Bachelorarbeit Gehalt - Abgezogen!?

5 Antworten

Komplexes Thema, versuchen wir mal die verschiedenen Aspekte auseinanderzudröseln:

Akademisch: Du hast Dich wohl einem schwierigen Thema erfolgreich gestellt, Lob vom Betrieb bekommen und eine vernünftige Note durch die Hochschule. Soweit wunderbar!

Was Du hier versuchen solltest, ist ein Zeugnis für Deine Bachelorarbeit vom Unternehmen zu bekommen. Das wäre in diesem Fall ein ausführliches Praktikantenzeugnis, das ähnlich gestaltet sein sollte wie ein normale Mitarbeiterzeugnis. Solch ein Zeugnis ist mehr wert als der von Dir beklagte vierstellige Betrag! Sprich in diesem Sinn mit Deinem Bachelorarbeitsbetreuer im Unternehmen und ggf. mit dessen Chef (oder jedem von dem Du ein Lob bekommen hast).

Das war schon der gleitende Übergang in den Themenbereich Betriebliche Welt. Und hier ist einiges schief gelaufen - vom Unternehmen und von Dir!

Ein großes Unternehmen sollte für Bachelorarbeiten einen Standard haben, d.h. alle Studierenden sollten die gleiche Vergütung bekommen etc. Das scheint hier nicht der Fall zu sein. Und dann kommst Du. Wohl etwas blauäugig und schuftest dort erfolgreich vor Dich hin. Und fühlst Dich hinterher abgezockt. Ja, das war nicht perfekt vom Unternehmen, aber Du hast zugestimmt. Viel schlimmer ist, dass Dir das eigentliche Problem nicht klar ist: Du hast erfolgreich in einem großen Unternehmen eine Bachelorarbeit gemacht und fängst dort nicht zu arbeiten an! Das ist die allgemeine Erwartungshaltung von Studierenden, von Unternehmen und von Bewerbungslesern! Du wirst zukünftig oft erklären müssen, warum Du dort nicht angefangen hast - wenn Du soweit kommst. Denn es kann durchaus sein, dass ein Bewerbungsleser vermutet: ein recht schlaues Köpfchen, akademisch betrachtet, aber persönlich irgendwie problematisch. Ob jetzt einfach nur blauäugig (wie mit der Bachelorarbeit) oder schwierig (rechhaberisch, Einzelgänger, kommunikationsschwach ...), irgendein Problem muss der doch haben, dass das Unternehmen den nicht eingestellt hat.

Und in gewissem Maße geben ich dem Bewerbungsleser Recht - sorry!

Man überlegt sich vor einer Bachelorarbeit, ob man in dem Unternehmen später evtl. arbeiten möchte. Man klärt das vorher ab. Und sorgt sich zumindest um ein entsprechendes Zeugnis. Da Du das alles nicht gemacht hast, fehlt Dir noch eine große Portion Kenntnisse wie Industrie funktioniert. Dich erwischt gerade der Praxisschock!

Als Ingenieur würde ich Dir die Lektüre der entsprechenden Rubrik des VDI ans Herz legen, das schadet aber auch nicht für andere Branchen: http://www.vdi-nachrichten.com/Management-Karriere/Karriereberatung-Heiko-Mell 

Mach Dich auf diesem Weg mit den Mechanismen des Arbeitslebens vertraut. Es wird Deinem Berufsleben sehr gut tun.

Viel Erfolg!

PS: Falls ich irgendwo deutlich daneben liege: Entschuldigung, aber Du verrätst nicht wirklich viel von Dir. Das wäre hier aber sehr wichtig zur Einschätzung der Gesamtlage ...

An meiner Uni war der formale Rahmen der Abschlussarbeit strikt vorgegeben, hätte man eine Arbeit abgegeben, die den Umfang um das 2-3fache überschreitet, wäre man durchgefallen. 

Dass du umsonst gearbeitet hast, heißt, dass du abgezockt wurdest und in der Bewerbung zu wenig gefordert hast. Und, dass Fairness nicht das Motto dieses Unternehmens ist.
 
Wie du dich verhalten sollst? Ein Unternehmen suchen, welches künftig deine Leistungen auch honoriert.

Ingo1993 
Fragesteller
 28.02.2016, 00:21

An meiner Uni war der formale Rahmen der Abschlussarbeit strikt vorgegeben, hätte man eine Arbeit abgegeben, die den Umfang um das 2-3fache überschreitet, wäre man durchgefallen.

Das ist richtig, aber auf Grund des umfangreichen Themas, war es mir gestattet eine solche Seitenanzahl abzugeben.

Danke für deine Hinweise und danke an die Anderen. Gibt es hier jemanden, der ähnliches schon einmal erlebt hat?

Ersteinmal sagen Noten im Studium nichts aus.

Es kommt auf die Erfahrung im Betrieb an die man hat, und da scheint dein Freund ein wenig mehr Erfahrung zu haben wie du :)

Oft ist es bei uns so gewesen, dass die die 3,5er Schnitt haben geschickter sind als die, die 1,?er Schnitt haben. Ist natürlich bei jedem Unternehmen anders :)

Es ist schwer nachzuvollziehen was genau schief gegangen sein soll, da wir nicht wissen, was genau du falsch gemacht haben könntest. Am besten normal Verhalten so wie immer.

Ganz einfach du hast dich abziehen lassen und dein Kollege hat anscheinend gut verhandelt. ^^

Nichts. Du hast schlecht verhandelt.