Wertpapierübertragung?

1 Antwort

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Worauf willst Du denn hinaus?

  1. Eine liquidierte Gesellschaft muss keine "Wertpapiere" an ihre Gesellschafter übertragen, denn die Gesellschaft gehört ihren Gesellschaftern bereits. Alles Weitere regelt der Gesellschaftsvertrag bzw. das HGB und ggf. der Steuerberater.
  2. Welche Aktien sollen denn bei einer liquidierten Aktiengesellschaft übertragen werden? Die Aktien gehören doch bereits jemandem, an den ggf. der anteilige Restwert ausgezahlt wird. Eine AG, abgesehen von speziellen Konstruktionen, hat keine Gesellschafter, sondern Aktionäre, denen entsprechend Ihren Aktien Teile des Unternehmens gehören.

Und was sollte versteuert werden müssen? Aktien muss man nicht versteuern, sondern allenfalls Kapitalerträge und die kann man nicht "über" jemanden versteuern lassen, sondern die muss derjenige versteuern, bei dem sie entstanden sind.

Ebaaa 
Fragesteller
 27.07.2020, 13:53

Der Gesellschafter bzw der besitzer der Gesellschaft lässt die Gesellschaft liquideren bzw löst sie auf. Die Gesellschaft hat Wertpapiere die er dann als privat Person übertragen möchte.

Meine Frage hier ist, wie passiert die Übertragung?

  • Welche Werte müssen übertragen werden an den Gesellschafter?
  1. Die Zeitwert, also in der Zeit wann die Übertragung stattfindet?
  2. Oder die Anschafungswerte der Wertpapiere als sie damals erworben wurden?

Schließlich findet hier dann ein Verkauf von der Gesellschaft an den Gesellschafter statt und dies muss versteuert werden. Wie folgt die Versteuerung hier?

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Zappzappzapp  27.07.2020, 16:51
@Ebaaa

Du verstehst es nicht richtig.

Wenn eine Gesellschaft liquidiert wird, kann der Gesellschafter nicht einfach so Wertpapiere der Gesellschaft an sich als Privatperson "übertragen". Will er sie von der Gesellschaft erwerben, so muss er selbstverständlich einen realistischen aktuellen Preis dafür zahlen bzw. den Wert, mit dem sie in der Bilanz erfasst sind.

Du hast nichts über die Gesellschaftsform geschrieben. Bei einer GmbH z.B. muss eine Liquidationsbilanz erstellt und die Liquidation im HR veröffentlicht werden. Dann gibt es eine Wartezeit, in der sich evtl. Gläubiger der Gesellschaft melden können. Vorher geht da mit Entnahmen durch gar nichts. Bleiben Schulden, muss die Gesellschaft diese erstmal regulieren, bleibt ein Überschuss, wird dieser nach entsprechender Wartezeit an Gesellschafter ausgezahlt.

Normalerweise wären dies im Übrigen Fragen, die man nicht in einem Forum, sondern seinem Steuerberater stellen sollte

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Ebaaa 
Fragesteller
 27.07.2020, 17:39
@Ebaaa

Danke für die Antwort. Das stimmt, ich habe schwierigkeiten eine gut ausdrückliche Frage zu formulieren, aber mit Thema befasse ich mich zum ersten mal deswegen

Ich versuche die Frage trotzdem nochmal deutlicher zu machen.

Der Gesellschafter hat am 01.06.2020 50 Aktien im wert von 1€ gekauft. Am 30.06.20 sind die Aktien 1,50 wert geworden. Der Gesellschafter liquidiert die GmbH auch am 30.06.20.

  • kann dieser privat Person nur die Anschafungswerte übertragen also 50€, so dass er diese Summe nicht mehr zu versteuern hat und die Gesellschaft versteuert die Differinze also die 15€?
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Zappzappzapp  28.07.2020, 02:44
@Ebaaa

Der Liquidator einer GmbH kann nach der Liquidation nichts an einen Gesellschafter "übertragen". Aktien, die sich im Vermögen der Gesellschaft befinden, kann ein Gesellschafter allenfalls als Privatperson von der Gesellschaft kaufen, wie ich schon geschrieben hatte:

Wenn eine Gesellschaft liquidiert wird, kann der Gesellschafter nicht einfach so Wertpapiere der Gesellschaft an sich als Privatperson "übertragen". Will er sie von der Gesellschaft erwerben, so muss er selbstverständlich einen realistischen aktuellen Preis dafür zahlen bzw. den Wert, mit dem sie in der Bilanz erfasst sind.

Der Erwerbspreis dieser Aktien kann nicht nach eigenem Ermessen festgelegt werden, so wie es steuerlich am besten passt. Es werden auch keine "Anschaffungswerte übertragen", sondern ein realistischer Kaufpreis bezahlt (also zum Beispiel der aktuelle Börsenkurs) und dieser ist dann die Grundlage dafür, wer wieviel Steuern zu zahlen hat.

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Ebaaa 
Fragesteller
 28.07.2020, 11:00
@Zappzappzapp

Vielen lieben dank für die Aufklärung.

Also um das nun mal zusammen zu fassen. Es gibt keinen Fall, dass die Akzien mit ihrem Anschafungswert übertragen werden und müssen bei der Übertragung an die Privatperson neu bewertet werden und dementsprechend mit ihrem neuen Wert übertragen werden.

Die Frage ergibt sich hier. Wie wird die Bank bzw der Aktienanbieter handeln?

  • Wird/muss die Bank hier automatisch die Aktien bei sich auch neue bewerten lassen, so dass der Gesellschafter keine doppel versteuerung in der Zukunft hat.
  • Und muss die Bank dies (neue Werte der Aktien) ans Finanzamt vermitteln?

Ich wäre dankbar Sie für mich Quellen hätten, um mich da rein zu lesen.

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