich so bestellt, sodass die Toiletten jetzt ohne jede Einschränkung auch im Bahnhof benutzt werden können.

Bei uns in der Schweiz ist dies immer noch so, da noch nicht alle SBB-Waggons umgerüstet sind. Nur halten sich nicht alle an diese Weisungen. Vor noch nicht langer Zeit wurden am Zürcher Hauptbahnhof unterirdisch Arbeiten durchgeführt. Da trotz des Verbots trotzdem immer wieder Zugpassagiere während des Halts das Zug-WC aufsuchten, tröpfelte es regelmässig auf die Arbeiter herunter, eine recht unappetitliche Sache :-((